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Deshalb ist der Abstand zwischen Perez und Verstappen wieder so groß
Wie sich Sergio Perez nach dem Formel-1-Freitagstraining in Miami den Abstand von fast einer halben Sekunde auf Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen erklärt
(Motorsport-Total.com) - In Baku noch auf einem Niveau mit Max Verstappen, zum Auftakt in Miami um fast eine halbe Sekunde distanziert: Sergio Perez ist laut eigener Aussage nicht gut in das fünfte Formel-1-Rennwochenende der Saison 2023 gestartet und sieht nach zwei Freien Trainings noch erheblichen Nachholbedarf.
Perez' Fazit: "Es war nicht gerade mein bester Freitag, ich bin nicht gut gefahren. Das muss ich besser machen."
Denn die Zahlen sprechen nicht für ihn: Im ersten Freien Training fehlten ihm 1,017 Sekunden auf seinen Red-Bull-Teamkollegen Max Verstappen, im repräsentativeren zweiten Freien Training waren es 0,489 Sekunden.
Wo der Rückstand auf Verstappen herkommt
Doch woher rührt dieser Rückstand? Der Vergleich der jeweils besten Trainingsrunden von Verstappen und Perez zeigt: Die erste Kurve kriegt Perez besser und liegt kurzzeitig zwei Zehntel vorne, dann aber übernimmt Verstappen das Kommando.
Bei Kurve 7 ist Perez schon um eine Zehntelsekunde distanziert, am Ende der Gegengeraden sind es zwei Zehntel. Etwas mehr als eine Zehntel gewinnt Verstappen in den Schikanen ab Kurve 11 und bis Kurve 16. Den Rest der Zeit holt sich Verstappen im Anschluss an die lange Gerade in Kurve 17.
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Was Verstappen anders macht als Perez? Er geht zum Beispiel bei Kurve 4 nie vollständig vom Gas, so wie das Perez macht, sondern drückt das Pedal noch ganz leicht. Und Verstappen ist auf den Geraden meist um ein bis zwei km/h voraus beim Topspeed, all das zeigt die Telemetrie bei 'f1-tempo.com'.
Perez räumt individuelle Fehler ein
Perez selbst räumt darüber hinaus noch individuelle Fehler ein: Seine schnellste Runde sei "eigentlich ziemlich schlecht" gewesen, "weil ich mich in der letzten Kurve verbremst habe", so erklärt er.
Generell scheint er mit dem geringen Grip nach der Neuasphaltierung in Miami weitaus weniger gut zurechtgekommen zu sein als Verstappen. Denn Perez meint: "Es fühlte sich [im ersten Training] fast an wie auf Intermediates." Er und seine Crew hätten daraufhin "ein paar Dinge bei der Balance" ausprobiert und "einige Lektionen gelernt". Konkret wird Perez an dieser Stelle aber nicht.
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Er meint nur: "Da kann noch einiges kommen. Wenn ich mich noch etwas wohler fühle im Auto, sollte es schon passen." Zumal Red Bull bei der Abstimmung des RB19 eine "gute Basis" gelegt habe.
Verstappens Fazit zum Trainingsfreitag in Miami
Das sieht Verstappen ähnlich. Im Gegensatz zu Perez hatte er einen "guten Tag" in Miami. "Anfangs musste man sich an die Strecke mit dem neuen Asphalt gewöhnen. Die Strecke wurde wirklich dramatisch besser im Tagesverlauf. Aber ich fühlte mich immer gut im Auto, wir hatten auch eine gute Balance. Deshalb bin ich zufrieden."
Es gäbe nur "ein paar Kleinigkeiten", mit denen sich sein Team bis zum dritten Freien Training am Samstag beschäftigen müsse. "Natürlich wäre man am liebsten in jeder einzelnen Kurve am schnellsten, aber das ist nicht immer möglich", meint Verstappen. "Wir müssen auch schauen, was das Wetter macht. Aber ja, es war insgesamt ein positiver Tag."
Denn Verstappen überzeugte nicht nur über eine fliegende Runde in Miami, sondern auch auf den Longruns mit mehr Sprit im Tank. "Auch da", so der WM-Spitzenreiter, "hatten wir eine gute Balance."
Perez zum Aufholen gezwungen bis zum Qualifying
Umso mehr wird Perez laut Formel-1-Experte Alexander Wurz "grübeln müssen, wo er die Rundenzeit auf den Teamkollegen findet", so sagt er beim 'ORF'. Verstappen lege die Messlatte nämlich "ganz klar hoch" und Perez sei im Gegensatz zu Baku "ein bisschen im Hintertreffen".
Das müsse zu Beginn der Veranstaltung aber noch nicht viel bedeuten, meint Wurz: "Wir haben noch einen ganzen Abend, wo er sich darauf vorbereiten kann, wo er nachschauen kann in den Daten, vielleicht den Stil ein bisschen umbasteln. Vielleicht hat er auch beim Set-up etwas probiert."
Perez habe auch im dritten Freien Training nochmals eine Chance, sich zu steigern. Aber im Qualifying, "da muss er hinhalten", sagt Wurz. Selbst der frühere Formel-1-Fahrer zweifelt jedoch daran, dass Perez dann zu Verstappen aufschließen kann. Der Weltmeister fahre "ähnlich wie in der vergangenen Saison in seiner eigenen Liga".