Hamilton & Verstappen: Ein kleines Revanchefoul für Österreich?
Die Beteiligten relativieren zwar, aber: Als Lewis Hamilton im Silverstone-Q1 vor Max Verstappen zick-zack fuhr, wurde zumindest Helmut Marko ein wenig nervös ...
(Motorsport-Total.com) - "Da sind schon keine guten Erinnerungen hochgekommen", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko. Es war am Ende von Q1, als Max Verstappen auf der Wellington-Straight hinter Lewis Hamilton fuhr, nur ein paar hundert Meter entfernt von der Stelle, wo es 2021 zwischen den beiden so richtig gekracht hat. Und am Red-Bull-Kommandostand wurden nervös Fingernägel gekaut.
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Wenn Verstappen und Hamilton aufeinandertreffen, gibt's meistens Stoff für Diskussionen ... Zoom Download
Doch diesmal kam's zu keinem Eklat: "War ja nur die Out-Lap", winkt Verstappen ab. "Ich hatte ziemlich kalte Reifen, weil die meisten vor mir neue Reifen hatten, ich aber auf einem gebrauchten Satz blieb. Also habe ich versucht vorbeizukommen. Und er war gerade dabei, seine Reifen aufzuwärmen. Also musste ich erstmal den Platz finden, um ihn zu überholen."
Was war passiert? Nach der Rot-Unterbrechung im Q1 stellten sich die Autos an der Boxenausfahrt an, um möglichst schnell eine gezeitete Runde drehen zu können. Denn es hing Regen in der Luft. Wie es der Zufall so will, fuhren Hamilton und Verstappen direkt hintereinander aus der Box, und das noch dazu auch ziemlich knapp.
Denn auf der Uhr waren nur noch genau 1:58 Minuten, als die beiden über die Linie am Ende der Boxenstraße fuhren. Bei einer Rundenzeit von rund eineinhalb Minuten bleibt da nicht mehr viel Zeit zum Trödeln, wenn man es noch rechtzeitig über die Start- und Ziellinie schaffen möchte. Das wusste Hamilton, das wusste auch Verstappen.
Hat sich Hamilton absichtlich breit gemacht?
Würde man Hamilton angesichts der Vorgeschichte der beiden Böses unterstellen wollen, könnte man sagen: Vielleicht hat er sich in der Boxenausfahrt absichtlich so viel Zeit gelassen, um Verstappen genau jene Sekunden zu kosten, die ihm am Ende fehlen würden, um noch eine schnelle Runde zu beginnen. Was übrigens, ganz wichtig, letztendlich nicht der Fall war.
Verschwörungstheorien, die nur von außen hineininterpretiert wurden. Verstappen selbst stellt Hamiltons Integrität als Sportsmann in diesem Zusammenhang nicht in Frage: "Er ist zick-zack gefahren, aber damit wollte er seine Reifen aufwärmen. Und ich wollte natürlich an ihm vorbei." Daher habe die Situation im TV merkwürdig ausgesehen.
"Alle wollten einen Abstand zum Vordermann lassen", erklärt Verstappen. "Ich hörte, dass nur noch zwei Minuten zu fahren sind. Als wir also rausgingen, wollte ich volle Kanne fahren. Und er wollte erstmal in Ruhe seine Reifen aufwärmen. Daher musste ich ein bisschen warten, bis ich vorbeifahren konnte."
Kein unfaires Verhalten beim Überholmanöver
Auf der Wellington-Straight machte sich Hamilton mit den Zick-Zack-Bewegungen ziemlich breit. Verhindern, dass sich Verstappen links neben ihn setzte, konnte er aber nicht. Als Verstappen einmal neben dem Mercedes war, ließ Hamilton auch den nötigen Platz. Vor Brooklands kam es dann zum Überholmanöver.
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Eine Situation, die bei vielen Erinnerungen weckte. Bei Hamilton offenbar nicht: "Ich habe mir mit niemandem ein Rennen geliefert", winkt er ab, von Journalisten auf die Situation angesprochen. Und Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt: "Das ist normaler Modus Operandi. Du willst die bestmögliche Position auf der Strecke, und die Uhr zählt runter. Nichts Ungewöhnliches."
Also auch keine Retourkutsche für Österreich vor einer Woche, wo es schon mal ein Missverständnis zwischen Verstappen und Hamilton gegeben hatte? Hamilton war auf dem Red-Bull-Ring gerade dabei, eine schnelle Runde zu beginnen, als sich Verstappen, der seine schnelle Runde bereits beendet hatte, in Kurve 1 neben ihn setzte und ihm diese kaputtmachte ...