Tracklimits: Max Verstappen trotz angezogener Handbremse auf Pole
Christian Horner erklärt, dass Max Verstappen im Spielberg-Qualifying nicht bis ans Limit gegangen sei, um keinen weiteren Verstoß bei den Tracklimits zu riskieren
(Motorsport-Total.com) - Obwohl Max Verstappen sich im Qualifying zum Großen Preis von Österreich bereits die vierte Poleposition in Folge sicherte, war der Weltmeister anschließend nicht komplett zufrieden. Er störte sich daran, dass zahlreiche Rundenzeiten wegen Verstößen gegen die Tracklimits gestrichen wurden.
© circuitpics.de
Max Verstappen wird auch am Sonntag wieder von ganz vorne ins Rennen gehen Zoom Download
Auch Verstappen selbst erwischte es dabei. Gleich zu Beginn von Q1 wurden ihm zwei Rundenzeiten gestrichen, am Anfang von Q2 passierte ihm das noch einmal. Das führte dazu, dass der Niederländer sich anschließend etwas zurückhalten musste.
"Er fuhr seine Runden konservativ, um sicherzustellen, dass er ein Rad innerhalb der [weißen] Linie hatte", erklärt Christian Horner bei 'Sky' und ergänzt: "Ich glaube, im letzten Sektor wäre noch ein bisschen mehr Zeit im Auto gewesen, wenn er das nicht versucht hätte."
"Er ist also etwas zurückhaltend gefahren", so der Red-Bull-Teamchef. Womöglich ein Grund, warum Verstappens Vorsprung auf Charles Leclerc am Ende "nur" bei 0,048 Sekunden lag. Die Poleposition sicherte er sich mit einer 1:04.391.
Verstappen musste sich "neu einstellen"
Auf die Frage, ob er mit so einem engen Ergebnis gerechnet habe, antwortet der Niederländer selbst: "Ich wusste nicht, was ich erwarten soll. Ich habe nicht wirklich darüber nachgedacht. Ich hatte schon genug damit zu tun, mein Auto so weit zu bringen, wie es im Qualifying war."
"Und hier ist es immer sehr eng", erinnert er. Denn Spielberg ist die Strecke im Kalender mit der niedrigsten Rundenzeit. Folglich sind auch die Abstände geringer als auf längeren Kursen. "Und ich denke, das hat sich [im Qualifying] wieder gezeigt", so Verstappen.
Track-Limit IRRSINN in der Quali! Fahrer zu blöd oder Regeln falsch?
Die Formel 1 gastiert auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg, und wir berichten für euch live vor Ort! Weitere Formel-1-Videos
Da war es sicher nicht hilfreich, dass Verstappen wegen der Tracklimit-Problematik ein bisschen mit angezogener Handbremse unterwegs war. "Er musste sich neu einstellen, weil wir ihm gesagt haben, er solle darauf achten, dass er innerhalb der Grenzen bleibt", verrät Horner.
Denn selbst bei seiner gestrichenen Q2-Runde sei Verstappen nicht am Limit gewesen, betont der Polesitter selbst. "Auch da habe ich Luft gelassen, nur ging mir die Straße aus. Ich war nicht am Limit", stellt er klar. Immerhin lernte der Weltmeister aus diesem Vorfall.
Aus vorherigen Zwischenfällen gelernt
"In Q3 wusste ich definitiv ein bisschen besser, wo ich das Auto hinstellen muss", so Verstappen, der in Q3 fast sechs Zehntel schneller als zuvor in Q2 war. "Er macht einen unglaublichen Job", erklärt Horner und lobt vor allem die "Disziplin" des Weltmeisters.
Denn für einen Fahrer sei es "frustrierend", gleich mehrere Rundenzeiten gestrichen zu bekommen, erklärt Horner. Zum Vergleich: Teamkollege Sergio Perez wurden in Q2 alle drei Rundenzeiten gestrichen, sodass er am Ende ohne eine repräsentative Runde ausschied.
Fotostrecke: Formel 1 2023 in Österreich: Das Wichtigste zum Freitag
Die wichtigsten Fakten zum Formel-1-Freitag in Österreich: Wer schnell war, wer nicht und wer überrascht hat - alle Infos dazu in dieser Fotostrecke! Fotostrecke
Verstappen hingegen sei in der Lage gewesen, seinen Fehler nach dem ersten Q2-Zwischenfall zu korrigieren, erklärt Horner und lobt die "großartige mentale Disziplin" des Niederländers, der am Sonntag von ganz vorne ins Red-Bull-Heimrennen starten wird.
Bis ans absolute Limit musste er dafür nicht gehen.