Sprint Spielberg: Charles Leclerc muss drei Plätze nach hinten
Charles Leclerc muss beim Sprint in der Startaufstellung drei Plätze nach hinten - Nach Monaco brockt ihm Ferrari schon wieder eine Strafe ein - Geldstrafe für Haas
(Motorsport-Total.com) - Beim Qualifying am Freitag verpasste Charles Leclerc die Poleposition als Zweiter lediglich um 0,048 Sekunden, den Sprint am Samstag wird der Monegasse nun nur vor Startplatz neun aufnehmen. Grund dafür ist eine Strafe, die der Ferrari-Formel-1-Pilot kassierte.
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Charles Leclerc muss in der Sprint-Startaufstellung drei Plätze zurück Zoom Download
Leclerc hatte sich im Sprint-Shootout am Samstagmittag eigentlich als Sechster qualifiziert, muss nun in der Startaufstellung aber drei Positionen nach hinten, weil er McLaren-Pilot Oscar Piastri am Ende von SQ1 im Weg stand.
In der Begründung der Rennkommissare heißt es: "Der Fahrer von Auto 81 [Piastri] gab an, dass er, als er auf Kurve 9 zufuhr, sah, dass Auto 16 langsam fuhr, und er bremsen musste, wodurch er seine Geschwindigkeit um etwa 45 km/h gegenüber der vorangegangenen schnellen Runde verringerte."
Die Telemetrie habe diese Aussage bestätigt. Im entsprechenden Minisektor habe Piastri rund eine halbe Sekunde verloren. Für diesen habe er in der Runde mit dem Leclerc-Zwischenfall 5,3 statt 4,8 Sekunden gebraucht.
Wieder keine Kommunikation von der Ferrari-Box
Leclerc auf der anderen Seite habe erklärt, dass er von seinem Team nach Kurve 4 keinerlei Information am Funk über Verkehr mehr erhalten habe. Er betonte, dass er Piastri in Kurve 8 im Rückspiegel gesehen habe, als dieser gerade in Kurve 7 gewesen sei.
Im Urteil heißt es weiter: "Der Teamvertreter von Auto 16 erklärte, dass das Team die schnelle Annäherung von Wagen 81 besser hätte kommunizieren können, und der Fahrer erklärte: 'Wenn ich gewarnt worden wäre, hätte ich früher etwas tun können.'"
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Ferrari nimmt die Strafe also auf sich, doch die Stewards stellen klar: "Auch wenn der Fahrer nicht die alleinige Schuld trägt und die mangelnde Kommunikation des Teams der Hauptgrund war, muss eine Startplatzstrafe verhängt werden."
Diese müsse es geben, "da Auto 81 'unnötig behindert' wurde, denn es besteht kein Zweifel, dass die Situation hätte vermieden werden können", heißt es in der Begründung. Das kennt Leclerc übrigens bereits vom Großen Preis von Monaco.
Auch dort hatte er bereits eine Startplatzstrafe kassiert, weil das Team ihn nicht darüber informiert hatte, dass Lando Norris auf einer schnellen Runde hinter ihm war. In Spielberg wiederholte sich das Szenario nun mit dem zweiten McLaren-Fahrer.
Nico Hülkenberg entgeht härterer Strafe
Eine Geldstrafe gibt es währenddessen für das Haas-Team, nachdem es im Sprint-Shootout einen Zwischenfall mit Nico Hülkenberg in der Box gegeben hatte. Der Deutsche war beim Fahren aus der Box mit einem zuvor entfernten Reifen auf seiner linken Seite kollidiert.
Das US-Team muss 5.000 Euro zahlen, die Strafe ist allerdings bis Ende der Saison zur Bewährung ausgesetzt. Hier heißt es in der Begründung der Stewards, Haas habe "einen umfassenden Bericht über die von dem Team durchgeführten Untersuchungen des Vorfalls" vorgelegt.
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Man sei zu dem Schluss gekommen, dass es "ein unglücklicher und einzigartiger Zwischenfall" gewesen sei. Das zuvor vom Auto entfernte linke Vorderrad habe sich "zu nah" am Auto befunden, während Hülkenberg gleichzeitig in einem spitzeren Winkel aus der Box fahren musste.
Die Stewards seien zufrieden mit den Maßnahmen, die Haas angekündigt habe, um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern. "Diese Abhilfemaßnahmen beinhalten eine Änderung der Abläufe und der Positionierung der Besatzung während eines Boxenstopps", heißt es.
So entging das Team einer härteren Strafe.