• 03. Juli 2023 · 11:54 Uhr

Charles Leclerc: Darum wehrte er sich kaum gegen Max Verstappen

Charles Leclerc holt mit Rang zwei in Spielberg sein bislang bestes Saisonergebnis - Warum es für ihn keinen Sinn ergab, gegen Max Verstappen zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc sammelte beim Formel-1-Rennen in Spielberg am Sonntag zehn Führungsrunden. Weil der Ferrari-Pilot hinter dem virtuellen Safety-Car stoppte, und Max Verstappen erst einige Runden später, kam der Monegasse vorübergehend am Red Bull vorbei.

Foto zur News: Charles Leclerc: Darum wehrte er sich kaum gegen Max Verstappen

Charles Leclerc leistete gegen Max Verstappen keine große Gegenwehr Zoom Download

Als Verstappen ihn in Runde 35 dann auf der Strecke wieder überholte, leistete Leclerc keine große Gegenwehr. "Ehrlich gesagt wusste ich zu diesem Zeitpunkt, dass es nur eine Frage der Zeit war. Max hatte viel frischere Reifen", erklärt er seine Zurückhaltung.

Leclercs Reifen waren zu diesem Zeitpunkt neun Runden älter, und der Ferrari-Pilot erinnert daran, dass Verstappen selbst auf gleichen Reifen eine bessere Pace gehabt habe. "Daher habe ich nicht versucht, wie verrückt zu pushen", stellt er klar.

"Ich wusste, dass ich in diesem Kampf so wenig Zeit wie möglich verlieren durfte, und deshalb war ich nicht so aggressiv wie in all den [Duellen gegen Verstappen], in denen wir um echte Positionen kämpften", erklärt der Monegasse.

2019 lieferten sich Leclerc und Verstappen in Spielberg beispielsweise ein hartes Duell um den Rennsieg, im vergangenen Jahr duellierten sich die beiden dort ebenfalls wieder. Doch Leclerc betont, dass das nicht mit der Situation in diesem Jahr vergleichbar sei.

Auch Verstappen hätte sich "echtes" Duell gewünscht

"Wenn er mich in Kurve 4 nicht überholt hätte, hätte er es in der Runde danach getan, und ich hätte mehr Zeit für mein eigenes Rennen verloren. Es hätte mir also überhaupt nichts gebracht", betont er, und auch Verstappen erklärt, dass das Duell 2023 "etwas unfair" gewesen sei.

"Ich hatte den Vorteil bei den [frischeren] Reifen und auch generell bei der Pace", gesteht der Niederländer und erklärt: "Es wäre besser gewesen, wenn wir eine ähnliche Pace und dieselben Reifen gehabt hätten. [...] Ich denke, der Kampf zwischen Carlos und Checo war in dieser Hinsicht besser."


Strafen in Spielberg: Rennergebnis auf den Kopf gestellt!

Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Denn während sich die Teamkollegen der beiden in der Schlussphase des Rennens über mehrere Runden duellierten, zog Verstappen gleich im ersten Versuch an Leclerc vorbei. Zuvor beim Start hatte der Monegasse da noch etwas mehr Druck auf den Weltmeister gemacht.

Die beiden waren gemeinsam aus der ersten Reihe ins Rennen gegangen und Leclerc betont: "In der 'dirty Air' hatten wir ziemliche Probleme." Daher habe er versucht, Polesitter Verstappen gleich beim Start zu überholen - was allerdings nicht funktionierte.

"Auch wenn wir wussten, dass es auf lange Sicht, über das gesamte Rennen hinweg, schwierig sein würde, Max mit seiner Rennpace hinter uns zu halten. Aber ich habe es versucht und es hat nicht gereicht", zuckt Leclerc die Schultern.

Gutes Wochenende, nur im Sprint passte es nicht

"Es ist kein Geheimnis, dass wir noch immer extrem hart arbeiten müssen, um Red Bull einzuholen", weiß Leclerc und betont, dass die Bullen im Rennen "viel schneller" als Ferrari gewesen seien. Letztendlich sah Leclerc die Zielflagge als Zweiter hinter Verstappen.

Grundsätzlich bewertet er das Spielberg-Wochenende daher positiv, denn er habe im Qualifying am Freitag und im Rennen am Sonntag jeweils das Maximum herausgeholt. Ein negativer Ausreißer sei lediglich der Samstag gewesen, als er im Sprint nur Zwölfter wurde.

"Es ist gut, wieder auf dem Podium zu stehen. Die Upgrades, die wir ans Auto gebracht haben, haben dafür gesorgt, dass ich mich bei diesen Bedingungen etwas wohler fühle, was ein gutes Zeichen für die Zukunft ist", so Leclerc, der betont: "Das Gefühl ist besser."


Fotostrecke: Formel 1 2023 in Österreich: Das Wichtigste zum Sonntag

"Insgesamt hatten wir [im Rennen] ein konstanteres Auto, was gut ist", sagt er und verrät: "Bei diesen Sprint-Wochenenden ist es etwas unvorhersehbarer, man hat weniger Vorbereitung, und vielleicht war ich im Hinblick auf das Set-up für dieses Rennen nicht ganz im richtigen Fenster."

Denn vor allem zu Beginn hätten die Hinterreifen etwas zu stark abgebaut, berichtet er. "Aber im zweiten und letzten Stint war es ein bisschen besser, weil ich meine Fahrweise angepasst habe", so Leclerc, der glaubt, dass "vielleicht" sogar noch etwas mehr Performance im Auto gesteckt hätte.

Leclerc will 2023 noch Rennen gewinnen

Übermäßig schlimm war der Reifenverschleiß allerdings nicht, denn Leclerc verzichtete darauf, noch einen dritten Boxenstopp einzulegen. "Für mich war es eindeutig kein Dreistopprennen. Jedenfalls hat es sich nicht so angefühlt", stellt er klar.

Am Ende holte Leclerc mit Rang zwei sein bestes Saisonergebnis und erst seinen zweiten Podestplatz in diesem Jahr nach Baku. In der Weltmeisterschaft liegt er allerdings bereits 157 Punkte hinter Verstappen, der WM-Titel wird in dieser Saison also kein Thema mehr werden.

Trotzdem stellt Leclerc klar, dass Ferrari 2023 noch Ziele habe: "Wir sind alle fest entschlossen, so schnell wie möglich wieder zu gewinnen, auch wenn wir 150 Punkte Rückstand oder so haben. Ein Sieg wäre schön, und wir arbeiten alle auf dieses Ziel hin."


Ralf Schumacher: "Bei Leclerc liegen die Nerven blank"

Video wird geladen…

Ralf Schumacher ortet "großen Frust" bei Ferrari und besonders bei Charles Leclerc. Aber wo soll der 25-jährige Monegasse hin? Weitere Formel-1-Videos

"Ich bin immer motiviert, vor allem nach Wochenenden wie diesem, an dem man endlich ein bisschen mehr Potenzial für den Kampf an der Spitze sieht. Das fühlt sich gut an", betont er und erklärt, er freue sich jetzt bereits auf das nächste Rennen in Silverstone.

"Ich sehe, wie hoch die Motivation innerhalb des Teams ist und wie sehr sie in der Fabrik ranklotzen, um die Upgrades früher zu bringen, und das gibt mir das Selbstvertrauen und die Motivation zu pushen, wann immer ich auf der Strecke bin", so Leclerc.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Foto zur News: Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams
Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams

Foto zur News: Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari
Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari

Foto zur News: Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke
Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke

Foto zur News: Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Foto zur News: Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)
Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)

Foto zur News: Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium
Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium

Foto zur News: Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
 
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel 1 App