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McLaren erklärt: Darum gab man Lando Norris die harten Reifen
Lando Norris wollte in Silverstone gerne weiche Reifen aufziehen, doch McLaren gab ihm harte Reifen: Teamchef Andrea Stella erklärt die Hintergründe
(Motorsport-Total.com) - Lando Norris wollte für die Schlussphase beim Formel-1-Rennen von Silverstone unbedingt weiche Reifen haben, doch McLaren entschied anders und gab ihm die harten Reifen mit auf den Weg, mit denen er sich den Angriffen von Lewis Hamilton, der seinerseits weiche Reifen aufgezogen hatte, erwehren musste.
© Motorsport Images
Lando Norris musste sich auf Hards gegen Lewis Hamilton auf Softs wehren Zoom Download
McLaren-Teamchef Andrea Stella erklärt, wieso sich der Rennstall für den Hard entschied und man Norris überstimmte. Das hing damit zusammen, dass nach dem Motorschaden von Kevin Magnussen ursprünglich nur das virtuelle Safety-Car ausgerufen - nicht das echte.
Das hätte für Norris bedeutet, dass er bei elf Sekunden Vorsprung auf Lewis Hamilton einen ausreichenden Abstand gehabt hätte, um die erste Aufwärmphase der harten Reifen schadlos zu überstehen.
"Aber dann wurde aus dem virtuellen Safety-Car ein echtes Safety-Car, als wir in die Box gefahren sind", erzählt Stella. "Wir hatten schon alles für harte Reifen bereitliegen, und eine Änderung in letzter Minute zu Soft wäre ein operatives Problem gewesen."
"Die Pit-Crew war schon mit den harten Reifen bereit. Wenn du dich dann für weiche Reifen entscheidest, müssten die Jungs, die die Reifen auswählen, in die Garage eilen, die Heizdecken entfernen und die Reifen zurückbringen", so der Teamchef. "Und das hätte den Boxenstopp verzögern können."
Norris war zum Zeitpunkt des Wechsels auf das echte Safety-Car schon auf der Hangar-Geraden und hatte nur noch eine Kurve vor der Boxeneinfahrt. In der kurzen Zeit hätte auch jemand erst die Entscheidung fällen müssen, bevor die Boxencrew noch einmal umdisponiert - das war McLaren zu knapp.
"Wir haben akzeptiert, dass es uns beim Restart vielleicht eine Position kosten könnte, aber das war das Vernünftigste, was wir machen konnten", so der Teamchef.
Zumal man im Team der Meinung war, dass der Soft-Reifen in Sachen Warm-up keinen signifikanten Vorteil haben würde: "Wenn du die ersten vier Kurven gemanagt hast und dann durch Kurve 9 fährst, dann hast du schon eine ordentliche Temperatur", sagt Stella. "Daher haben wir die Entscheidung einfach gehalten."
Norris: Bin sicher, dass es den Fans gefallen hat
Trotzdem musste Norris in der ersten Phase nach dem Restart hart kämpfen, um Hamilton hinter sich zu halten: "Ich wollte mich wirklich an den zweiten Platz klammern", sagt der Engländer. "Ich habe alles getan, was ich konnte, und viel davon war, Temperatur in die Reifen für den Restart zu bekommen."
Norris wusste, dass Mercedes vor allem im ersten Sektor stark sein würde. "Lewis konnte mich ganz einfach angreifen, aber wir waren im Highspeed immer sehr gut, und ich konnte auch die Reifen gut am Leben halten", erzählt er. "In vielen Runden bin ich mit Vollgas durch Kurve 9 gefahren und konnte mir da immer ein wenig den Sicherheitsabstand holen, den ich haben wollte."
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"Aber es war schön, Seite-an-Seite zu fahren. Ich bin mir sicher, dass es auch den Fans gefallen hat, aber ich habe mich gestern für einen etwas geringeren Abtrieb entschieden, was ein gewisses Risiko darstellte, aber ich dachte, dass es eine Rennsituation geben könnte, in der mir ein oder zwei km/h helfen könnten, und das war heute genau der Fall", so Norris.
"Ich bin daher dankbar für meine eigene Entscheidung, einen geringeren Abtrieb zu wählen."