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P8: Bestes Williams-Saisonergebnis, aber Albon ist trotzdem "enttäuscht"
Mit P8 und P14 liefert Williams das bislang beste Qualifyingergebnis der Saison ab - Warum Alexander Albon nach den starken Trainings trotzdem nicht ganz zufrieden ist
(Motorsport-Total.com) - Weiter vorne stand Alexander Albon in diesem Jahr noch nie im Qualifying: Der Williams-Pilot qualifizierte sich in Silverstone auf Rang acht und stellte damit seine eigene Bestleistung aus Melbourne ein. Trotzdem gesteht er anschließend, dass er etwas "enttäuscht" ist.
© Motorsport Images
Alexander Albon kann sich über seinen achten Platz nicht so recht freuen Zoom Download
Hintergrund sind die drei starken Trainings zuvor, die Albon allesamt in den Top 3 beendet hatte. "Aber wir müssen realistisch sein. Wir waren am Anfang des Wochenendes gut drauf. Ich denke, dass ich [...] auch sehr schnell in den Rhythmus gekommen bin und mich gut an die Windwechsel und all diese Dinge angepasst habe", so Albon.
Man sei in Silverstone von Anfang an schnell gewesen, "und im Laufe des Wochenendes hat im Grunde jeder irgendwie aufgeholt", erklärt Albon, der zudem davon ausgeht, dass sich einige andere Teams vor dem Qualifying ganz bewusst noch zurückgehalten haben.
"Aber wir sind zumindest dort gelandet, wo wir es nach dem Freitag erwartet hatten", betont er und erklärt: "Es ist trotzdem ein großartiges Ergebnis." Denn vor dem Wochenende hatte man sich selbst eher um den 15. Platz herum gesehen, verrät Albon.
Albon: Fast wäre in Q1 schon Feierabend gewesen
Dave Robson, Chef der Fahrzeug-Performance, erklärt zudem, dass das starke FT3-Ergebnis, als Albon Zweiter und Teamkollege Logan Sargeant Siebter geworden war, nicht realistisch gewesen sei, weil man zu einem guten Zeitpunkt eine Runde auf den weichen Reifen gesetzt hatte.
Im Qualifying wäre Albon dann um ein Haar bereits in Q1 ausgeschieden, als er auf abtrocknender Strecke zunächst keine gute Runde zusammenbrachte - und sogar einmal fast abgeflogen wäre. "Ich kam ziemlich quer", berichtet Albon und ergänzt: "Es war sehr nass."
"Das hat man in Q1 im zweiten Sektor gesehen. Es war wirklich knifflig", so Albon, der erklärt: "Sobald man einen bestimmten Punkt in der Kurve erreichte, verlor das Auto jede Haftung. Aber man konnte es physisch nicht wirklich sehen."
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Es habe eine "imaginäre Grenze" gegeben, und in der Situation sei er "etwas zu optimistisch" gewesen, gesteht er. Als 3:11 Minuten vor dem Ende von Q1 die rote Flagge gezeigt wurde, befand sich Albon auf dem letzten Platz und wäre damit ausgeschieden.
"Die rote Flagge ermöglichte uns einen Reset, und beide [Fahrer] zeigten eine ausgezeichnete Pace und Gelassenheit und lieferten unter Druck sehr gute Runden ab", lobt Robson. Albon kam als Siebter anschließend doch noch in Q2, Sargeant als 13. ebenfalls.
Warum lief es in Q3 nicht mehr so gut?
Albon selbst erklärt, ihm habe geholfen, dass er nach der roten Flagge erst als Zweiter hinter Sergio Perez auf der Strecke gewesen sei. So habe er eine Orientierung gehabt und sei letztendlich "froh" gewesen, Q1 überstanden zu haben. In Q2 wurde er danach sogar Vierter.
Doch in Q3 konnte er diese Position nicht halten. "In Q3, als die Strecke abtrocknete, die Kurvengeschwindigkeiten zunahmen und die Strecke sich verbesserte, hatte ich während der Runde etwas Reifenverschleiß", so Albon. Auch die Vorderreifen seien betroffen gewesen, "was ziemlich selten ist."
"Wir müssen also verstehen, warum wir in Q3 in den Hochgeschwindigkeitskurven in den Sektoren zwei und drei ziemlich zu kämpfen hatten, weil der Vorderreifen abbaute", erklärt Albon, der sich aber nicht sicher ist, ob noch viel mehr als P8 möglich gewesen wäre.
"Ich bin mir nicht sicher, ob es genug für P7 gewesen wäre, denn die Lücke zu Lewis war ziemlich groß", grübelt er. Satte 0,319 Sekunden fehlten am Ende auf Lewis Hamilton vor ihm. Trotzdem habe er das Gefühl, dass man zumindest "näher" hätte dran sein sollen.
Darum war Sargeant in Q2 am Ende chancenlos
Für Teamkollege Sargeant war bereits zuvor in Q2 Feierabend, er wurde 14. "Für mich war das erste Ziel an diesem Wochenende, in Q2 zu kommen, und das habe ich geschafft", erklärt der Rookie und verrät: "Es ist schade, dass ich am Ende von Q2 keinen neuen Reifensatz hatte."
"Das hat uns wahrscheinlich die Chance auf Q3 gekostet", glaubt er, und auch Robson bestätigt, dass Sargeant "einige Zehntel" verloren habe, weil er am Ende keinen neuen Satz weiche Reifen mehr zur Verfügung hatte. Trotzdem ist der Rookie selbst zufrieden.
Das Auto sei "gut" gewesen, "und wir machen Schritte in die richtige Richtung", betont er. Mit P14 holte er sein bislang bestes Qualifyingergebnis in der Formel 1. Warum es für Williams an diesem Wochenende so gut läuft, das weiß man laut Albon nur teilweise.
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"Es ist wichtig zu verstehen, warum man langsam ist, aber es ist auch wichtig zu verstehen, warum man schnell ist", betont er und erklärt, "einige Topteams" hätten in Silverstone vermutlich größere Probleme als erwartet gehabt.
Zudem stünden die Bremsen hier nicht so im Fokus. "Wir wissen, dass wir schwach auf der Bremse sind", verrät er und erklärt: "Solche Strecken kommen uns also ziemlich entgegen, da man viel Vollgas gibt. Und das ist gut für uns mit einem rutschigen Auto."
Und ohnehin bleibt aktuell noch abzuwarten, ob Williams die starke Performance auch im Rennen halten kann. Denn für die guten Eindrücke vom Freitag und Samstag alleine gibt es noch keine Punkte.