Trotz "Feuerhorror": Geringes Risiko für Absage des Grand Prix von Kanada
Trotz besorgniserregender Bilder aus New York: Die Waldbrände in Quebec/Kanada stellen derzeit keine Gefahr für das Formel-1-Rennen in Montreal dar
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Saison 2023 steht weiterhin unter keinem guten Stern. Nachdem bereits der für 16. April geplante Grand Prix von China in Schanghai (wegen Corona) und der für 21. Mai geplante Grand Prix der Emilia-Romagna in Imola (wegen Hochwasser) abgesagt werden mussten, gibt's jetzt Sorgen um den Grand Prix von Kanada in Montreal am 18. Juni.
"Waldbrände in Kanada: Was der Feuerhorror für die Formel 1 bedeutet", schreibt etwa eine große deutsche Zeitung. Doch Formel-1-Fans müssen sich keine Sorgen machen, denn die Antwort auf diese Frage lautet: Nichts. Der Grand Prix ist nicht gefährdet und kann wie geplant stattfinden.
Ein Sprecher der Formel 1 bestätigt ausdrücklich: "Die Veranstaltung ist nicht gefährdet. Uns wurde versichert, dass die Situation in Montreal auf Basis aller relevanten Informationen anders ist als in anderen Landesteilen und im Norden der Vereinigten Staaten, und dass das Risiko in Montreal gering ist und die Luftqualität gut."
Tatsache ist: Die kanadische Provinz Quebec erlebt gerade die schlimmsten Waldbrände, die die Region je dokumentiert hat, mit mehr als 160 gemeldeten Brandherden. Die Rauchschwaden breiten sich in Richtung Süden aus, sodass dutzende Großstädte betroffen sind. Besorgniserregende Bilder aus New York, mit einer in Rauch gehüllten Skyline, gingen in den vergangenen Tagen um die Welt.
Für Millionen von Amerikanern wurde aufgrund der schlechten Luftqualität Alarm ausgerufen, und den betroffenen Stadtverwaltungen wurde empfohlen, Freizeitaktivitäten im Freien einzuschränken. In manchen Städten werden für die Bevölkerung sogar Atemschutzmasken angeboten, um Gesundheitsgefährdungen vorzubeugen.
Zuletzt kamen dann Sorgen auf, dass der Grand Prix von Kanada gefährdet sein könnte, falls die Windrichtung drehen und sich die Waldbrände anders als bisher ausbreiten sollten. Am Donnerstag fand eine Krisensitzung des Veranstalters in Montreal mit Vertretern von lokalen Behörden und der Formel 1 statt, und dabei wurden alle Bedenken ausgeräumt.
Denn: Die nächsten Feuer sind 800 Kilometer vom Circuit Gilles Villeneuve, der mitten in Montreal liegt, entfernt und stellen somit kein physisches Risiko für die Stadt dar. So, wie sich die Situation aktuell darstellt, besteht auch kein Risiko, dass etwa der Wind drehen und sich die Lage dramatisch ändern könnte. Ganz im Gegenteil: Es soll in den nächsten Tagen wieder regnen.
Und auch die Luftqualität in Montreal stellt kein akutes Problem dar. Zwar ist diese momentan schlechter als sonst, aber die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung musste trotzdem zu keinem Zeitpunkt eingeschränkt werden. Zumal die Luftqualität trotz der Waldbrände immer noch besser ist als in manch anderen Städten, die die Formel 1 besucht.
Am Mittwoch hat sich die Situation außerdem etwas entspannt. Die Behörden stellten fest, dass die Luftqualität erstmals seit Tagen sogar wieder besser wurde, und sie stuften das Sicherheitsrisiko für die Stadt als gering ein. Damit steht einer planmäßigen Austragung des Grand Prix in einer Woche nichts im Weg.