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Familie nicht gefragt: Ärger um Villeneuve-Tributhelm von Leclerc
Charles Leclerc wollte in Kanada einen Tributhelm für Gilles Villeneuve tragen, doch der Ferrari-Pilot hatte die Familie nicht um Erlaubnis gefragt - Problem ist geklärt
(Motorsport-Total.com) - Charles Leclerc darf nun doch seinen Tributhelm für Gilles Villeneuve am Formel-1-Wochenende in Kanada tragen, nachdem er sich die Erlaubnis der Familie des 1982 verstorbenen Rennfahrers geholt hat. Der Ferrari-Pilot hatte das Design am Freitag in den sozialen Netzwerken vorgestellt, den Helm dann aber nur im verkürzten ersten Training getragen.
Zunächst hieß es, die Villeneuve-Familie habe ihm verboten, den Helm zu tragen, allerdings hatte die Geschichte einen anderen Hintergrund.
Leclerc hatte die Familie im Vorfeld nicht über seinen Plan informiert. Zwar sollte das Design die frühere Ferrari-Legende ehren, allerdings machte Gilles' Sohn Jacques Villeneuve Leclerc darauf aufmerksam, dass das Design rechtlich geschützt sei und er daher Probleme bekommen könnte, wenn das Design mit aktuellen Sponsoren von Ferrari zu sehen ist.
Die Bildrechte von Gilles Villeneuve werden von Jacques' Schwester Melanie kontrolliert, die von Leclerc am Freitagabend angerufen wurde: Der Monegasse entschuldigte sich bei ihr, die Familie im Vorfeld nicht gefragt zu haben.
Im Gegenzug lud Ferrari Melanie und Mutter Joann als Gäste am Samstag zu sich ein. Dabei stimmte die Familie auch zu, dass Leclerc den Helm an diesem Wochenende benutzen darf. "Charles ist sehr süß damit umgegangen", sagt Melanie Villeneuve gegenüber der globalen Sprachausgabe von 'Motorsport.com'. "Wir haben nichts dagegen. Es ist ein schöner Tribut."
Jacques Villeneuve: War "große Überraschung"
Jacques Villeneuve, der als TV-Experte im Fahrerlager von Montreal vor Ort ist, sagt derweil, dass die Familie enttäuscht gewesen sei, im Vorfeld nicht gefragt worden zu sein: "Es war einfach eine große Überraschung, den Helm gestern zu sehen, denn niemand hatte die Familie angerufen", sagt der Kanadier gegenüber 'Motorsport.com'.
"Daran sind hauptsächlich meine Mutter und meine Schwester beteiligt. Das war einfach ein großer Schock." Er betont, dass etwa Lewis Hamilton die Familie von Ayrton Senna im Vorfeld konsultiert hatte, bevor er damals einen Helm der brasilianischen Rennlegende trug. "Denn das ist nicht nur etwas, was man einfach so macht", so Villeneuve.
Er habe dann mit Leclerc gesprochen, der ihm gesagt habe, dass er nicht daran gedacht habe. "Und dann hat er, glaube ich, mit meiner Schwester gesprochen, und alles war geklärt."
Kommerzielle Probleme
"Es war einfach die Art und Weise, wie man Dinge tut", ergänzt er. "Man fragt einfach zuerst bei den Beteiligten nach. Das ist alles. Es ist kein großes Problem. Aber es geschah, ohne dass jemand von uns davon wusste, was eine große Überraschung war."
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Villeneuve macht klar, dass es kommerzielle Probleme bei der Verwendung des Helms gebe: "Den Leuten ist nicht klar, dass man an die Marke denken muss", sagt er. "Wenn man eine Marke nimmt und sie einfach mit irgendetwas verlinkt, hat man die Anwälte im Nacken."
"Aber jetzt gibt es ein Bild mit dem Helm meines Vaters mit Sponsoren, die jetzt mit diesem Helm verbunden sind, die dort nicht sein sollten. Das ist also ein bisschen die Grauzone", erklärt er. "Deshalb sollte man sich immer erst erkundigen und darüber sprechen und es auf die richtige Weise tun. Und ich denke, es ist alles klargestellt worden."