Neuer Pirelli-Reifen für Silverstone: Wirklich keine Auswirkungen?
Pirelli zieht das Debüt seiner neuen Reifenkostruktion für die Formel 1 2024 auf Silverstone vor - Red Bull erwartet "mäßige" Änderungen, Pirelli gar keine
(Motorsport-Total.com) - Red Bull glaubt, dass die neue Pirelli-Reifenkonstruktion für die Formel 1, die in Silverstone debütiert, nur "moderate" Auswirkungen haben wird. Die neuen Reifen stammen aus dem Pirelli-Testprogramm für 2024 und werden vorzeitig eingeführt, um den höheren Belastungen durch den größeren Abtrieb gerecht zu werden, den die Teams im Zuge der Weiterentwicklung der Autos erwarten.
Die Teams testeten sie erstmals am Freitag in Barcelona. Dabei erhielten sie pro Fahrer zwei Sätze der harten C1-Mischung. Die meisten Teams entschieden sich jedoch dafür, an diesem Tag keinen direkten Back-to-Back-Test zwischen den aktuellen und den künftigen harten Reifen durchzuführen, was es für Pirelli schwieriger machte, sie vollständig zu bewerten.
Die Tatsache, dass sich die Teams dafür entschieden, nur die Silverstone-Testreifen zu verwenden, deutet darauf hin, dass sie nicht davon ausgehen, dass sich die neue Konstruktion wesentlich anders verhalten wird als die aktuelle. Sie nutzten den Prototypen praktisch als Teil ihrer regulären Vorbereitung auf das Rennen in Spanien.
Als das Team, das am meisten zu verlieren hat, wenn sich die neuen Reifen anders verhalten sollten, war Red Bull sehr daran interessiert, welche Auswirkungen die neuen Pneus haben werden. "Ja, ein bisschen", antwortet Chefingenieur Paul Monaghan auf die Frage, ob das Team bei den Tests viel gelernt habe.
"Ich werde nicht verraten, was wir gelernt haben. Nur wenige sind im ersten Training unter normalen Bedingungen gefahren. Aber wir haben alle Daten gesammelt und sind bereit für Silverstone."
Auf die Frage, ob es Auswirkungen gibt, auf die sich das Team einstellen muss, antwortet Monaghan: "Es gibt eine gewisse Auswirkung. Aber ich denke, dass wir im Moment ganz gut zurechtkommen. Der Härtetest wird das Wochenende in Silverstone sein."
"Ich weiß, dass einige Teams Messgeräte hinter den Vorderrädern haben, um zu sehen, was dort passiert. Das ist eine andere Art der Vorbereitung für sie. Im Moment würde ich sagen, dass die Auswirkungen mäßig sind. Aber ich könnte in Silverstone eines Besseren belehrt werden."
Ferrari rätselt noch über alte Reifen
Aston-Martin-Performance-Direktor Tom McCullough sagt, sein Team habe einige nützliche Informationen für die Vorbereitung auf den britischen Grand Prix gesammelt. "Wir haben eine Menge Daten aus den Messungen gesammelt", sagt er. "Wir werden diese Daten analysieren und hoffentlich in Silverstone in einer stärkeren Position sein.
"Es gab keine großen Unterschiede, aber wir sind keine guten Longruns mit viel Benzin gefahren, weil wir mit unseren Programmen viele andere Dinge erreichen wollten. Für uns ging es mehr darum, Daten zu sammeln."
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur ist skeptischer, was die Erkenntnisse des italienischen Teams aus den Testfahrten in Barcelona angeht: "Es ist nicht einfach, ein klares Bild zu bekommen, wenn man fünf Runden mit einem Prototyp-Reifen fährt."
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"Wir haben Tausende von Runden mit den aktuellen Reifen absolviert und verstehen sie immer noch nicht! Verlangt nicht von mir, dass ich die neue Mischung [er meint die Konstruktion, die Mischung bleibt gleich] nach nur fünf Runden verstehe."
Pirellis F1-Chef Mario Isola deutet derweil an, dass die neue Konstruktion überhaupt keinen Effekt haben wird. "Das Feedback war, dass alle transparent damit umgehen", sagte er gegenüber 'Motorsport.com Global'.
"Das wird auch dadurch untermauert, dass einige Teams den Prototyp genutzt haben, um die C1-Mischung zu verstehen. Die Konstruktion macht also keinen wirklichen Unterschied.
"Alpine war das einzige Team, das mit der normalen Konstruktion fuhr, während die anderen Teams den Prototyp benutzten. Aber Barcelona ist eine ziemlich bekannte Strecke, und sie wissen, ob die Reifen so funktionieren wie erwartet oder nicht. Auch gab es keine besonderen Kommentare oder Probleme, als ich mit Alpine sprach."