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Carlos Sainz: Red Bull wird im Rennen eine halbe Sekunde schneller sein
Carlos Sainz freut sich, dass er im Qualifying von Barcelona das bestmögliche Ergebnis holen konnte, glaubt aber, dass ein Podestplatz schwierig wird
(Motorsport-Total.com) - Als einziger Fahrer im gesamten Formel-1-Feld ist Carlos Sainz in der Formel-1-Saison 2023 bislang immer aus den Top 5 gestartet - so auch in Barcelona. Mehr noch: Ausgerechnet bei seinem Heimspiel konnte der Spanier mit Platz zwei seinen besten Startplatz der Saison einfahren, sodass er neben Max Verstappen in der ersten Startreihe steht.
"Das fühlt sich sehr gut an, denn wir haben das Gefühl, dass wir alles aus dem Auto herausgeholt haben", freut sich der Ferrari-Pilot über seine Leistung. Denn weil viele Konkurrenten - darunter auch sein eigener Teamkollege - patzten, hatte Sainz in Q3 die Chance auf ein Topergebnis und nutzte sie auch. Lediglich am dominanten Max Verstappen (Red Bull) kam er nicht vorbei.
"Platz zwei war das Beste, was ich heute holen konnte", sagt er. "Bislang war es ein schwieriges Wochenende. Wir mussten uns an die neuen Upgrades gewöhnen und dafür sorgen, dass sie im Sweet-Spot des Autos funktionieren. Wir hatten einige schwierige Sessions, aber im Qualifying lief es dann."
Doch auch wenn er mit Platz zwei das Maximum herausholen konnte und gute Fortschritte spüren konnte, sei Ferrari nicht da, wo man sein möchte. "Der Abstand zu Max ist ziemlich groß, vor allem wenn man bedenkt, dass er in seiner zweiten Runde noch einmal schneller gewesen wäre", so Sainz, der 0,462 Sekunden Rückstand hatte.
"Aber zumindest ist es ein erster Schritt, und wir fokussieren uns darauf, das neue Auto zu verstehen", sagt der Spanier. Denn Ferrari hat ein umfangreiches Upgrade mit an die Strecke gebracht, das eine Abkehr vom bisherigen Konzept vorsieht. Das lässt sich vor allen an den Seitenkästen sehen, die jetzt auch eher in die Richtung des Red-Bull-Konzepts gehen.
Hilft das Upgrade?
"Das neue Paket sollte vor allem mittelschnelle und langsame Kurven verbessern, und in diesem Bereich haben wir definitiv einen Schritt in die richtige Richtung gemacht", erklärt Sainz. Und der Schritt sei dabei nicht unbedingt eine Verbesserung der Rundenzeit, sondern eine Verbreiterung des bislang schmalen Arbeitsfensters des SF-23.
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"Das war das Hauptziel dieses Upgrades und nicht, plötzlich eine halbe Sekunde schneller zu sein. Und ja, ich denke, das funktioniert, und es funktioniert gut", so der Spanier. "Wir wollen das Auto auch berechenbarer und fahrbarer machen, damit es einfacher ist, eine Runde zu fahren, und hoffentlich geht es in diese Richtung."
Barcelona war in dieser Hinsicht aber eigentlich keine Strecke, die Ferrari sonderlich gut liegt. Die Scuderia hat Probleme in schnellen Kurven, von denen es in Spanien eine Menge gibt. "Die Strecke liegt unserem Paket nicht", weiß Sainz. Und wie schnell man ausscheiden kann, hat Teamkollege Charles Leclerc gezeigt, der nur 19. wurde.
Sainz: Platz 3 wäre besser gewesen
"Ich weiß nicht genau, was mit Charles passiert ist, aber das ist schon das ganze Jahr so. Das Fenster ist ziemlich klein, und sobald die Bedingungen schwierig werden, kann es in die eine oder die andere Richtung gehen und du kämpfst gegen verschiedene Balancen. Für mich war es ein schmaler Grat, aber heute hat es funktioniert", so Sainz.
Die Frage ist nun, ob Ferrari sein Paket so verbessert und das Arbeitsfenster so verbreitert hat, dass der Spanier seine gute Ausgangslage halten kann. Zumindest ist die Startaufstellung auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya ziemlich wichtig, weil Überholen schwierig ist.
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Doch schon am Start muss Sainz aufpassen, weil der Weg in die erste Kurve lang ist. "Mich hätte es nicht gestört, wenn Lewis [Hamilton] oder Lando [Norris] noch vor mir gelandet wären, weil die saubere Seite für den Start vermutlich etwas besser ist", sagt er. "Und es kommt auch auf den Windschatten an und ob du Glück hast, einen solchen zu erwischen."
"Aber wir werden in Kurve 1 alles geben und versuchen, das Podium zu holen. Und wenn Max irgendetwas Seltsames macht, dann den Sieg."
Keine Chance gegen Red Bull?
Doch dass er Red Bull schlagen kann, daran glaubt Sainz noch nicht - und damit ist nicht einmal Verstappen gemeint. Auch Sergio Perez, der nur von Platz elf kommt, sieht er unter normalen Umständen außer Reichweite. "Ich erwarte, dass Red Bull bei der Rennpace eine halbe bis eine Sekunde Vorsprung hat, wie sie es immer in Barcelona haben", sagt Sainz.
"Und bei mehr als 50 Runden sind das viele Sekunden, von daher ist es egal, wo sie starten", so der Spanier. "Aber der Rest des Feldes ist eng, von daher wird es ein guter Kampf werden."
Sainz rechnet vor allem mit Norris, den Mercedes und den Aston Martins. "Ich denke, es wird daher immer noch schwierig sein, auf das Podium zu fahren. Aber wir haben uns in die bestmögliche Position dafür gebracht."