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Spielberg-Zwischenfälle: Magnussen sieht de Vries in "verzweifelter Situation"
Gleich zweimal geraten Kevin Magnussen und Nyck de Vries in Spielberg aneinander - "Er kämpft um seine Zukunft", erklärt der Haas-Pilot die Zwischenfälle
(Motorsport-Total.com) - Schon in Montreal waren Kevin Magnussen und Nyck de Vries aneinandergeraten. Beim Grand Prix von Österreich in Spielberg kamen sich beide erneut in die Quere - und das gleich zweimal. Für de Vries hatte das Folgen: Der AlphaTauri-Pilot erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden und zwei Strafpunkte.
© Motorsport Images
Nyck de Vries wehrte sich hart gegen Kevin Magnussen - und wurde bestraft Zoom Download
"Er hat mich abgedrängt", beschreibt Magnussen die Situation in Kurve 6, die für ihn mit einer Fahrt durchs Kiesbett endete. Ein Deja-vu für den Haas-Fahrer, der bereits zu Beginn des Rennens in Kurve 4 von de Vries abgedrängt worden war.
Im ersten Fall sahen die Rennkommissare keinen Grund für eine Strafe und nahmen den Vorfall nur zur Kenntnis. Das änderte sich aber beim zweiten Aufeinandertreffen.
"Am Scheitelpunkt von Kurve 6 befand sich Auto 20 (Magnussen) auf der Außenseite und war deutlich auf gleicher Höhe mit und dann vor Auto 21 (de Vries). In Übereinstimmung mit den Richtlinien für die Fahrweise hätte Auto 20 mehr Platz zum Fahren bekommen müssen", hieß es in der Urteilsbegründung der FIA.
Für Magnussen war der Fall damit erledigt. Er zeigte sogar Verständnis für de Vries: "Er kämpft um seine Zukunft und ist vielleicht in einer etwas verzweifelten Situation. Es gibt nichts, was ich dazu sagen könnte. Er hat eine Strafe bekommen und das war's."
De Vries bangt um seine Formel-1-Zukunft
Der Platz von de Vries bei AlphaTauri steht auf der Kippe. Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko machte zuletzt deutlich, dass man mit den Leistungen des Formel-1-Rookies nicht zufrieden sei. Auch ein Ersatz während der Saison steht im Raum.
De Vries beendete das Rennen in Spielberg als 17. und damit einen Platz vor Magnussen. "Anscheinend mögen wir uns und treffen uns daher immer mal wieder auf der Strecke", kommentiert der AlphaTauri-Pilot die Begegnungen mit seinem Haas-Konkurrenten. "Aber ich denke, es war hartes Racing."
"Ich nehme die Strafe an. Es steht mir nicht zu, darüber zu urteilen. Die Stewards haben mir eine Strafe gegeben, und wir haben sie angenommen. Es ist nicht wichtig, was ich denke, denn ich bin nicht die Person, die entscheidet, wer eine Strafe bekommt."
"Wir fahren ein hartes Rennen. Wir versuchen, die Grenzen zu finden, und manchmal liegt man darüber, manchmal darunter. Ich habe dafür eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen."
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Auf die Frage, warum sein Manöver bestraft wurde, betont de Vries, dass jeder Vorfall anders sei: "Ich denke, solche Situationen kommen vor. Man hat es bei Yuki (Tsunoda) und (Guanyu) Zhou gesehen, bei Max (Verstappen) und Carlos (Sainz). Das passiert die ganze Zeit und jede Situation wird etwas anders beurteilt."
"Es ist nicht so schwarz-weiß. Natürlich kennen wir die Regeln, aber man muss an die Grenzen der Regeln gehen, um sicherzustellen, dass man nicht verliert. Manchmal geht man eben darüber hinaus und manchmal nicht", erklärt der AlphaTauri-Fahrer.
Magnussen: "Das wahrscheinlich Schlimmste"
Für ihn wie auch für Magnussen war es ein schwieriges Wochenende. Letzterer setzte für das Hauptrennen auf ein anderes Set-up, da er wie de Vries ohnehin aus der Boxengasse starten musste, kam aber nicht voran und wurde Letzter. Weil Yuki Tsunoda nachträglich bestraft wurde, rückte er auf Platz 18 vor.
"Es war ein Experiment. Wir lagen ohnehin auf P19 und wussten, dass die Pace nicht gut aussah. Warum also nicht etwas ausprobieren, das uns ein paar Erkenntnisse bringt", erklärt Magnussen und ergänzt: "Das ist wahrscheinlich das Schlimmste, was ich in dieser Saison bisher erlebt habe. Ich bin Letzter geworden."
"Ich weiß, dass ich aus der Boxengasse gestartet bin. Aber trotzdem ist es nicht das, wozu dieses Auto fähig ist, wenn man vom letzten Platz aus keine Fortschritte macht. Wenn man sieht, wie schnell es in einer Runde ist, sollte es möglich sein, ein besseres Rennen zu fahren", grübelt der erfahrene Haas-Pilot.
Auf die Frage, wie die Probleme angegangen werden können, sagt er: "Es ist sehr komplex. Es ist nicht nur eine Sache, es ist eine Kombination von Dingen, und es ist sehr komplex, sie zu lösen. Aber ich habe volles Vertrauen in das Team und glaube, dass wir das Ruder herumreißen und die Situation verbessern können."