• 20. Juni 2023 · 13:23 Uhr

Wieder Punkte für Alfa Romeo, aber: Quali-Pace und Reifenverschleiß schlecht

Alfa Romeo konnte beim Formel-1-Rennen in Kanada erneut Punkte holen, doch es gibt noch Verbesserungsbedarf: Zu hoher Reifenverschleiß kostet P9 an Lance Stroll

(Motorsport-Total.com) - Nach zuletzt vielen schwachen Rennen scheint sich das Alfa-Romeo-Formel-1-Team zurückgemeldet zu haben. Nach der Einführung eines neuen Update-Pakets gelang Guanyu Zhou bereits in Barcelona ein Neunter Platz, während nun auch sein Teamkollege Valtteri Bottas in Kanada mit Platz zehn seine ersten Punkte seit dem Saisonauftakt in Bahrain holen konnte.

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Valtteri Bottas während des Formel-1-Rennens in Kanada Zoom Download

Bottas startete von Platz 14 und setzte auf eine Einstoppstrategie, indem er zu Beginn die harten Reifen aufzog. Anders als die meisten anderen Fahrer blieb Bottas auf der Strecke, als George Russell ein frühes Safety-Car auslöste und wechselte erst in Runde 37 auf die Medium-Reifen, womit er einen Stopp weniger als seine direkten Konkurrenten absolvierte.

"Ich bin mit unserem Rennen heute zufrieden: Ich habe im Laufe des Rennens vier Positionen gutgemacht, und das ist immer ein guter Tag, vor allem, wenn man unter die ersten Zehn kommt, was das ganze Wochenende über unser Hauptziel war", resümiert der 33-Jährige.

Bottas verliert P9 auf den letzten Metern, warum?

Als der Finne in der letzten Runde schon auf Rang zehn und bereinigt auf Platz neun aufgrund der drohenden Strafe für Lando Norris lag, wurde er jedoch in letzter Sekunde von Aston-Martin-Pilot Lance Stroll überholt. Gerade einmal drei Hundertstel fehlten dem Alfa-Romeo-Piloten auf einen Punkt mehr, doch gegen Ende des Rennens waren die Reifen am Alfa Romeo C43 hinüber.

"Es hätte auch P9 sein können, aber meine Reifen begannen gegen Ende des Rennens zu verschleißen, und Lance [Stroll] holte mich auf der Ziellinie ein", erklärt Bottas. "Dennoch kann man wohl sagen, dass wir heute ein solides Rennen gefahren sind und auch eine gute Strategie verfolgt haben."

"Seit Monaco haben wir gute Fortschritte gemacht, und das ist ein Beweis für die harte Arbeit, die das Team in Hinwil geleistet hat. Auch wenn wir heute nur einen Punkt mit nach Hause bringen, ist das eine Belohnung und ein Motivationsschub, um weiter nach mehr zu jagen."


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"Jetzt wird es wichtig sein, weiter in diese Richtung zu arbeiten und uns darauf zu konzentrieren, unsere Leistung am Samstag zu verbessern. Es gibt noch einige Schritte nach vorne zu machen, und ich bin zuversichtlich, dass wir dies gemeinsam erreichen können."

Was Alfa Romeo jetzt noch verbessern muss

Schaut man sich die Daten des Rennens an, so hat der Alfa Romeo immer noch Schwierigkeiten mit dem Reifenverschleiß. Durchschnittlich 0.052 Sekunden pro Runde verloren Bottas und Teamkollege Guanyu Zhou in Kanada an Reifenverschleiß, womit man ganz hinten in dieser Wertung liegt. Im Vergleich dazu: Max Verstappen verschliss seine Reifen an der Spitze gerade einmal um 0.016 Sekunden pro Runde, allerdings konnte der Niederländer auch seine Pace managen und war auf zwei Stopps unterwegs.

"Wir müssen mit dem einen Punkt, den wir heute mit Valtteri geholt haben, zufrieden sein, auch wenn es immer ein bisschen bitter ist, einen Platz [an Lance Stroll] wenige Meter vor Schluss zu verlieren", fügt Alfa-Romeo-Teamrepräsentant Alessandro Alunni Bravi hinzu.

"Dennoch kann ein Punkt am Ende der Saison einen fundamentalen Unterschied ausmachen, und wir haben nun in zwei Rennen in Folge gepunktet. Ich möchte dem gesamten Team für seine harte Arbeit an diesem Ergebnis danken, das nach dem gestrigen Qualifying keine Selbstverständlichkeit war. Wir wissen, dass wir uns auf die Samstage konzentrieren müssen: Mit einer besseren Qualifying-Position können wir um bessere Plätze und letztlich um mehr Punkte kämpfen."

Die Daten bestätigen die Einschätzung des Italieners. Im Saisonschnitt liegt Alfa Romeo auf Rang zehn, wenn man sich die Qualifyingpace ansieht, mit einem durchschnittlichen Rückstand von 1.42 Sekunden auf Red Bull. Zudem konnte man mit Bottas in Miami nur einmal überhaupt 2023 das Q3 erreichen.

Zhou: Hatte auf Punkte gehofft, aber ...

"Was die Renngeschwindigkeit angeht, scheinen unsere Autos besser zu sein, und wir wissen, dass der C43 als Gesamtpaket konkurrenzfähig sein kann", so Bravi weiter. "Für Zhou war es ein schwierigeres Wochenende. Da er von P20 gestartet war, mussten wir etwas anderes probieren und haben mit ihm eine alternative Strategie ausprobiert, um etwas Boden gutzumachen."

Zhou stimmt zu: "Wir wussten, dass das Rennen immer schwierig werden würde, wenn man bedenkt, wo wir gestartet sind, aber ich glaubte immer noch, dass wir eine Chance hatten, das Rennen zu drehen. Nachdem das Safety-Car zurückkam, hatte ich das Gefühl, dass wir in den Kampf hätten eingreifen können; wir waren auf den Mediums gestartet, und die fühlten sich ziemlich gut an."

"Leider verlief das Rennen nicht so, wie wir es wollten, und nach dem letzten Boxenstopp konnten wir nicht mehr viel tun. Es ist nicht zu leugnen, dass wir immer noch gehofft haben, unsere Ergebnisse zu verbessern, aber dieses Wochenende war einfach nicht einfach für uns."

Alfa Romeo blickt dennoch optimistisch auf die kommenden Rennen, wenn auch beim nächsten Sprint-Event in Österreich gleich zwei Qualifyings stattfinden werden: "Bis zur Sommerpause werden wir auf permanenten Strecken fahren, und wir sind zuversichtlich, dass diese besser zu unseren Qualifikationsleistungen passen werden", meint Bravi.

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