• 02. Juli 2023 · 09:25 Uhr

"Relativ komfortabel": Nicht einmal Strategie gefährdet Red-Bull-Doppelsieg

Während andere Piloten auf Slicks wechselten, konnte Red Bull an der Spitze auf Intermediates ganz entspannt einen Doppelsieg im Spielberg-Sprint einfahren

(Motorsport-Total.com) - Wirklich in Gefahr war der Red-Bull-Doppelsieg beim Formel-1-Sprint in Spielberg nur in der ersten Runde, als sich Max Verstappen und Sergio Perez an der Grenze der Legalität duellierten. Danach war es vor allem für den Weltmeister ein recht entspanntes Rennen.

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Max Verstappen und Sergio Perez feierten einen relativ ungefährdeten Doppelsieg Zoom Download

Im Ziel hatte Verstappen satte 21 Sekunden Vorsprung auf seinen Teamkollegen. Er erklärt, es sei eigentlich nur darum gegangen, auf abtrocknender Strecke auf die Reifen zu achten. "24 Runden auf einem Intermediate sind ziemlich viel", erklärt der Niederländer.

Denn während andere Piloten weiter hinten im Feld in der Schlussphase auf Slicks wechselten, blieben die beiden Red-Bull-Fahrer draußen. "In den letzten fünf Runden waren die Slicks um einiges schneller", weiß Verstappen.

"Aber ich denke, dass es für uns, die wir so weit vorne lagen, keinen Sinn machte, an die Box zu fahren", erklärt er. Das bestätigt auch Helmut Marko, der bei 'Sky' daran erinnert, dass man zum Wechselzeitpunkt der anderen Fahrer "relativ komfortabel" in Führung lag.

Verstappen-Reifen am Ende "ziemlich zerstört"

"Wir haben dann abgewartet, wer geht als Erstes wechseln? Das hat Gott sei dank Mercedes gemacht. Wir haben die Zeiten von Russell beobachtet, wir haben dann kalkuliert. Der hätte fünf Sekunden schneller fahren müssen, das war also nicht möglich", so Marko.

Denn zwar fuhr Nico Hülkenberg, der als Sechster am Ende der am besten platzierte Fahrer auf Slicks war, in der letzten Runde des Sprints fast sechs Sekunden schneller als Verstappen. Sein Rückstand im Ziel lag allerdings bei 31 Sekunden.


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Sergio Perez hat aber zumindest beim Start endlich mal das Messer zwischen den Zähnen gehabt! Weitere Formel-1-Videos

Selbst in dem Tempo hätte Hülkenberg also noch deutlich mehr Runden gebraucht, um den Weltmeister noch einzuholen. Marko stellt daher klar: "Unter normalen Umständen, wenn kein Safety-Car kommt, war es bei Max ganz klar, dass wir draußen bleiben."

"Bei Checo war es ein bisschen kritischer, aber wir haben das von vorne eigentlich gelassen betrachtet", so der Österreicher. Verstappen selbst erklärt derweil, dass seine Intermediates am Ende des Sprints zwar "ziemlich zerstört" gewesen seien.

Das sei aber "ganz normal", weil die Strecke im Laufe des Rennens immer trockener geworden sei. "Wenn die Strecke stark abtrocknet, kann man nicht viel tun. Man hofft einfach, dass [die Reifen] durchhalten", erklärt Verstappen. Trotzdem wäre ein Stopp seiner Meinung nach ein unnötiges Risiko gewesen.

Auch Perez ging kein Risiko mehr ein

"Für uns war es daher besser, einfach auf der Intermediates zu bleiben und bis zum Ende zu fahren", stellt er klar, und letztendlich sei diese Strategie auch aufgegangen. Das einzige kleinere Problem waren bereits überrundete Autos, die auf Slicks plötzlich schneller waren.

"In den letzten Runden waren einige Autos mit Slick-Reifen um mich herum, die überholten und kämpften. Ich musste einfach aufmerksam bleiben", berichtet Verstappen, der in der Schlussphase von mehreren Autos überholt wurde, die sich zurückrundeten.


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Teamkollege Perez musste derweil während des Sprints selbst einmal überholen, denn nach dem Kampf mit Verstappen in der ersten Runde war er zwischenzeitlich hinter Nico Hülkenberg im Haas auf den dritten Platz zurückgefallen.

"Nachdem ich Nico bekommen hatte, ging es nur noch darum, die Reifen zu managen, um sicherzustellen, dass wir es bis zum Ende schaffen", berichtet aber auch er und erklärt, es sei in der Schlussphase nur noch das Ziel gewesen, das Ergebnis "nach Hause zu bringen".

Endlich wieder ein gutes Ergebnis für Perez

Für ihn persönlich ist der zweite Platz eine kleine Erleichterung nach mehreren schwierigen Wochenenden. Auf seine Ergebniskrise der vergangenen Wochen angesprochen erklärt er: "Man wird nicht von einem Rennsieger plötzlich zu einem sehr schlechten Fahrer."

"Ich glaube, die Leute in diesem Sport vergessen, wie detailliert wir arbeiten. Wenn nicht alles zusammenpasst, dann macht das bereits einen großen Unterschied", erklärt er und nennt ein Beispiel: "Wenn die Tracklimits nicht gewesen wären, hätten ich mich wohl viel weiter vorne qualifiziert."


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"Wirklich zu glauben, dass Perez mit Verstappen um den Titel kämpft, das ist nicht realistisch", sagt Gerhard Berger. Weitere Formel-1-Videos

Weil Perez am Freitag in Q2 keine repräsentative Rundenzeit gelang, wird er am Sonntag nur von Startplatz 15 ins Rennen gehen. Es sei zuletzt ein "harte Phase" gewesen, gesteht er, betont aber auch: "[So eine Phase] haben schon viele Fahrer erlebt, aber bei einem Red-Bull-Fahrer scheint es noch größer zu sein."

Grundsätzlich sei sein Spielberg-Wochenende aber "solider" als die Rennen zuvor, was durch Rang zwei im Sprint bestätigt wurde. Zudem erinnert er daran, dass es ihm gesundheitlich "nicht so gut" gehe. "Es wird [am Sonntag] ein hartes Rennen", prophezeit er daher.

Teamkollege Verstappen antwortet dagegen auf die Frage, was er aus dem Sprint gelernt habe, mit einem Grinsen: "Dass wir schnell sind!" Am Sonntag könnte es also den nächsten Alleingang an der Spitze geben ...

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