• 30. Juni 2023 · 07:46 Uhr

Trotz Kanada-Fortschritt: Ferrari erwartet keine Siegchancen in Spielberg

Kanada war für Ferrari eines der bislang besten Rennen 2023 - In Spielberg rechnet man trotzdem nicht damit, die starke Performance aus 2022 wiederholen zu können

(Motorsport-Total.com) - Den bislang letzten Sieg in der Formel 1 feierte Ferrari beim Großen Preis von Österreich 2022. Rund ein Jahr später kehrt die Scuderia nun nach Spielberg zurück, doch der damalige Rennsieger Charles Leclerc erklärt, dass man 2023 "andere Ziele" als vor einem Jahr habe.

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Charles Leclerc möchte den guten Eindruck aus Kanada in Österreich bestätigen Zoom Download

"Vergangenes Jahr waren wir in einer ganz anderen Situation", erinnert er und erklärt, man habe vor zwölf Monaten "ein sehr konkurrenzfähiges Auto" gehabt und mit Red Bull gekämpft. "Leider wissen wir in diesem Jahr, dass Red Bull in Sachen Rennpace immer noch ziemlich weit vorne liegt", so Leclerc.

Ein Sieg sei daher an diesem Wochenende kein Thema, betont der Monegasse. Daran ändere auch das zuletzt "gute" Rennen in Kanada nichts. "[Wir sind] immer noch weit von dem Niveau entfernt, das wir erreichen wollen", stellt der amtierende Vizeweltmeister klar.

"Denn ich glaube noch immer, dass Red Bull in Kanada das Auto war, das es zu schlagen galt", so Leclerc, "auch wenn Helmut [Marko] sagte, dass wir das schnellste Auto auf der Strecke waren, was ich ehrlich gesagt nicht glaube."

"Die waren auf beiden Reifen eigentlich die Schnellsten", hatte Helmut Marko nach dem Großen Preis von Kanada gegenüber 'ServusTV' im Hinblick auf Ferrari erklärt. Das zweifelt Leclerc zwar an. "Aber es war ein positiver Schritt in die richtige Richtung, vor allem im Hinblick auf die Konstanz und das Gefühl", betont er.

"Einige kleine Upgrades" für den SF-23

"Und wenn diese beiden Dinge zusammenkommen, ist die Leistung normalerweise besser. Aber hier ist es eine ganz andere Strecke und es wird wichtig sein, das positive Gefühl von Kanada zu bestätigen", sagt der letztjährige Sieger vor dem Österreich-Wochenende.

"Um ehrlich zu sein sehe ich keinen Grund, warum [Kanada] besser zu unserem Auto passen sollte als eine Strecke wie hier", erklärt er optimistisch und ergänzt, dass Ferrari für dieses Wochenende "einige kleine Upgrades" für den SF-23 mitgebracht habe.


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"Im ersten Teil der Saison ging es vor allem darum, das Auto zu verstehen und herauszufinden, warum das Auto von Strecke zu Strecke so unbeständig war. Daher ist es wichtig, dass wir den Schritt nach vorn, den wir mit den neuen Teilen in Spanien gemacht haben, bestätigen", so Leclerc.

Laut Teamkollege Carlos Sainz sei das Rennen in Montreal "ein guter Boost für das ganze Team" gewesen, weil "endlich" einmal die Rennpace gepasst habe. Dazu komme der Fakt, "dass wir uns im Rennen nach vorne und nicht nach hinten bewegt haben", so Sainz.

Denn während normalerweise das Qualifying die Stärke von Ferrari ist, setzte man dieses in Kanada in den Sand. Im Rennen ging es für Leclerc und Sainz dafür von den Startplätzen zehn und elf noch bis auf die Positionen vier und fünf nach vorne.

Warum Sainz keine "naiven" Erwartungen hat

"Wir sind Vierter und Fünfter geworden, das ist ein ähnliches Ergebnis wie bei den anderen Rennwochenenden, die wir hatten", betont Sainz. Durch die Aufholjagd sei die Wahrnehmung jedoch eine andere, aber auch die Pace selbst sei "definitiv" besser gewesen.

Geholfen habe der Scuderia, dass Kanada eine Strecke sei, auf der der Reifenabbau generell niedrig sei. "Und dann gibt es auch keine Hochgeschwindigkeitskurven, das hilft uns", so Sainz. Diese beiden Faktoren zusammen seien Ferrari dort entgegengekommen.


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Durch die Spielberg-Updates erhofft er sich "einen weiteren Schritt in die richtige Richtung", erklärt er und verrät, man habe in Maranello "Überstunden" gemacht, um die Teile bereits hier ins Auto zu bringen. "Ich hoffe, dass sie sich alle lohnen und wir am Wochenende konkurrenzfähig sein können", so Sainz.

Er hofft, dass Kanada der Beginn einer "Tendenz" für Ferrari ist, betont aber auch: "Ich denke, dass Kanada mehr zu uns passt als Österreich." Damit widerspricht er seinem Teamkollegen in dieser Hinsicht etwas. Einig sind sich die beiden aber dabei, dass Ferrari am Wochenende unter normalen Umständen wohl kein Siegkandidat sein wird.

Zu glauben, dass man mit nur einem Update zu Red Bull aufschließen werde, sei "naiv und nicht realistisch", so Sainz, der erklärt: "Wird das Upgrade unsere Schwächen angehen und uns hoffentlich näher bringen? Ja."

Ferraris größtes Problem heißt Red Bull

"Aber wenn Red Bull ein Upgrade nach Österreich bringt, oder irgendwann in nächster Zeit, dann bedeutet das auch, dass unser Upgrade weniger groß ausfällt. In der Formel 1 ist alles relativ", erinnert der Spanier.

"Ich hoffe, dass dieses Upgrade, ähnlich wie wir es in Barcelona gesehen haben, ein kleines Entwicklungsfenster öffnet und uns neue Möglichkeiten eröffnet, das Auto so abzustimmen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen können", erklärt Sainz.

Auf die Tatsache angesprochen, dass der letzte Ferrari-Sieg nun rund ein Jahr her sei, antwortet er im Hinblick auf seinen eigenen Ausfall beim Österreich-Grand-Prix 2022 mit einem Schmunzeln: "Es ist auch ein Jahr her, dass ich fast verbrannt wäre ..."


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Wieder ernst erklärt der Spanier, dass es "ein langes Jahr" und seitdem "hart" für Ferrari gewesen sei. Man habe am Ende der Saison 2022 Schwierigkeiten gehabt und dieses negative Momentum dann mit ins neue Jahr genommen.

Nun werde es "nicht leicht", wieder auf die Siegerstraße zurückzufinden, weil Red Bull in der Formel 1 aktuell übermächtig sei. Doch das sei nicht nur ein Problem für Ferrari, auch andere Teams wie Mercedes würden aktuell unter der Red-Bull-Dominanz leiden.

Die Bullen konnten bislang alle acht Rennen der Saison 2023 gewinnen. Und bei Ferrari geht man wohl davon aus, dass sich diese Serie im Normalfall auch beim Red-Bull-Heimspiel in Spielberg weiter fortsetzen wird.

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