Alonso strahlt: Aston Martin AMR23 im Miami-Qualifying "erwacht"
Nach schwierigem Samstagstraining infolge eines Abstimmungsexperiments fährt Fernando Alonso im Qualifying zum Miami-Grand-Prix in die erste Startreihe
(Motorsport-Total.com) - Nach dem turbulenten Qualifying im Miami International Autodrome startet der zweimalige Formel-1-Weltmeister Fernando Alonso (Aston Martin) am Sonntag neben Polesetter Sergio Perez (Red Bull) aus der ersten Startreihe in den Grand Prix von Miami 2023. Wie einigen anderen auch, so kam Alonso am späten Samstagnachmittag zu Gute, dass Q3 nach dem Crash von Ferrari-Pilot Charles Leclerc vorzeitig abgebrochen wurde.
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Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso startet in Miami aus der ersten Reihe Zoom Download
Genau wie Perez, so hatte Alonso bis dahin im Q3 erst mal eine Runde auf Sicherheit hingelegt. Die war letzten Endes gut genug für den zweiten Startplatz. Und weil er wenige Stunden zuvor im einzigen Samstagstraining nur den zwölften Platz belegt hatte, freut sich der Aston-Martin-Pilot über den positiven Abschluss des Tages. Insgeheim hätte er es aber gerne gesehen, wenn er den zweiten Q3-Versuch noch zum Abschluss gebracht hätte.
"Es war ein gutes Qualifying, nachdem das FT3 für uns ein bisschen drunter und drüber ging", sagt Alonso und erklärt, was in der 60-minütigen Trainingssitzung am frühen Nachmittag schiefging: "Wir haben es mit unterschiedlichen Abstimmungen probiert und die haben nicht funktioniert."
Alonsos Teamkollege Lance Stroll hatte sich in besagter FT3-Session auf P14 eingereiht. Im Qualifying schied der Kanadier dann direkt im ersten Segment (Q1) aus. Alonso hingegen war nicht aufzuhalten. Nachdem er das Q1-Klassement auf P12 abgeschlossen hatte, war er im reibungslos verlaufenen Q2-Segment Drittschnellster hinter dem Red-Bull-Duo Max Verstappen und Sergio Perez.
Und im abgebrochenen Q3 wurde es für Alonso dann sogar P2, während Pole-Favorit Verstappen mangels Rundenzeit nur P9 belegte. "Im Qualifying ist das Auto zum Leben erwacht", strahlt Alonso. Für die Zeitenjagd hat man sich bei Aston Martin wieder auf eine bewährte Abstimmung festgelegt.
"Die erste Runde war eigentlich nur eine, um erst mal eine Zeit zu setzen", so Alonso weiter: "Dass die schon genug war für die erste Startreihe, das nehmen wir natürlich gerne mit." Trotzdem bleibt eine Frage unbeantwortet: Was wäre möglich gewesen, wenn er auch den zweiten Q3-Versuch hätte fahren können? "Wir hatten noch auf eine zweite Runde gehofft, denn wir hatten uns extra Reifen aufgespart für die Schlussphase", gibt Alonso gegenüber 'Sky' zu.
Nachdem es vor allem am Freitag zahlreiche Fahreraussagen zum extrem rutschigen, weil brandneuen Asphalt im Miami International Autodrome gegeben hat, räumt Alonso ein, dass ihm gerade das am Samstag großen Spaß bereitet hat: "Ich habe jede Runde genossen. Vor allem die langsamen Kurven sind wirklich knifflig. Von Kurve 11 bis Kurve 16 stehen die Mauern sehr nahe. Da brauchst du wirklich großes Vertrauen ins Auto, um im Qualifying richtig attackieren zu können. Dieses Vertrauen hatte ich heute."
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Und wie fällt Alonsos Ausblick auf das 57-Runden-Rennen am Sonntag aus? "Normalerweise sollten wir eine Chance auf das Podium haben", sagt er, der bei den ersten drei Saisonrennen 2023 jeweils Dritter geworden ist und zuletzt in Baku als Vierter nur einen Platz am Podium vorbeigeschrammt ist.
"Grundsätzlich sollten wir aber stark sein, aber wenn der Reifenverschleiß zu hoch ist oder wir Fehler machen, dann verlieren wir diese Chance [auf das Podium]", so Alonso nach dem Miami-Qualifying. Und: "Für das Rennen gibt es schon noch ein paar Fragezeichen, denn es besteht auch die Gefahr, dass es regnet."
Übrigens: Mit Blick auf die Startaufstellung, die Max Verstappen nur auf dem neunten Startplatz ausweist, rechnet Alonso damit, dass er den Schnellsten der Freien Trainings "etwa in Runde 25" in seiner Nähe sehen wird.