Hülkenberg aufgehalten: Auch Yuki Tsunoda bekommt Startplatzstrafe
Yuki Tsunoda hadert mit der fehlenden Pace seines AlphaTauri und muss drei Startplätze zurück, weil er Nico Hülkenberg behindert haben soll
(Motorsport-Total.com) - Für Yuki Tsunoda war das Qualifying zum Formel-1-Rennen von Kanada 2023 ein Qualifying zum Vergessen. Der Japaner schied als 16. bereits in Q1 aus und erhielt im Anschluss an die Session noch eine Strafversetzung um drei Positionen, weil er Nico Hülkenberg behindert haben soll. Damit startet der AlphaTauri-Pilot am Sonntag (live im Ticker verfolgen) als 19. aus der letzten Startreihe.
"Wir hatten einfach überhaupt keine Pace", hadert Tsunoda mit seinem Qualifying. "Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich glaube, meine Runde war am Ende gar nicht schlecht. Es war trockener als im dritten Training, aber das Gripniveau war das gleiche. Es hat sich seltsam angefühlt."
Im ebenfalls verregneten dritten Training zuvor hatte er mit Position acht ein gutes Ergebnis hingelegt, doch das konnte er im Qualifying nicht wiederholen. "Die Pace war im dritten Training sehr gut, selbst bei den Verhältnissen", sagt er und wundert sich.
"Jetzt war es etwas trockener, weswegen eigentlich mehr Grip da sein sollte, aber ich habe eigentlich kaum einen Unterschied gespürt", so Tsunoda. "Es ist seltsam. Ich weiß nicht, ob die Reifen überhitzt haben oder so, aber wir müssen das herausfinden."
Wie viele andere Fahrer auch musste sich Tsunoda nach der Session noch vor den Kommissaren verantworten. Bei gleich zwei Begebenheiten soll er andere Fahrer in Q1 aufgehalten haben: erst Charles Leclerc in Kurve 13, dann Nico Hülkenberg in der Haarnadelkurve.
Zwei Untersuchungen gegen Tsunoda
"Es war sehr schwierig, aber ich habe mein Bestes gegeben", sagt er in Bezug auf das Verkehrsproblem. "Ich wurde auch oft aufgehalten. Es war etwas chaotisch."
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In der Angelegenheit gegen Leclerc wurde der AlphaTauri-Pilot freigesprochen. Leclerc war vor der Schikane auf Tsunoda aufgelaufen, der seinen Versuch abgebrochen hatte, nachdem er seinerseits von Logan Sargeant eingebremst worden war.
Der Ferrari-Pilot erklärte, dass er auf der Gerade rasch auf Tsunoda aufschloss und dann vorsichtshalber vom Gas ging. Allerdings räumte er ein, dass es für Tsunoda schwierig gewesen sei, die Situation zu managen. Daher entschieden die Kommissare, dass er Leclerc nicht unnötig aufgehalten habe.
Hülkenberg aufgehalten
Anders sieht die Sachlage im Fall mit Nico Hülkenberg aus, der in der Haarnadelkurve von Tsunoda behindert worden war. Der Japaner war in der Kurve etwas zu weit nach außen gekommen und kam dann vor Hülkenberg zurück auf die Ideallinie.
Tsunoda verteidigte sich, dass er selbst auf einer schnellen Runde gewesen sei, doch laut den Kommissaren soll er zu diesem Zeitpunkt bereits drei Sekunden langsamer als bei seiner Runde zuvor gewesen sein.
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"Wir stellen fest, dass der Fahrer von Auto 22 unnötigerweise Auto 27 behindert hat", heißt es in der Begründung. "Nachdem er in Kurve 10 zu weit rausgekommen war, hätte er seine Runde abbrechen und von der Ideallinie fahren können. Dadurch wäre eine Behinderung vermieden worden."
Mit Startposition 19 hat Tsunoda im Rennen eine schwierige Aufgabe. "Wir werden sehen, wie es im Trockenen ist", sagt er. "Hoffentlich können wir eine bessere Pace als im Qualifying haben. Ich bin optimistisch, weil die Rennpace bislang in diesem Jahr ganz gut war."