• 03. Juni 2023 · 13:32 Uhr

F1-Training Barcelona: "Ist mir scheißegal, ob alle anderen pushen!"

Diese Session ist im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser gefallen: Nach einem Crash von Logan Sargeant nach nur acht Minuten war die Zeitenjagd beendet

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat den Hattrick perfekt gemacht und sich auch im dritten Freien Training zum Grand Prix von Spanien 2023 in Barcelona die Bestzeit gesichert. Im einzigen Run, der bei trockenen Bedingungen möglich war, setzte sich der Red-Bull-Pilot 0,250 Sekunden vor seinem Teamkollegen Sergio Perez und 0,408 Sekunden vor Lewis Hamilton (Mercedes) an die Spitze.

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Dieser Unfall von Logan Sargeant nach acht Minuten beendete die Zeitenjagd frühzeitig Zoom Download

Als es am Ende der Session nass war, kam es zu einem interessanten Dialog am Boxenfunk. Verstappen sagte: "Ich fühle mich nicht wohl dabei, bei diesen Bedingungen zu pushen." Sein Renningenieur Gianpiero Lambiase antwortete: "Alle anderen pushen." Was Verstappen in Rage brachte: "Das ist mir scheißegal, ob alle anderen pushen. Es ergibt keinen Sinn."

Die 60-minütige Session hatte mit ungewöhnlich regem Fahrbetrieb begonnen, weil prognostiziert war, dass es nach ungefähr zehn Minuten zu regnen beginnen könnte. Es fielen gerade die ersten Regentropfen, als Logan Seargant nach acht Minuten in Kurve 14 seinen Williams crashte und für eine Unterbrechung wegen roter Flaggen sorgte.

Kurve 14, das ist die neue Zielkurve, die wieder dem klassischen Design des Circuit de Barcelona-Catalunya folgt und die seit 2007 genutzte Schikane ersetzt. "Sorry", nahm Sargeant den Abflug direkt auf seine Kappe und gab auf Nachfrage seines Renningenieurs Entwarnung: "Mir geht es gut, ich bin okay."

Sargeant hatte eingangs Kurve 14 das Heck außer Kontrolle verloren und bretterte dann quer durch das Kiesbett mit der linken Seite voran in die Reifenstapel. Möglich, dass die Radaufhängung dabei etwas abbekommen hat; der Unterboden sah auf jeden Fall lädiert aus.

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Als der Williams per Bergekran weggebracht war und es nach neun Minuten Unterbrechung weitergehen konnte, hatte es längst stärker zu regnen begonnen und die Strecke war nass. So stand das Endergebnis des dritten Freien Trainings de facto nach acht Minuten fest, weil danach keine Zeitenverbesserungen mehr möglich waren.

Horner erklärt: Darum wurde nicht mehr gefahren

Im Live-Interview mit dem 'ORF' kündigte Red-Bull-Teamchef Christian Horner während der Unterbrechung an: "Es wird den Rest der Session regnen. Zuerst leicht, dann mehr. Es geht jetzt darum, uns die Strecke anzuschauen, falls es nass bleibt. Wir wollen dabei aber nicht zu viele Reifen verschleißen, falls es auch im Qualifying regnen sollte."

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist allerdings gering. Laut aktueller Wettervorhersage wird es sowohl im Qualifying am Samstag als auch im Rennen am Sonntag eher trocken bleiben. Und so dauerte es nach Wiederaufnahme der Session um 12:47 Uhr Ortszeit bis 13:01 Uhr, ehe mit Lando Norris (10./McLaren/+1,017) auf Intermediates wieder ein Fahrer auf die Strecke ging.

Dis bis dahin erzielten Rundenzeiten waren wenig repräsentativ, weil jeder Fahrer nur einen Run unter trockenen Bedingungen hatte. Wenn der erste Run nicht saß, lag man hinten. Carlos Sainz (Ferrari/+0,576) wurde Vierter, gefolgt von Fernando Alonso (Aston Martin/+0,600) und George Russell (Mercedes/+0,614).

Charles Leclerc (Ferrari/+0,689) war erneut langsamer als der an diesem Wochenende im teaminternen Duell überzeugendere Lokalmatador Sainz und wurde Siebter; Nico Hülkenberg (Haas), gestern noch Dritter, landete mit 1,324 Sekunden Rückstand auf Platz 14. Hülkenbergs Teamkollege Kevin Magnussen (+1,870) wurde 17.

Norris der Erste auf Trockenreifen

In den letzten zehn Minuten wurde dann noch einmal viel gefahren. Norris war der Erste, der einen Run auf dem weichen Slick fuhr, um Daten für den sogenannten Crossover-Punkt zu sammeln, also den Zeitpunkt, an dem im Rennen ein Wechsel von Intermediates auf Trockenreifen erforderlich wäre. Ihm taten es dann mehrere andere Fahrer gleich.

Und tatsächlich war Norris direkt schneller als alle anderen auf der Strecke. Zum Beispiel Lance Stroll (13./Aston Martin/+1,092) oder Pierre Gasly (18./Alpine/+2,177), die beide in Kurve 5 von der Strecke rutschten, durchs Kiesbett pflügten, danach aber ohne Materialschaden weiterfahren konnten.

Hamilton saß hingegen an der Box und schaute den anderen dabei zu, wie sie trainierten. "Nicht ideal", wie 'Sky'-Experte Nico Rosberg findet: "Er hätte mit Sicherheit ein bisschen was lernen können. Die anderen, die gefahren sind, haben Linien ausprobiert. Das fand ich komisch, dass er da am Ende dringeblieben ist."

Teamchef Toto Wolff räumt ein, dass man solche Launen bei Hamilton eben hinnehmen müsse: "Wir kennen Lewis. Wenn er der Meinung ist, das bringt nichts zum Lernen, dann ist ihm fad und dann macht er das auch nicht."

Immerhin scheint Mercedes seit dem Freitagstraining einen Schritt in die richtige Richtung gegangen zu sein: "Ich glaube, wir haben mit dem Set-up die richtigen Entscheidungen getroffen. Deswegen waren wir gut dabei", sagt Wolff nach dem Abschlusstraining.

Wo gibt's Qualifying und Rennen live zu sehen?

Gute Nachricht für alle Formel-1-Fans in Deutschland: Sky überträgt das Rennen in Barcelona am Sonntag ausnahmsweise live auf dem YouTube-Kanal von Sky Sport DE. Dort ist der Grand Prix von Spanien für alle Zuschauer in Deutschland kostenlos live zu sehen. Für Zuschauer aus anderen Ländern ist der Livestream geoblockiert.

Nicht geoblockiert ist die tägliche F1-Show auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, die von Freitag bis Sonntag jeweils um 21:00 Uhr steigt. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll besprechen in den Livestreams aktuelles Tagesgeschehen in Barcelona, analysieren Hintergründe und erzählen, was Fahrer und Teamchefs in ihren Medienrunden gesagt haben, nachdem die TV-Sender aus ihren Live-Broadcasts ausgestiegen sind.


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Sky-Abonnenten und WOW-Kunden können außerdem alle Sessions live bei Sky sehen. Das Qualifying beginnt am Samstag um 16:00 Uhr deutscher Zeit. Vorberichte mit Experte Ralf Schumacher gibt's bereits ab 15:30 Uhr. Das Rennen am Sonntag startet um 15:00 Uhr, mit Vorberichten, Interviews und Beiträgen bereits ab 13:30 Uhr.

Wer das Rennen mit Livebildern von Sky sehen möchte, aber Sehnsucht nach einem alternativen Kommentar verspürt, der kann als Second Screen die Formel1.de-Watchparty (präsentiert von Sky) mit Kommentar von Kevin Scheuren und Kevin Hermann schauen oder zumindest als Tonspur hören. Die Watchparty beginnt am Sonntag eine halbe Stunde vor dem Rennen, also um 14:30 Uhr. User können dort auch ohne Bezahlschranke im Livechat mitdiskutieren.

(ANZEIGE: Es gibt zwei Möglichkeiten, die Formel-1-Übertragungen bei Sky zu erleben. Entweder mit einem Sky-Q-Abo ab 20 Euro im Monat. Oder aber auch, für maximale Flexibilität ohne Receiver, über den Streamingdienst WOW.)

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