Frederic Vasseur: Monaco "gute Chance" auf Ferrari-Sieg
Frederic Vasseur sieht für Ferrari eine gute Siegchance in Monaco, weil die Qualifying-Pace für die Scuderia sprechen könnte
(Motorsport-Total.com) - Hat Ferrari in Monaco vielleicht die größte Siegchance der gesamten Formel-1-Saison 2023? Die Hoffnung bei der Scuderia auf ein großes Ergebnis lebt zumindest: "Monaco war für uns in der Vergangenheit immer gut", betont Carlos Sainz.
Der Spanier war in den vergangenen beiden Jahren jeweils auf Position zwei gelandet, Teamkollege Charles Leclerc hatte zweimal die Poleposition eingefahren - und die könnte auch am Wochenende der Schlüssel zum Sieg sein.
"Wenn du in der ersten Reihe stehst, dann kannst du in Monaco auch einen Sieg erwarten - oder zumindest hast du die Chance dazu", weiß Teamchef Frederic Vasseur. "Mit Sicherheit ist das für uns eine gute Möglichkeit."
Denn: Weil die Poleposition in Monaco so viel Wert ist, legen alle Teams ihren Fokus auf den Samstag. "Niemand im Feld bereitet sich auf das Rennen vor, das wäre Bullshit", sagt Vasseur.
Samstage sind bislang die große Stärke der Scuderia. Im Renntrimm hat der SF-23 bislang noch einige Probleme, doch zumindest im Qualifying kann man durchaus mit Red Bull mithalten - das hat auch die Poleposition von Leclerc in Baku gezeigt.
Eine Wiederholung in Monaco scheint nicht ausgeschlossen. "Die Strecke liegt uns vielleicht ein wenig mehr als andere", blickt der Teamchef positiv auf das Wochenende. "Wir haben für das Qualifying gute Hoffnungen."
Sainz schiebt jedoch die Favoritenrolle von Ferrari weg: "Ich glaube, dass wir eine gute Möglichkeit haben werden, aber trotzdem denke ich, dass Red Bull überall der Favorit ist, weil sie keine Schwächen haben", so der Spanier. "Sie werden mit Sicherheit das Team sein, das es zu schlagen gilt."
Nur ein Mini-Update in Monaco
Und dann wäre da auch noch das Mercedes-Team, das ein umfangreiches Upgrade mitgebracht hat, das eigentlich schon für Imola geplant war. Ferrari hingegen wollte eigentlich keine Updates mit nach Monaco bringen, weil man sich auf dieser Strecke vor allem um das Set-up kümmern möchte und dafür sorgen möchte, dass sich die Fahrer auf der Strecke wohlfühlen.
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Trotzdem wird es ein kleines Upgrade geben, das man in Imola schon am Auto haben wollte. "Es sollte nur ein kleines Update in Imola sein", sagt Vasseur. "Aber wenn du planst, in Imola etwas zu haben, dann wären wir ja blöd, wenn wir es nicht an das Auto packen würden."
In Barcelona eine Woche später soll das nächste Upgrade kommen. "Wir planen, bei jedem Rennen ein kleines Upgrade zu haben, nicht aller fünf Rennen ein großes", so der Teamchef. "Ich möchte nicht sagen: Barcelona oder nichts. Wir werden danach ein kleines Update in Montreal haben und danach in Großbritannien/Österreich."
Sainz fühlt sich 2023 wohler mit dem Auto
Wichtig wäre für Ferrari in Monaco aber, dass sich Carlos Sainz wieder wohler mit dem Auto fühlt. Beim letzten Stadtkursrennen in Baku lief für den Spanier nicht viel zusammen, das wäre in Monaco fatal.
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"Ja, Baku war ein Ausreißer", sagt er, "aber an den restlichen Wochenenden hatte ich das deutlich besser im Griff. Ich weiß, was das Auto braucht."
Laut Sainz hat Ferrari in diesem Jahr eher ein Problem mit etwas Unvorhersehbarkeit als dass er sich im Auto nicht wohlfühlen würde: "In einer Session bist du eins mit dem Auto, und dann passt in der nächsten plötzlich irgendetwas nicht, der Wind nimmt zu oder die Streckentemperatur nimmt zu, und plötzlich bist du weit weg", so der Spanier.
Vasseur lobt "konstanten" Sainz
"Und das beeinflusst uns im Rennen deutlich mehr als auf frischen, weichen Reifen mit wenig Sprit. Das müssen wir verstehen", so Sainz, der aber betont: "Ich fühle, dass ich das Auto an jedem Wochenende vom ersten Training an im Griff habe, und das ist ein guter Schritt. Es ist nur schade, dass das Auto nicht so konkurrenzfähig ist wie im vergangenen Jahr."
Im Qualifying hatte Sainz bislang mit 2:3 das Nachsehen gegen Leclerc, im Rennduell führt Sainz aber mit 4:1 - aber auch, weil Leclerc schon zwei Ausfälle hinnehmen musste. Das ist auch ein Grund, warum Sainz in der WM mit 44:34 Punkten vor seinem Teamkollegen liegt (zu den Teamduellen 2023).
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Teamchef Vasseur lobt seinen Schützling in diesem Jahr als "sehr solide". Sainz sei "sehr konstant", mache "einen guten Job", gebe "gutes technisches Feedback" und sei "ein guter Teamplayer".
"Ich kann nichts gegen Carlos sagen", so Vasseur. "Er bringt im Team immer eine positive Energie mit und leistet einen sehr konstanten Job."