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Sergio Perez verpasst Q3 erneut: Seitenhieb gegen die Stewards
Sergio Perez missachtet die Tracklimits in Q2 gleich dreimal und fällt auf Platz 15 zurück - Während er auf die Stewards schimpft, äußert Christian Horner leise Kritik
(Motorsport-Total.com) - Drei gestrichene Runden in Q2 und Startplatz 15 beim Heim-Grand-Prix von Red Bull: Sein Qualifying in Spielberg hatte sich Sergio Perez anders vorgestellt. Während Teamkollege Max Verstappen auf Pole fuhr, wurden dem Mexikaner die Tracklimits zum Verhängnis. Er verpasste den Einzug in Q3.
© Motorsport Images
Nur Startplatz 15 für Sonntag: Sergio Perez war nach dem Qualifying bedient Zoom Download
Noch kurz vor Ablauf der Session sah es so aus, als wäre Perez weiter. Er lag auf Platz zwei nur 0,039 Sekunden hinter Verstappens Bestzeit. Doch wegen eines Tracklimits-Verstoßes in Kurve 10 verlor Perez die Zeit und rutschte auf Platz 15 ab. Zuvor waren ihm bereits zwei Runden wegen Tracklimits gestrichen worden.
Damit verpasste der aktuelle WM-Zweite den Q3-Einzug zum vierten Mal in Folge. Perez führt sein Ausscheiden darauf zurück, dass er in der letzten Kurve von Alexander Albon im Williams behindert wurde. "Ich war auf einer guten Runde, aber dann, in meiner letzten Runde, fand ich plötzlich, ich glaube, Albon vor mir und ich fuhr einfach geradeaus. Ich konnte nicht abbremsen", erklärt Perez.
Perez sieht sich doppelt bestraft
"Ich glaube, ich habe eine Zehntelsekunde oder ein bisschen mehr verloren, nur weil ich geradeaus gefahren bin. Aber die Stewards haben nicht berücksichtigt, dass ich blockiert wurde", ärgert er sich und prangert das FIA-System an.
"Es gibt so viele Dinge, die ich kontrollieren kann, aber in diesem Fall leider nicht. Man fährt eine gute Runde, und dann wird man plötzlich blockiert und dafür bestraft. Ich glaube einfach, das System ist falsch. Es ist einfach frustrierend, dass wir nicht in der Lage sind, diese Dinge zu berücksichtigen, wenn sie passieren."
Die Stewards untersuchten nicht, ob Albon ihn behindert hatte. Im Gegensatz zu Perez schaffte der Williams-Pilot den Q3-Einzug. Der Mexikaner muss am Sonntag versuchen, sich durch das Feld zu kämpfen, während er es für das Sprintrennen am Samstag in einem separaten Qualifying noch besser machen kann.
Horner: Checo war auf dem Niveau von Max
Das Potenzial sei ganz klar vorhanden, sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Er hatte heute die Pace. Er hatte ein Auto, mit dem er locker in der ersten oder zweiten Reihe stehen konnte. Er hat die Zeiten von Max erreicht", betont der Brite.
Doch dafür hätte Perez innerhalb der weißen Linien bleiben müssen. Darauf pochte auch sein Renningenieur am Funk. "Doch nach drei Strikes war das Spiel vorbei", sagt Horner. "Es war einfach sehr frustrierend, denn er hätte da sein können, er hätte es schaffen können. Das ist das Frustrierende daran."
Dabei hätte etwas weniger Risiko aus Horners Sicht auch gereicht, um den Q3-Einzug abzusichern: "Er ist in dieser Runde eine 1:04.9 gefahren. Er war drei Hundertstel hinter Max. Er hätte vier Zehntel langsamer sein können und wäre trotzdem drin gewesen. Ich denke also, in Q2 ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür."
"Ja, da war auch ein Auto vor uns. Das hat nicht geholfen, aber dann baut man eben ein bisschen mehr Spielraum auf. Klar ist Checo jetzt frustriert. Aber wir werden das Blatt wenden. Er wird morgen alles geben. Aber es ist einfach ärgerlich, weil wir wissen, dass er dort vorn hätte sein können", hält Horner fest. Doch das war Perez erneut nicht. Zuletzt blieb er wiederholt hinter den Erwartungen zurück.
F1: Grand Prix von Österreich (Spielberg) 2023 - Freitag
Charles Leclerc (Ferrari), Max Verstappen (Red Bull) und Carlos Sainz (Ferrari) Galerie
"Natürlich setzt er sich selbst unter Druck. Der größte Druck, den er hat, ist der, den er sich selbst macht", weiß sein Teamchef. "Heute hatte er die Pace. Im ersten Training war er vorn dabei. Die Rundenzeiten, die er fuhr, waren auf dem Niveau von Max heute. Das ist also das Ärgerliche daran. Das ist die Frustration."
Horner räumt mit Wechselgerüchten auf
"Er kann es schaffen. Und ich finde es sehr schade, denn ich glaube, das hätte ihm wirklich Auftrieb gegeben. Und natürlich ist es für uns als Team frustrierend, dass wir jetzt zwei Ferraris haben, die etwas näher dran sind, und einen Red Bull mit Checo, der nicht dort steht, wo er sein sollte", fasst Horner es zusammen.
Denn statt Perez sicherten sich am Freitag Charles Leclerc und Carlos Sainz die Startplätze zwei und drei. Als angezählt sieht Horner seinen Fahrer aber trotz der erneuten Enttäuschung nicht, auch wenn es zuletzt immer wieder Gerüchte gab.
"Nein, Checo ist fix. Alle stehen komplett hinter ihm. Also ist jedes Gerede über einen Ersatz für Checo weit hergeholt", betont Horner und erteilt Spekulationen, laut derer Perez schon bald von Daniel Ricciardo ersetzt werden könnte, eine Absage.