• 26. Mai 2023 · 14:39 Uhr

F1-Training Monaco: Red Bull liegt "mit Abstimmung ganz sicher daneben"

Weit und breit kein Red Bull an der Spitze: Im ersten Freien Training tat sich Max Verstappen schwer, stattdessen konnten Ferrari und Aston Martin überzeugen

(Motorsport-Total.com) - Monaco war schon immer ein Grand Prix mit eigenen Gesetzen. Ein Eindruck, der im ersten Freien Training 2023 zunächst bestätigt wurde. Denn während das bislang so souveräne Red-Bull-Team bei sonnigen Bedingungen zu kämpfen hatte, fuhr Ferrari-Pilot Carlos Sainz (1:13.372 Minuten) Bestzeit vor Fernando Alonso (Aston Martin/+0,338) und Lewis Hamilton (Mercedes/+0,663).

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Carlos Sainz sicherte sich die Bestzeit im ersten Freien Training in Monaco Zoom Download

Rund vier Minuten vor Ablauf der Zeit musste die Session wegen eines Unfalls von Alexander Albon (Williams) abgebrochen werden. Weil die Aufräumarbeiten zu lang dauerten, wurde das Training nicht wieder aufgenommen.

Albon war bei Sainte Devote außen in die Leitplanken gerutscht. Die linke Fahrzeugseite erlitt dabei schweren Schaden. Das war übrigens bereits die zweite Unterbrechung des Rennwochenendes. Für die erste hatte Nico Hülkenberg gesorgt.

Der Haas-Pilot drehte sich in der Hafenschikane und schleppte sich danach mit einem von der Felge gerutschten Reifen zurück in die Box. Weil er dabei ein paar Kleinteile verteilte, wurde die Session für drei Minuten unterbrochen.

Als er zurück an die Box kam, habe Hülkenberg nur berichtet, "dass er in langsamen Kurven nicht zufrieden ist mit dem Auto. Da fehlt mechanischer Grip, weil das Auto zu hart eingestellt ist", sagt Teamchef Günther Steiner im Interview mit 'ServusTV'. "Aber wir kriegen das für das zweite Training hin, kein Problem."

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Miserabler Start ins Wochenende für Verstappen

WM-Leader Max Verstappen belegte Platz 6, 0,872 Sekunden hinter Sainz' Bestzeit. Er hatte schon vor dem Rennwochenende befürchtet, dass es für Red Bull in Monaco gegen Ferrari eng werden könnte. Ein Eindruck, der sich im ersten Training bestätigte. Zumal nicht nur der Ferrari stark war, sondern auch der Red Bull nicht so lag, wie sich Verstappen das gewünscht hätte.

Am Boxenfunk war er fast durchgehend am Nörgeln: "An schnelleren Stellen ist das Auto unglaublich schwierig zu fahren. Es setzt massiv auf und untersteuert stark", kommentierte er da, oder: "Der Motor ist so schlecht." Nach einer halben Stunde brach er einen Run einfach ab: "Ich komme an die Box. Mit so einem Auto und so einem Set-up crashe ich sonst."

Verstappen kam dann an die Box, ließ ein paar Dinge verstellen und fuhr wieder raus. Danach meldete er: "Es ist hinten ein bisschen besser. Aber es tut immer noch das Gleiche auf den Bodenwellen. Wirklich nicht gut." Antwort seines Renningenieurs Gianpiero Lambiase: "Du musst für diese Session wahrscheinlich damit leben. Wie wir besprochen haben."

Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko erklärt im Interview mit 'ServusTV': "Wir liegen mit unserer Abstimmung ganz sicher daneben. Das, was im Simulator optimal funktioniert hat, lässt sich auf der Strecke nicht realisieren. Wir müssen einiges am Auto ändern und hoffen, dass wir das bis zum zweiten Training hinbekommen."

So war letztendlich auch Teamkollege Sergio Perez (4./+0,666) um 0,206 Sekunden schneller als er. Und Charles Leclerc (Ferrari) wurde Fünfter. Der Monegasse wäre gerade nochmal auf die Strecke gegangen, um eine schnelle Zeit zu setzen, musste aber seine erste Runde abbrechen - und dann kam die rote Flagge wegen Albon.

Mercedes: Wolff zufrieden mit dem Auftakt

Mercedes sammelte am Freitagmorgen erste Erfahrungen mit dem Update für den W14. Hamilton wirkte damit am Boxenfunk recht zufrieden und äußerte sich wenig, was bei ihm oft ein gutes Zeichen ist. George Russell (15./+1,694) war weniger happy.

Er klagte: "Ich bekomme die Reifen nicht zum Arbeiten. Mir rutscht dauernd das Heck weg. In den Kurven 2, 3 und 4 rutscht das Ding nur durch die Gegend. Und beim Anbremsen von Kurve 6 auch." Helmut Marko beobachtet: "Mercedes war überraschend schnell, aber nur Hamilton. Russell war am Funk äußerst unzufrieden, ganz anders als Hamilton. Es scheint der richtige Schritt zu sein."

Das sieht auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff so. Er warnt zwar davor, Monaco als Indikator für die Wirkeffizienz des Updates zu werten, aber mit dem Trainingsauftakt ist er "sehr zufrieden, denn die anderen sind die Zeiten viel später gefahren. Sicher zehn, wenn nicht 15 Minuten. Die Strecke legt immer noch Grip zu", sagt er im Interview mit 'ServusTV'.

"Lewis ist nicht happy mit dem Auto, da gibt's einiges zu verbessern. Wir machen Jugend forscht. Noch nicht ganz klar, warum das Auto beim einen ein bisschen schneller war als beim anderen", sagt Wolff und bestätigt: "Sie sind zwei verschiedene Set-ups gefahren."

Alonso wegen Verkehr auf der Strecke sauer

Sonst war die Session vor allem durch den chaotischen Verkehr gekennzeichnet. Alonso ärgerte sich einmal so sehr über Perez, dass er damit drohte, von nun an auch nicht mehr Platz zu machen. Aber das traf in der ersten Stunde des Rennwochenendes fast jeden einmal in irgendeiner Form.

Es war noch keine halbe Stunde gefahren, da wurde Logan Sargeant (Williams) plötzlich langsam. Sein Team forderte ihn auf, weiter zu pushen, weil an den Daten nichts zu erkennen war. Sargeant konnte aber nicht schneller fahren. An der Box zurück meinte er dann: "Es fühlt sich so an, als sei das Rad nicht richtig drauf."

Das war möglicherweise ein Fehler. Denn der Boxenfunk wird von der FIA abgehört, und sollte Williams wirklich ein Auto mit einem losen Rad auf die Strecke geschickt haben, droht unter Umständen eine Strafe wegen unsicherer Freigabe ("unsafe Release").

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