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Hamilton: McLaren war in Silverstone zu "100 Prozent" schneller als wir
Lewis Hamilton hatte im Kampf mit Lando Norris eine Menge Spaß, musste aber staunen, wie schnell der McLaren im Highspeed-Bereich ist
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hatte bei seinem Heimrennen in Silverstone wieder einmal mächtig viel Spaß. Ihn freut es nicht nur, dass er von Startplatz sieben noch auf das Podium fahren konnte, sondern dass er einen aufregenden Kampf mit seinem Landsmann Lando Norris haben konnte, der für viele überraschend der erste Verfolger von Sieger Max Verstappen war.
Auch Hamilton selbst musste staunen, wie schnell der McLaren MCL60 in Silverstone war: "Das Beeindruckendste war, als ich ihm am Ende gefolgt bin", sagt der siebenmalige Weltmeister. "Es war fantastisch zu beobachten, wie gut sein Auto in schnellen Kurven war. Das Ding ging richtig ab. Ich dachte nur: 'Wow!' Da konnte ich nicht mithalten."
Hamilton war mit etwas Glück in der Schlussphase auf Platz drei gekommen. Weil er unter Safety-Car-Bedingungen zum einzigen Reifenwechsel kam, kam er an vielen Rivalen vorbei - unter anderem an Oscar Piastri im zweiten McLaren, der dadurch seinen dritten Platz an Hamilton verlor.
Doch mit dem Australier hinter ihm beschäftigte sich der Brite nicht: Er wollte Norris Platz zwei abluchsen. Und die Chancen standen nicht so schlecht, denn Mercedes hatte Hamilton für die letzten 14 von 52 Runden nach der Freigabe die weichen Reifen gegeben - Norris war hingegen auf den harten Reifen zunächst im Nachteil.
"Ich weiß, wie schwierig es beim Restart auf harten Reifen ist, wenn jemand hinter dir auf Soft ist", sah sich Hamilton im Vorteil, allerdings war er zuvor nicht im direkten Duell mit McLaren unterwegs und wusste nicht, wo sie Stärken haben würden. "Erst dann habe ich einige ihrer Stärken gesehen und dass sie über die Runden immer stärker wurden."
Mehrfach griff Hamilton an und schien einmal sogar schon die Oberhand zu haben, als er in Runde 40 auf dem Weg in die schnelle Copse-Kurve die Innenbahn hatte und neben Norris war. "Ich habe gehofft, dass es der Moment sein würde, wo es klappt", sagt er.
Enges Manöver in Copse
"Ich habe den Überhol-Knopf gedrückt, du auch?", richtet er sich direkt an Norris, der die Frage des Mercedes-Piloten bejaht. "Also sind wir beide mit dem Überhol-Knopf gefahren", allerdings konnte Norris ein Stück wegziehen und die Kurve vor Hamilton durchfahren.
"Wir hatten auf den Geraden etwas mehr Luftwiderstand, und im Highspeed-Bereich haben sie uns einfach rasiert", sagt Hamilton. "Und als er einmal durch Kurve 15 war, war er weg." Dass der Kampf nicht länger ging, findet der Brite schade: "Ich hätte mir gewünscht, dass wir noch viele Runden in diesem engen Kampf bleiben könnten, aber es sollte nicht sein."
Anders als gegen Max Verstappen 2021 kam es zwischen Norris und Hamilton auch nicht zur Kollision. "Es ist toll, wenn man so enge Kämpfe haben kann und dem anderen Fahrer vertrauen kann, dass er fair ist. Hart aber fair", lobt der siebenmalige Weltmeister seinen jungen Landsmann, dem er "viel Talent" bescheinigt, "wie man sehen kann".
"Es gab nie einen Moment, an dem wir gedacht haben, dass wir kollidieren oder so. Darum geht es im Motorsport", so Hamilton. "So wie er den zweiten Platz behalten wollte, so wollte ich ihn bekommen. Es sollte aber heute nicht sein. Hoffentlich werden wir noch weitere Kämpfe haben."
Hamilton freut sich für McLaren
Zumindest gibt die Performance von McLaren in Spielberg und Silverstone Anlass zur Hoffnung, dass der Rennstall jetzt wieder öfters vorne zu finden sein wird. Das Upgrade hat bei Norris in Österreich gut funktioniert und McLaren wieder auf die Landkarte gebracht. Doch dass es keine Spielberg-Eintagsfliege war, haben Norris und Piastri (dann auch mit Upgrade) eine Woche später bewiesen.
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"Es ist wirklich fantastisch, McLaren wieder konkurrenzfähiger Form zu erleben. Es ist schon lange her", freut sich Hamilton für sein ehemaliges Team, mit dem er 2008 seinen ersten WM-Titel in der Formel 1 geholt hat.
Er glaubt, dass McLaren an diesem Wochenende einfach wirklich schneller war als Mercedes: "100 Prozent. Und letzte Woche auch", so der Brite, der sich aber mit ihnen freuen kann. "Das ist das erste Mal seit langem. Sie verdienen diese Performance. Wir müssen einen besseren Job machen, weil sie einen besseren Job gemacht haben als wir."