• 29. Mai 2023 · 11:49 Uhr

Charles Leclerc: Warum Ferrari im Regen abgewartet hat

Warum Charles Leclerc seinem Ferrari-Team nach dem Monaco-Grand-Prix der Formel-1-Saison 2023 keinen Vorwurf macht und Hoffnung hat für Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Hätte Ferrari bei einsetzendem Regen früher auf Intermediates wechseln sollen? "Das ist die Frage, die mir am häufigsten gestellt wird", sagt Charles Leclerc nach dem Monaco-Grand-Prix der Formel 1 2023. Und das ist auch nicht weiter überraschend, schließlich hat Ferrari bei der Strategie im Rennen zuletzt häufig kein gutes Händchen bewiesen. Doch Kritik von Leclerc am Team bleibt aus nach Monaco.

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Charles Leclerc im Ferrari SF-23 auf Intermediates beim Formel-1-Rennen in Monaco 2023 Zoom Download

Er meint: "Ja, wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht bei der Strategie. Ich halte das jetzt aber nicht für einen Fehler."

Dabei haben andere Teams viel rascher auf die sich verändernden Bedingungen reagiert: Ferrari war in Runde 55 mit dem Doppelstopp für Leclerc und Carlos Sainz unter den letzten Rennställen, die von Trockenreifen auf die "leichten" Regenreifen wechselten.

was Ferrari mit den späten Stopps im Sinn hatte

Dafür gibt es laut Leclerc auch eine gute Erklärung. "In solchen Bedingungen ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es zu einer Safety-Car-Phase kommt, weil so viele Autos im Regen noch mit Slicks fahren. Deshalb wartest du ab bis zum letzten Moment, falls doch noch ein Safety-Car kommt, weil jemand einen Fehler macht. Denn Fehler sind bei solchen Bedingungen schnell passiert", sagt Leclerc.

Einzig der erwartete Fehler blieb aus. Es kam auf der Rennstrecke zwar zu einigen haarigen Szenen, aber keine davon reichte aus, um eine Gelbphase mit Safety-Car-Einsatz auszulösen. Damit hatte sich Ferrari schlicht verpokert.

"Wir hatten eine Entscheidung getroffen. Rückblickend erkennt man natürlich, dass wir eher hätten stoppen sollen. Es hätte aber die richtige Entscheidung sein können, wenn jemandem ein Fehler unterlaufen wäre", meint Leclerc. "Also nein, für mich war es kein Fehler."

Sainz bedauert Ferrari-Vorgehen beim ersten Stopp

Sainz wiederum hadert durchaus mit dem Rennverlauf und der Ferrari-Taktik beim ersten Stopp, den er selbst lieber später gesetzt hätte, "um einen Overcut gegen Esteban [Ocon] probieren zu können", so sagt er.

Alles Weitere im Monaco-Rennen sei eine Konsequenz dieser Situation gewesen: "Der zweite Stopp kam wahrscheinlich eine Runde zu spät, aber das war auch meine Schuld, weil ich vielleicht versucht hatte, den Frust vom ersten Stopp zu kompensieren und etwas anderes zu probieren. Das ist aber schiefgegangen." Sainz drehte sich in der Mirabeau-Kurve weg und verlor einige Positionen.

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Carlos Sainz im Ferrari SF-23 dreht sich weg bei der Mirabeau-Kurve in Monaco 2023 Zoom Download

Leclerc kann den Ausrutscher im Regen aber nachvollziehen und meint: "Das Auto war sehr schwierig zu fahren im Nassen." Der SF-23 habe sich in Monaco generell nicht gut verhalten, vor allem nicht "im Verkehr", sagt Leclerc. "Unsere Pace war eigentlich besser als das, was wir im Rennen zeigen konnten. Aber so ist es nun mal. Ich konnte da nicht viel mehr ausrichten."

Hoffnung auf die Ferrari-Updates für Barcelona

Und so ruht die Hoffnung der Ferrari-Fahrer auf den Updates, die das Team beim Spanien-Grand-Prix in Barcelona einführen will. Leclerc spricht von "ein paar neuen Teilen" und dem Wunsch, die Saison 2023 "in die richtige Richtung" drehen zu wollen.

Er sagt aber auch: "Wir erwarten keine Wunder. Hoffentlich reicht es gerade aus, um zumindest ein gutes Qualifying hinzukriegen."

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