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Acht Fahrer nachträglich bestraft: Spielberg-Ergebnis auf den Kopf gestellt!
Die Tracklimits sorgen auch nach dem Rennen in Spielberg weiter für Ärger - Nach einem Protest von Aston Martin hat die FIA acht Fahrer nachträglich bestraft
(Motorsport-Total.com) - Die FIA hat acht Fahrer nach dem Großen Preis von Österreich für Tracklimit-Vergehen nachträglich bestraft. Dadurch wird das Endergebnis noch einmal ordentlich durcheinandergewirbelt, weil mehrere Piloten einen oder sogar mehrere Plätze verlieren.
© Motorsport Images
Die beiden Aston-Martin-Piloten bekamen in Spielberg keine Strafen Zoom Download
Yuki Tsunoda erhielt nachträglich eine Fünf-Sekunden-Strafe, Carlos Sainz, Lewis Hamilton, Pierre Gasly, Alexander Albon und Logan Sargeant bekamen zehn Sekunden aufgebrummt, Nyck de Vries sogar 15 Sekunden.
Die größte Strafe kassierte Esteban Ocon. Der Alpine-Pilot bekam nach dem Rennen satte 30 Strafsekunden aufgedrückt! Insgesamt notierte die Rennleitung während des Rennens 83 Vergehen gegen die Tracklimits - im Schnitt also mehr als einen Verstoß pro Runde.
Bereits während des Rennens hatten Sainz, Hamilton, Gasly, Albon, Sargeant und Kevin Magnussen jeweils eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen, Tsunoda für zusätzliche Vergehen sogar noch eine weitere Zehn-Sekunden-Strafe.
An den Top 3 im Ergebnis ändert sich durch die nachträglichen Strafen nichts, ab Platz vier gibt es allerdings Verschiebungen. Sainz fällt durch die zehn Strafsekunden auf Rang sechs hinter Lando Norris und Fernando Alonso zurück. Hamilton verliert Rang sieben an George Russell.
Gasly fällt hinter Lance Stroll auf Platz neun, Albon behält Rang elf, weil er der letzte Fahrer war, der nicht überrundet wurde. Ocon fällt von Rang zwölf auf 14 zurück, wodurch Sargeant trotz seiner eigenen Strafe 13. bleibt.
De Vries verliert ebenfalls zwei Positionen und fällt vom 15. auf den 17. Platz zurück und Teamkollege Tsunoda verliert Rang 18 an Magnussen und ist damit 19. und effektiv Letzter. Das Ergebnis ist final, weitere Strafen wird es also nicht mehr geben.
Protest von Aston Martin erfolgreich
Zuvor hatte Aston Martin nach Rennende Protest gegen das Resultat eingelegt. Um 17:58 Uhr veröffentlichte die FIA ein offizielles Dokument, in dem es heißt: "Der Teamvertreter [von Aston Martin] muss sich um 18:30 Uhr bei den Stewards melden, um den Protest gegen das Ergebnis des Großen Preises von Österreich 2023 vorzubringen."
"Alle anderen betroffenen Parteien können ebenfalls an dieser Anhörung teilnehmen", heißt es weiter. Zunächst blieb damit offen, warum genau das Team von Fernando Alonso und Lance Stroll gegen das Rennergebnis Protest eingelegt hat.
Um 18:13 Uhr wurde ein weiteres FIA-Dokument veröffentlicht, in dem es heißt: "In dem Protest wird behauptet, dass eine Reihe von Fahrzeugen wegen eines Verstoßes gegen Artikel 33.3 des Sportlichen Reglements nicht bestraft wurde."
Dadurch wurde klar, dass es um die zahlreichen Verstöße gegen die Tracklimits während des Rennens ging, denn Artikel 33.3 besagt: "Die Fahrer müssen alle zumutbaren Anstrengungen unternehmen, um jederzeit die Strecke zu nutzen, und dürfen die Strecke nicht ohne triftigen Grund verlassen."
Die Stewards halten dazu fest:
"In der Zwischenzeit haben die Rennkommissare, nachdem sie von der Existenz einer Reihe von gestrichenen Runden (wegen Überschreitung der Streckenbegrenzungen) erfahren haben, die uns nach Eingang des Protestes zur Kenntnis gebracht wurden, die Rennleitung aufgefordert, einen Abgleich aller gestrichenen Runden mit den verhängten Strafen durchzuführen."
"Wir stellen fest, dass die Rennleitung während des Rennens mehr als 100 gestrichenen Runden bearbeitet hat", so die Rennkommissare.
FIA spricht von mehr als 1.200 Fällen
Auffällig war bereits während des Rennens, dass die Rennleitung die Verstöße erst mit einiger Verzögerung meldete. So waren die Teams teilweise nicht in der Lage, ihre Fahrer rechtzeitig darauf aufmerksam zu machen, dass ihnen eine Strafe droht.
"Die Situation mit den Track Limits war schwierig. Die Benachrichtigungen kamen erst im Nachhinein, sodass Lewis eine Strafe erhielt, bevor wir etwas dagegen tun konnten", erklärt beispielsweise Andrew Shovlin von Mercedes.
Kurz danach gab die FIA ein weiteres offizielles Statement zu dem Thema ab. In diesem heißt es: "Aufgrund der Besonderheiten des Streckenlayouts und der Neigung vieler Fahrer, wiederholt außerhalb der Streckenbegrenzung zu fahren, kam es zu einer noch nie dagewesenen Situation."
Diese habe dazu geführt, "dass nicht alle potenziellen Verstöße während des Rennens überprüft werden konnten. Bevor der Protest gegen das Ergebnis eingereicht wurde, hatten wir bereits mit einer vollständigen Überprüfung der Verstöße gegen die Tracklimits begonnen."
Kurios: "Während des Grand Prix hatte die Rennleitung die Aufgabe, weit über 1.200 Fälle zu überprüfen, in denen ein Fahrzeug als möglicherweise neben der Strecke gemeldet wurde."
Die FIA kündigte an: "Das Ergebnis wird aktualisiert, sobald die Überprüfung der Fälle, die nicht während des Rennens überprüft werden konnten, abgeschlossen ist. Um das Problem für zukünftige Veranstaltungen zu lösen, werden wir unsere Empfehlung an die Rennstrecke erneuern, ein Kiesbett am Ausgang der Kurven 9 und 10 einzubauen."
"Wir stellen fest, dass dies zwar keine einfache Lösung für andere Rennserien ist, die hier fahren, sich aber in anderen Kurven und auf anderen Strecken mit ähnlichen Problemen als sehr effektiv erwiesen hat", so die FIA.
Finales Endergebnis fünf Stunden nach Rennende
In einem weiteren FIA-Dokument, das um 19:47 Uhr veröffentlicht wurde, hatten die Rennkommissare dem Protest stattgegeben. Dort heißt es: "Die Stewards haben entschieden, dass es sich um einen zulässigen Protest handelte, da er rechtzeitig eingereicht wurde und den Anforderungen von Kapitel 13 des Internationalen Sportkodex der FIA entsprach."
"Eine Überprüfung der Liste der gestrichenen Rundenzeiten, die die Rennleitung den Stewards zur Verfügung gestellt hatte, ergab, dass eine Reihe von Verstößen gegen die Tracklimits zuvor nicht an die Stewards weitergeleitet worden war, um möglicherweise bestraft zu werden."
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"Es wurde festgestellt, dass einige dieser Verstöße eine Strafe rechtfertigten, die bei der Veröffentlichung des vorläufigen Endergebnisses noch nicht verhängt worden war. Diese Strafen werden in der endgültigen Klassifizierung berücksichtigt", kündigen die Rennkommissare an.
"Dementsprechend wird dem Protest stattgegeben und die Protestgebühr an den Wettbewerber zurückerstattet", heißt es weiter.
Um 21:45 Uhr wurde schließlich das finale Rennergebnis inklusive aller Strafen veröffentlicht.