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Helmut Marko: Sergio Perez' Platz ist "überhaupt nicht gefährdet"
Neue Rückendeckung für Sergio Perez nach P6 beim Formel-1-Rennen in Silverstone, doch Perez selbst räumt Nachholbedarf bei seiner Qualifying-Leistung ein
(Motorsport-Total.com) - Muss Sergio Perez nach zuletzt fünf verpassten Q3-Einheiten im Qualifying um sein Formel-1-Cockpit bei Red Bull fürchten? Das verneint Sportchef Helmut Marko nach dem Grand Prix von Großbritannien in Silverstone entschieden und sagt im 'ORF': "Seine Position ist überhaupt nicht gefährdet."
So sieht es auch Perez selbst. Er wähnt sich der "vollen Unterstützung von Helmut und Christian [Horner]" gewiss und meint: "Das ganze Team steht hinter mir. Es weiß, was ich leisten kann. Es kennt mein Potenzial."
Gerüchte, er könnte durch Red-Bull-Testfahrer Daniel Ricciardo ersetzt werden, blende er einfach "völlig" aus, sagt Perez. "Es könnte mir nicht gleichgültiger sein. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Denn ich bin jetzt 13 Jahre dabei in der Formel 1. Ich habe alles erlebt."
Wie Perez seine Saison 2023 "retten" will
Ihm gehe es kurz vor der Sommerpause darum, "wie ich meine Saison retten kann", und darum, "dass es mir weiter Spaß macht", so Perez.
Doch der Spaßfaktor dürfte zuletzt gesunken sein, bei immer neuen Misserfolgen in den Qualifyings. Eine einfache Lösung hat Perez dafür nicht parat, nur "ein paar Ideen", die er gemeinsam mit dem Team im Simulator ausprobieren will, gleich am Montag nach dem Rennen in Silverstone.
"Ich glaube, der Teufel steckt im Detail", sagt Perez. "In den jüngsten Rennen bin ich etwas sensibler geworden, was das Auto angeht, und zwar vor allem am Samstag mit wenig Sprit. Aber wir arbeiten eben mit einem so begrenzten Detailspektrum."
Marko sieht einen Speed, der so aber nicht da ist
Ihm sei klar, dass ein "starker Samstag" unheimlich wichtig sei. Doch Perez meint: Der Samstag ist nicht alles. "Und positiv ist, dass die Pace am Sonntag da ist. Dann werden ja auch die Punkte vergeben. Wir müssen es aber noch hinkriegen, ein sauberes Wochenende zu haben. Denn das Tempo an sich stimmt."
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Letzteres würde Red-Bull-Sportchef Marko laut eigener Aussage unterschreiben. Perez sei in Silverstone "in den letzten zehn Runden der schnellste Mann im Feld" gewesen und dabei auch schneller gefahren als Max Verstappen, so Marko im 'ORF'.
Das spiegeln die Ergebnisse so aber nicht wieder: In Runde 42 lag Perez als Achter 9,6 Sekunden hinter Verstappen zurück, im Ziel auf P6 waren es 12,8 Sekunden. Schneller als der Teamkollege war Perez nur punktuell und um wenige Zehntel in einzelnen Runden.
Marko lobt Perez für "tadelloses" Rennen in Silverstone
Perez' Grand-Prix-Leistung mit einer Fahrt von P15 auf P6 sei trotzdem "tadellos" gewesen, meint Marko, genau wie sein Rennspeed. Obendrein habe Perez die Zielflagge noch eine Position vor Fernando Alonso im Aston Martin gesehen. "Das heißt, der Vorsprung auf Platz drei ist auch wieder etwas ausgebaut. Das ist ja unser Ziel", sagt Marko.
Sein Fazit: "Da passt alles, bis auf das Qualifying. Aber das werden wir auch noch in den Griff bekommen."
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Die einzige Frage ist, wie Perez das schaffen will. Dazu sagt Perez selbst: "Ich glaube, es liegt an meinem Fahrstil und daran, wie ich den Samstag angehe, wie wir als Team vorgehen. Das müssen wir uns anschauen. Es geht um die Details. Die jüngsten Qualifyings fanden bei Mischwetter statt, und da geht es umso mehr ums Detail."
Eigentlich lief gar nichts, meint Perez
"Ich bin da aber nicht besorgt. Wir müssen einfach das Qualifying auf die Reihe kriegen, dann ist alles in Ordnung. Und wir machen ja Fortschritte. Wir hatten zwar ein paar schlechte Wochenenden, aber unterm Strich ist entscheidend, wie es in Abu Dhabi ausgeht. Die Saison ist noch lang. Und ich bin vollkommen überzeugt davon, dass ich meine Saison zurück auf Kurs bringen kann."
Für den Rennsonntag in Silverstone zum Beispiel habe er sich nichts vorzuwerfen, sagt Perez: "Wir haben alles gegeben und das Bestmögliche getan."
Die Umstände im Grand Prix aber hätten kein besseres Ergebnis zugelassen. Es habe nämlich "gar nichts funktioniert", so Perez.
Zwischenfälle in der Startphase kosten Zeit
Er erklärt: "Wir hatten zwar einen tollen Start, aber dann wurde ich in Runde eins von Ocon von der Strecke gedrängt. Dadurch habe ich Positionen verloren statt zu gewinnen. Das hat meine Aufholjagd erschwert."
Allerdings hat sich Perez vor Kurve 1 auch selbst das Leben schwer gemacht, indem er es auf der Außenbahn links neben Ocon probiert hat. Dort ging ihm prompt der Platz aus, weil Ocon weiter nach außen fuhr, und Perez musste in die Auslaufzone ausweichen. Das nutzten Logan Sargeant im Williams und Yuki Tsunoda im AlphaTauri.
Und es blieb problematisch für Perez: In Runde vier nutzte er einen Fahrfehler Nico Hülkenbergs aus, um am Haas-Fahrer vorbeizugehen. "Dabei gab es eine Berührung", sagt Perez. Sein rechtes Hinterrad touchierte den Frontflügel von Hülkenberg, dessen Endplatte abbrach. "Ein kleiner Rennzwischenfall", so nennt es Perez. "Ich hatte Glück, mir dabei keinen Reifenschaden einzufangen."
Die Reifen wurden dennoch zum Thema: Er habe seine Medium-Pneus in der Startphase "zu sehr beansprucht", sagt Perez. "Und dann kam ich, glaube ich, drei Runden vor der Safety-Car-Phase an die Box. Es sollte also einfach nicht sein. Denn mit etwas Glück hätten wir weiter vorne landen können."