Aston Martin: "Keine Anzeichen", dass Upgrade nicht funktioniert
Aston Martin erlebte einen etwas chaotischen Freitag in Montreal, zieht aber ein positives erstes Fazit vom neuen Update des AMR23
(Motorsport-Total.com) - Wie stark ist das neue Upgrade von Aston Martin? Der Rennstall hatte mit einer aufsehenerregenden Mega-Rutsche auf dem Seitenkasten für Staunen in Kanada gesorgt und das "bisher größte Update" des Teams in dieser Saison gebracht. Doch der Trainingsfreitag in Montreal (Formel 1 2023 live im Ticker) hat über die Konkurrenzfähigkeit noch wenig Aufschluss gebracht.
Fernando Alonso wurde mit 0,326 Sekunden Rückstand Vierter, Lance Stroll mit sieben Zehntelsekunden Rückstand Neunter. "Wir hatten nicht so viel Zeit, um die neuen Upgrades am Auto voll zu verstehen", sagt Alonso. "Es war schade, dass wir aufgrund von technischen Problemen im ersten Training nicht fahren konnten."
Dass das erste Training aufgrund von Problemen mit der Signalübertragung bei den Streckenkameras ausfallen musste, ist für das Team bitter. Natürlich waren auch alle anderen Teams davon betroffen, doch gerade bei einem so umfangreichen Upgrade kann man den Ausfall einer kompletten Session nicht gebrauchen.
Zumindest wurde Aston Martin so wie alle anderen Teams mit einer verlängerten zweiten Session entschädigt, die eine halbe Stunde zusätzlich hatte. "Wir hatten ein relativ großes Testprogramm. Da ist es schön, dass wir am Anfang noch eine halbe Stunde hatten, wo wir mit trockenen Bedingungen fahren konnten", sagt Teamchef Mike Krack gegenüber 'ServusTV'.
Doch auch das zweite Training war mit zwei roten Flaggen und dem Regen am Ende nicht ganz frei von Problemen. Im Gegenteil: "Es war heute das totale Chaos", sagt Krack. Denn zu den anderen Problemen kam auch ein Ausfall des GPS sowie ein Komplettausfall an der Boxenmauer hinzu, wie er verrät.
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"Wir waren im Blindflug unterwegs und haben dann die Boxentafel rausgehalten", sagt er. "Also es war echt Chaos heute."
Doch der Teamchef sieht das gelassen: "Es ist mehr oder weniger gleich für alle. Wir müssen uns jetzt auch nicht beschweren. Es ist halt so für jeden", sagt er. "Es gibt halt solche Tage, da muss man einfach ruhig bleiben und versuchen, dass man dann einfach das Beste herausholt."
Upgrade soll Arbeitsfenster verbreitern
Trotzdem konnten Alonso und Stroll zusammengerechnet mit 75 Runden ein gutes Programm abspulen. Krack: "Wir suchen uns jetzt mal die Runden raus, die repräsentativ sein könnten."
Die beiden Fahrzeuge waren dabei mit unterschiedlichen Abstimmungen unterwegs, um einen Vergleich zu bekommen. Doch was soll das neue Update überhaupt bringen?
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"Natürlich wollen wir das Auto generell leistungsfähiger machen", erklärt Technikchef Dan Fallows. Allerdings hatte Aston Martin bei den vergangenen Rennen gemerkt, dass einige Strecken dem Auto liegen und andere nicht. "Wir haben uns daher darauf konzentriert, das Arbeitsfenster des Autos zu erweitern." Schlechte Rennen wie in Barcelona zuletzt sollen so vermieden werden.
Physisch und visuell ist es laut Fallows bislang das größte Update für den AMR23, allerdings betont er, dass die Strategie weiterhin so aussieht, bei so vielen Rennen wie möglich Verbesserungen zu bringen. "Wir wollen uns kontinuierlich verbessern, das ist unser Ziel."
Stroll zufrieden mit dem ersten Eindruck
Wie viel das Kanada-Upgrade bringt, ist für ihn schwierig zu sagen. Red Bull scheint generell zu weit weg zu sein, um ihnen wirklich gefährlich zu werden, "aber für uns ist wichtig, wie eng der Kampf mit Mercedes und Ferrari ist", so Fallows.
"Für die Fans ist so ein Kampf um Platz zwei natürlich großartig, aber wir müssen uns auf unsere eigene Performance konzentrieren und sicherstellen, dass das Auto auf jeder Strecke so stark wie möglich ist."
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Doch wie ist denn jetzt das erste Fazit des neuen Updates? "Ich war zufrieden mit dem Auto und habe gedacht, dass es sich gut anfühlt", sagt Stroll. "Aber wir nehmen uns jetzt Zeit, um uns die Daten anzuschauen und sicherzustellen, dass wir im Qualifying eine starke Performance hinlegen."
Mike Krack hat jedoch schon einmal das wichtigste erste Fazit: "Es gibt keine Anzeichen, dass irgendetwas nicht funktionieren würde."