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Warum Red Bull fast auf die finale Verstappen-Runde verzichtet hätte
Red-Bull-Sportchef Helmut Marko erklärt, wie sich sein Team beim Formel-1-Qualifying in Silverstone mit Verstappen beinahe selbst um den Erfolg gebracht hätte
(Motorsport-Total.com) - Hätte Red Bull seinem ersten Instinkt vertraut, Max Verstappen hätte im Qualifying zum Großbritannien-Grand-Prix 2023 in Silverstone nicht den ersten Platz belegt. Denn "wir hatten sogar überlegt, [nach der ersten Runde in Q3] nicht noch einmal hinauszufahren", sagt Red-Bull-Sportchef Helmut Marko im 'ORF'.
© Motorsport Images
Max Verstappen im Red Bull RB19 beim Formel-1-Rennen in Silverstone 2023 Zoom Download
Nach besagtem ersten Versuch stand Verstappen bereits mit 1:27.084 Minuten an der Spitze. Lewis Hamilton im Mercedes und die weiteren Verfolger von McLaren, Ferrari und Aston Martin waren um jeweils über 0,6 Sekunden distanziert. Red Bull wähnte sich in Sicherheit.
Außerdem sprach laut Marko noch ein weiterer Faktor dafür, den zweiten Versuch auszulassen: "Wir hatten noch einen frischen Reifensatz, aber wir dachten, den heben wir uns fürs Rennen auf."
Red Bull kommen Zweifel, und dann ...
Im Nachhinein ist Marko aber froh, Verstappen nochmals rausgeschickt zu haben. "Zum Glück", meint der Red-Bull-Sportchef, habe man sich nicht zum Reifensparen durchgerungen, sondern sei nochmal auf Zeitenjagd gegangen. Das Ergebnis: 1:26.720 Minuten, Poleposition.
Hätte Verstappen diese Runde nicht gefahren, McLaren-Fahrer Lando Norris hätte abgestaubt und wäre mit 1:26.961 Minuten der Schnellste gewesen.
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Tatsächlich lag Norris im Direktvergleich der jeweils letzten Runden nach Kurve 3 um ein knappes Zehntel vorne. Am Ende der Wellington-Geraden hatte Verstappen den Spieß umgedreht, holte den meisten Vorsprung aber ab den schnellen Kurven nach Copse und vor allem in der Schikane vor Start und Ziel heraus. Einzig die Zielkurve gelang Norris dann etwas besser als Verstappen.
Verstappen: Leistung war nur "okay"
Letzterer schwärmt nicht gerade von seinem Abschneiden im Qualifying. Seine letzte Runde in Q3 sei nur "okay" gewesen, so Verstappen. "An manchen Stellen hat mich das zunehmende Untersteuern und dergleichen etwas aus dem Konzept gebracht. Aber bei den [wechselhaften] Bedingungen war es immer schwierig, die perfekte Runde hinzukriegen."
Er habe über weite Strecken der Qualifikation in Silverstone "eigentlich nur versucht, meine Runden durchzukriegen", sagt Verstappen weiter. In Q1 war es als Fünfter bei 0,511 Sekunden in das nächste Segment eingezogen, in Q2 mit der Bestzeit.
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Das bis dahin solide Auftreten hat Red Bull dann beinahe auf eine falsche Fährte geführt, wie Marko im 'Sky'-Gespräch betont: "Wir haben teilweise mit Max gezittert. Und die Runden, von denen wir dachten, es reicht, das war dann nicht so."
"Lieblingsgegner" Hamilton ist weit weg ...
"Mit diesen Bedingungen, die sich permanent geändert haben, die Reifen auf Temperatur zu bringen, im richtigen Moment das Risiko nicht zu übertreiben, aber trotzdem am Limit zu fahren, das war eine große Herausforderung für alle, die in Q3 gekommen sind", erklärt Marko, selbst ein ehemalige Rennfahrer.
"Zum Glück hat es gereicht", sagt Verstappen. Wenn das Qualifying in Silverstone eines gezeigt habe, dann, dass "es auch leicht in die andere Richtung gehen kann, und dann bist du draußen", so der souveräne WM-Spitzenreiter.
Erleichtert ist dessen Chef nicht nur aufgrund des Endresultats, sondern auch aufgrund der Rivalen direkt hinter Verstappen: "Wir sind froh, dass wieder jemand anders und vor allem nicht Hamilton neben uns steht", sagte Marko im 'ORF' mit Blick auf die Ereignisse in Silverstone aus der Saison 2021. Hamilton in der Startaufstellung nur auf P7 zu wissen, das sei "schon eine Beruhigung".