"Alles verloren": Darum blieb Lando Norris in Kurve 3 fast stehen

Lando Norris verlor seine Chance auf ein Topergebnis im Sprint bereits nach drei Kurven - Am Ende zockte er bei der Reifenwahl, verpasste die Punkte aber minimal

(Motorsport-Total.com) - "Das hat mich alles gekostet", ärgert sich Lando Norris über einen Zwischenfall in der ersten Runde des Formel-1-Sprints in Spielberg. Der McLaren-Pilot war von Startplatz drei ins Rennen gegangen und lag auch vor Kurve 3 noch direkt hinter den führenden Red-Bull-Piloten.

Nach dem Problem in Kurve 3 stecke Lando Norris im Verkehr fest

Weil Max Verstappen Sergio Perez dort von der Strecke drängte, hätte er sogar die Möglichkeit gehabt, den zweiten Platz zu übernehmen. Doch stattdessen blieb Norris selbst fast stehen und fiel in der Folge bis auf Rang zehn zurück. Was war da los?

"Ich kam ein bisschen quer und das Auto ging in den Anti-Stall", berichtet er bei 'Sky' und ergänzt: "Ich weiß nicht, warum das passiert ist. Meine Kurve 3 war okay, denke ich. Es war offensichtlich ziemlich eng, aber ich bin einfach in den Anti-Stall gekommen."

"So habe ich alles verloren", erklärt Norris, der betont, es habe keinen Kontakt mit den langsamen Red Bulls vor ihm gegeben. Er habe einfach im neutralen Gang festgesteckt und nur noch zusehen können, "wie alle [an mir] vorbeifahren", erklärt er.

Norris betont: Bin nicht zu aggressiv gefahren

Doch wieso ging der McLaren in den Anti-Stall-Modus? Norris berichtet: "Es war eher so, dass ich beim Einbiegen in die Kurve das Heck verloren habe, weil die Reifen kalt waren und es etwas schwierig war, die Bremsen sofort zum Arbeiten zu bringen."

"Also verlor ich das Heck und rutschte irgendwie weiter die Strecke hinauf und fast in [die Red Bulls] hinein. Um das zu vermeiden, musste ich erneut bremsen. Bei einer so geringen Geschwindigkeit und praktisch null Grip blockierten die Hinterreifen ziemlich stark, sodass ich in den Anti-Stall geriet", so Norris.

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"Es war einfach eine sehr unglückliche Situation und nicht, soweit ich weiß, ein Problem", stellt er klar und erklärt, er habe einfach Pech gehabt. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich zu hart in den Kurve gefahren bin", stellt der Brite klar.

"Ich habe einfach eingelenkt, habe mit kalten Reifen in der ersten Runde die Hinterräder verloren, und das passiert eben manchmal", zuckt er die Schultern. Zwar kam der McLaren anschließend wieder in Schwung, doch da war Norris bereits aus den Punkten gefallen.

Laut eigener Aussage hätte Norris ohne das Problem in der ersten Runde mit den beiden Aston-Martin-Piloten kämpfen können, die am Ende P4 und P5 belegten. Als die Strecke am Ende abtrocknete, zockte er dann und verzichtete auf einen Wechsel auf Slicks. Das brachte ihn vorübergehend wieder in die Top 8.

Zwei Positionen in den letzten zwei Runden verloren

"Es war eine harte Entscheidung", erklärt Norris, der zwischenzeitlich wieder Siebter war, von Nico Hülkenberg und George Russell auf den Slicks aber kurz vor Schluss noch abgefangen wurde. So beendete er den Sprint als Neunter und damit einen Platz hinter den Punkterängen.

Über die Entscheidung, auf Intermediates zu bleiben, sagt er: "Es ist so schwierig, das zu wissen. Man kann wie Helden aussehen. Es ist auf jeden Fall keine Frage, die mit 'Ja' oder 'Nein' beantwortet werden kann. Ich bin froh über unsere Entscheidung, draußen geblieben zu sein."

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"Wenn es ein Safety-Car gibt oder etwas passiert, dann sehen die anderen wie Idioten aus. So sehen wir wie Idioten aus. Manchmal läuft es für und manchmal gegen einen", zuckt er die Schultern und erinnert, dass er zu Beginn der vorletzten Runde noch auf Rang sieben lag.

Das zeige, wie marginal die Reifenwahl letztendlich gewesen sei. "Wir haben in den letzten paar Runden zwei Positionen verloren, aber eigentlich haben wir alles schon in Kurve 3 in der ersten Runde verloren", so Norris.