• 27. Mai 2023 · 13:41 Uhr

Warum Hamilton Trainingscrash in Monaco für Mercedes doppelt bitter ist

Max Verstappen sichert sich die Bestzeit im Abschlusstraining, das wegen eines Unfalls von Lewis Hamilton per roter Flagge abgebrochen werden musste

(Motorsport-Total.com) - Das vielleicht wichtigste Qualifying des Jahres könnte zu einem absoluten Thriller werden. Darauf lässt zumindest das Abschlusstraining zum Grand Prix von Monaco 2023 hoffen. Zwar fuhr Max Verstappen (Red Bull) Bestzeit. Aber in der letzten Session vor dem Kampf um die Poleposition meldeten mehrere Teams Ambitionen an, ganz nach vorn fahren zu können.

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Für Lewis Hamilton endete das dritte Freie Training in Monaco nicht nach Wunsch Zoom Download

Lewis Hamilton (Mercedes) hatte gerade absolute Bestzeit im ersten Sektor erzielt, als er in der Mirabeau-Kurve geradeaus in die Mauer rutschte. "Sorry, Jungs", entschuldigte er sich für den Fahrfehler. Renningenieur Peter Bonnington munterte ihn auf: "Passt schon. Das war ein violetter erster Sektor!"

Besonders bitter für Mercedes: Als Hamiltons W14 von einem Bergekran weggehoben wurde, lüftete die Streckensicherung unfreiwillig das gut gehütete Geheimnis, wie der neue Mercedes-Unterboden aussieht. Die dort positionierten Fotografen knipsten Fotos, die sie jetzt teuer an die Konkurrenzteams verkaufen können.

Williams-Teamchef James Vowles erklärt im Interview mit 'ServusTV': "Man kann eine Menge draus lernen. Es wird immer viel über das Bodywork geredet, das man sehen kann, aber die wirklichen Geheimnisse stecken unter dem Auto."

"Es kommt ganz selten vor, dass ein Auto angehoben wird und man den Unterboden sehen kann. Man kann nicht unmittelbar was draus lernen, aber man sieht, was das Team mit den Luftstromstrukturen macht, wie sie die Luft, die vor dem Auto hineinströmt, durch den Unterboden kanalisiert wird, bis sie hinten wieder rauskommt."

"Wir werden das in der Fabrik analysieren und werden versuchen zu verstehen, wie sich der Ansatz von unserem unterscheidet. Was wirklich was hilft, ist, wenn man dahinterkommt, warum sie den Unterboden so entwickelt haben. Sonst kannst du ein Design kopieren, aber du kannst es danach nicht weiter verbessern", sagt er.

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Analyse live: Ab 21:30 Uhr auf YouTube

Die Session wurde danach nicht mehr neu gestartet, sodass der abschließende Showdown nicht ausgefahren werden konnte. Verstappens Bestzeit von 1:12.776 Minuten hielt stand, 0,073 Sekunden vor Sergio Perez (Red Bull) und 0,166 Sekunden vor Lance Stroll (Aston Martin).

Alle anderen hatten eine halbe Sekunde oder mehr Rückstand: Carlos Sainz (Ferrari) auf P4, Lando Norris im McLaren, der besonders in den ganz langsamen Ecken enorm konkurrenzfähig ist, auf P5, und Pierre Gasly (Alpine) auf P6.

Ferrari, für viele Experten heißer Kandidat auf die Monaco-Pole, erlebte mit Lokalmatador Charles Leclerc kein einfaches Abschlusstraining. Leclerc meckerte etwa zu Halbzeit: "Ich habe das Gefühl, das Auto setzt wie verrückt auf. Wir müssen das Auto umbauen und höher einstellen. Im S am Schwimmbad habe ich null Kontrolle."

Leclerc, zu dem Zeitpunkt 0,577 Sekunden hinter Verstappen an vierter Stelle liegend, fuhr an die Box und ließ das Set-up umstellen. Als er nach etwa 20 Minuten an der Box wieder auf die Strecke ging, war er auf Platz 7 zurückgefallen. Sein Rückstand: 0,699 Sekunden. Wegen der roten Flagge konnte er keine schnelle Runde mehr fahren. Damit landete er im Endergebnis hauchdünn vor Hamilton (7./+0,710).

Es waren noch keine zehn Minuten gefahren, da gab's bereits den ersten Zwischenfall. Esteban Ocon (Alpine) blieb mitten im Tunnel, an einer der gefährlichsten Passagen der Strecke, stehen. "Habe keine Power, Jungs", meldete er am Boxenfunk. "Kommt mir so vor, als würde es von selbst bremsen. Ich denke, die Bremsen sind blockiert. Sagt mir, was ich tun soll."

Das Team forderte ihn daraufhin auf, die Bremsen auf Einstellung 5 zu stellen und einfach weiterzufahren. Ocon setzte den Alpine langsam wieder in Bewegung und warnte seine Crew vor, dass er gleich an der Box auftauchen werde: "Okay, ich schaffe es, zurückzukommen. Bereitet die Ventilatoren vor."

Ocon konnte die Session später wieder aufnehmen und landete mit 0,720 Sekunden Rückstand auf Platz 9, gefolgt von Valtteri Bottas (Alfa Romeo/+0,745), George Russell (Mercedes/+0,814) und Kevin Magnussen (Haas/+0,848).

Letzterer rutschte gegen Ende in der Sainte-Devote-Kurve in den Notausgang, legte dort den Rückwärtsgang ein - und blieb dann bei Portier stehen. Teamchef Günther Steiner zu 'ServusTV': "Im Rückwärtsgang ist was kaputtgegangen. Wir verstehen selbst noch nicht, ob es mit Getriebe oder Hydraulik zu tun hat. Die Ingenieure haben ihn gestoppt, damit nicht noch mehr kaputtgeht."

Für Haas war die Performance im Abschlusstraining nicht erfreulich. Nico Hülkenberg (13./+0,874) hatte am Freitag gehofft, in die Top 10 fahren zu können, aber: "Meine Vermutung ist, die haben's nicht so mit High-Downforce-Strecken, weil das Auto mehr auf Effizienz ausgelegt ist. Deswegen tun sie sich ein bisschen schwerer", analysiert 'ServusTV'-Experte Philipp Brändle.

Durch das vorzeitige Ende der Session konnten einige Fahrer keinen schnellen Qualifying-Run mehr simulieren. Zum Beispiel Fernando Alonso (Aston Martin/+0,921), der auf Platz 14 landete, aber am Nachmittag zu den Favoriten auf die erste Startreihe gehört.

Wo gibt's Qualifying und Rennen live zu sehen?

Zunächst einmal steht am Samstagabend die ausführliche Analyse des vielleicht wichtigsten Qualifying-Samstags der Formel-1-Saison 2023 auf dem Programm. Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll besprechen ab 21:30 Uhr die Highlights des Tages und fassen die wichtigsten Reaktionen von Fahrern und Teamchefs nach dem Ausstieg des Live-TV zusammen.


Irre: Erst Ocon, Alonso, dann Verstappen auf Pole!

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Wir schauen in die Telemetriedaten und analysieren, wie Fernando Alonso erst auf den letzten Metern die Pole beim Grand Prix von Monaco verloren hat. Weitere Formel-1-Videos

Wer das Qualifying und das Rennen am Sonntag live sehen möchte, der kommt in Deutschland nicht an Sky vorbei. Der Sender ist exklusiver Rechtehalter der Formel 1 in Deutschland. Das Qualifying am Samstag beginnt am Samstag ab 16:00 Uhr (Vorberichte ab 15:30 Uhr). Rennstart am Sonntag ist um 15:00 Uhr (Vorberichte ab 13:30 Uhr).

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