Max Verstappen: Wegen Strategiefehler in Baku "nicht verärgert" auf Red Bull
Max Verstappen glaubt, dass sein Red-Bull-Team auf den de-Vries-Crash in Baku nicht perfekt reagiert hat, macht seinen Strategen deswegen aber keinen Vorwurf
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat sich damit abgefunden, dass er den möglichen Sieg beim Grand Prix von Aserbaidschan 2023 durch unglückliche Umstände verloren hat. Der WM-Leader lag zum Zeitpunkt, als das Rennen in Baku durch eine Safety-Car-Phase neutralisiert wurde, in Führung, verlor diese aber, weil er kurz vor der Safety-Car-Phase - im Nachhinein betrachtet eine Runde zu früh - zum Reifenwechsel geholt wurde.
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Sergio Perez war Max Verstappen in Baku bereits dicht auf den Fersen Zoom Download
Unmittelbar nach dem Rennen hatte Verstappen von seinem Team gefordert, sich anzuschauen, "ob wir etwas anders machen hätten können". Die Analyse ergab dann aber im Nachhinein, dass Red Bull binnen weniger Sekunden nicht seriös einschätzen konnte, ob das Safety-Car auf die Strecke kommen würde oder nicht.
Eine Tatsache, mit der sich Verstappen arrangiert hat: "Natürlich habe ich mir nach dem Rennen die TV-Bilder angeschaut", sagt er vor dem Grand Prix von Miami am kommenden Wochenende (ANZEIGE: Alle Rennen live ohne Werbeunterbrechung - exklusiv auf Sky!). "Wenn du zu dem Zeitpunkt im Auto sitzt, siehst du nur, dass ein AlphaTauri steht, aber nicht, dass ein Rad in die falsche Richtung zeigt."
Nyck de Vries war nämlich in Kurve 5 innen gegen die Mauer gefahren und hatte sich dabei das linke Vorderrad abgeschlagen, sodass es nur noch lose an der Radaufhängung hin. Bei Red Bull erkannte man das nicht sofort und ging davon aus, dass de Vries zurücksetzen und weiterfahren würde. Eine Fehleinschätzung.
"Im Nachhinein kann man das leicht analysieren", sagt Verstappen. "Wenn ich dran denke, wie schnell in den vergangenen ein, zwei Jahren oft ein Safety-Car rausgeholt wurde, hätten wir wahrscheinlich draußen bleiben sollen. Aber ich bin deswegen nicht verärgert. Ist Pech, klar - aber andererseits haben wir auch schon Rennen gewonnen, weil ich mit dem Safety-Car Glück hatte."
Auf die Frage, ob seine Crew die Lage nicht schneller und besser erkennen hätte können, entgegnet er: "Die stehen alle unter Druck. Außerdem habe ich am Funk gesagt, dass meine Reifen sich nicht mehr gut anfühlen", nimmt er sein Team in Schutz. Trotzdem: "Im Wissen, wie schnell ein Safety-Car kommen kann, hätten wir draußen bleiben sollen."
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Am Rennergebnis hätte das womöglich nichts geändert. Laut der Datenauswertung auf Basis des Tools OneTiming des Technologieunternehmens PACETEQ war Sergio Perez in Baku einfach der schnellere der beiden Red-Bull-Piloten. Perez war zum Zeitpunkt des Safety-Cars schon in DRS-Reichweite, ein Überholmanöver nur noch eine Frage der Zeit.
Davon ist Perez im Nachhinein auch selbst überzeugt. Auf die Frage, ob er so oder so gewonnen hätte, sagt er in Miami: "Ja, ich denke schon. Wenn Max in der Runde nicht an die Box gekommen wäre, hätte ich ihn wahrscheinlich auch so gekriegt. Ich war schon nahe an ihm dran, im DRS, und seine Reifen ließen auch gerade nach."