F1-Training Miami: Zwei Mercedes fahren am Ende Bestzeit
Bahnt sich da eine Überraschung an? Während Red Bull hinterherfährt, demonstrieren George Russell und Lewis Hamilton im ersten Freien Training Stärke ...
(Motorsport-Total.com) - Überraschung im ersten Freien Training zum Grand Prix von Miami 2023: Nicht Topfavorit Max Verstappen, sondern die beiden Mercedes-Piloten setzten sich an die Spitze des Klassements. Schnellster war letztendlich George Russell mit einer Bestzeit von 1:30.125 Minuten, 0,212 Sekunden vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton.
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Lewis Hamilton und Mercedes lieferten im ersten Training ein gutes Ergebnis ab Zoom Download
Verstappen hatte das Feld bis kurz vor Schluss angeführt, doch Mercedes zog die weichen Pirelli-Reifen erst ganz zum Schluss, als die Bedingungen am besten waren, und nutzten diese Chance maximal aus. Verstappen wurde am Ende der Session, als er bereits auf einem Longrun unterwegs war, auch noch von Charles Leclerc (Ferrari/+0,324) unterboten.
Helmut Marko macht sich deswegen aber keine Sorgen: "Die Track-Evolution war gewaltig. Mit jedem Mal rausfahren wurde man eine halbe Sekunde schneller", sagt der Red-Bull-Motorsportkonsulent im Interview mit 'Sky'.
Verstappens vierte Position habe "damit zu tun, dass wir zu dem Zeitpunkt, als Mercedes die schnellen Zeiten gefahren ist, Longruns gefahren sind. Und die hatten die Motoren auch aufgedreht", sagt Marko. "Ich glaube, dass wir hier wieder gut aufgestellt sind. Die wenigen Longrun-Runden, die wir gefahren sind, waren in Ordnung."
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Die große Neuerung im Vergleich zur Miami-Premiere im Vorjahr ist 2023 das komplett neu aufgetragene Asphaltband. Das bot zu Beginn der Session erwartungsgemäß wenig Grip. Er habe das Gefühl, er fahre "wie auf Eis, wenn ich nur einen Zentimeter neben die Ideallinie komme", monierte Verstappen während seines ersten Runs.
Hülkenberg: Crash in Kurve 3
Genau das wurde möglicherweise Nico Hülkenberg zum Verhängnis. Der Haas-Pilot lag nach einer halben Stunde sensationell in Führung, war zu dem Zeitpunkt um eine halbe Sekunde schneller als sein Teamkollege Kevin Magnussen. Die beiden lagen auf P2 und P4, als Hülkenberg ausgangs Kurve 3 in die Streckenbegrenzung krachte.
Der Deutsche war nicht einmal zu einer persönlichen Bestzeit unterwegs, als auf fünf Runden alten Softreifen sein Heck ins Rutschen kam und er sich drehte. "Ich hab's verloren", gab er am Boxenfunk sofort zu. Der Schaden am Auto hielt sich in Grenzen, bis auf die rechte Vorderradaufhängung, die nach dem Crash lose vom Haas-Chassis baumelte.
Ralf Schumacher: Seitenhieb gegen Haas-Team
"Man sieht, wie wenig Grip die Strecke hat", analysiert 'Sky'-Experte Ralf Schumacher. "Nico kann in dem Moment nichts tun, ist da schon auf dem Gas. Dann bricht einfach das Heck aus, und dafür ist ein Formel-1-Auto zu schnell. Da hat er keine Chance. Ist nicht unbedingt sein Fehler, denn ein paar Zentimeter neben der Linie ist schon absolut kein Grip mehr."
Einen kleinen Seitenhieb gegen Günther Steiner kann sich Schumacher nicht verkneifen: "Wenn die guten Gepflogenheiten des Teams beibehalten werden, werden wir morgen wissen, was es gekostet hat. Und spätestens nächstes Jahr, bei der Netflix-Doku, wissen wir dann, wie darüber gedacht wurde. Aber schnell war er wenigstens, das muss man ihm lassen."
Hülkenberg belegte letztendlich den neunten Platz, 1,267 Sekunden hinter Russells Bestzeit. Vor ihm landeten auf den Positionen 4 bis 8 Verstappen (+0,424), Carlos Sainz (Ferrari/+0,599), Pierre Gasly (Alpine/+0,979) und die beiden Aston Martins von Fernando Alonso (+1,106) und Lance Stroll (+1,212).
Russell: Eigentlich mit Problemen begonnen
Für Russell hatte das Wochenende gleich mal mit Problemen begonnen. Gleich auf seiner allerersten Runde meldete er am Boxenfunk Vibrationen an der Lenksäule. "Können wir das für den zweiten Run ändern, oder noch besser gleich, bevor wir Runden fahren?", wollte er wissen. Das Team antwortete: "Negativ. Nichts, was wir während der Session tun können."
Russell kam daraufhin nach nur zwei Installationsrunden an die Box. Er forderte einen Umbau ein, "selbst wenn es eine halbe Stunde dauert". Denn: "So können wir nichts lernen", grummelte Russell. Anschließend begann eine hektische Reparatur an der offenen Frontpartie des Mercedes. "Ein Problem, weil er viel Trainingszeit verliert", sagt Ralf Schumacher.
Noch während der Session stellte sich heraus: Russells Lenksäule war laut Mercedes-Auskunft mit einem Experimentalteil ausgestattet, "das zu schwer war. Also mussten wir auf die Standardspezifikation zurückbauen". Die Mechaniker mussten aus diesem Grund die komplette Lenksäule wechseln.
Modifikationsbedarf gibt's möglicherweise auch bei Sergio Perez (11./Red Bull/+1,441). Sein großer Rückstand könnte eine Folge des falschen Set-ups sein, denn Perez war bei der Höchstgeschwindigkeitsmessung mit 347,0 km/h um sieben km/h schneller als Verstappen und überlegen Schnellster im Feld. Dafür fehlte ihm in den Kurven der nötige Grip.
Wo kann man die Formel 1 in Miami live sehen?
In Deutschland exklusiv bei Sky. Und das zu ungewohnten Zeiten, wegen sechs Stunden Zeitverschiebung zwischen Miami und Deutschland. Das Qualifying beginnt am Samstagabend um 22:00 Uhr deutscher Zeit. In die Vorberichte steigt Sky bereits um 21:30 Uhr ein.
Das Rennen am Sonntag startet um 21:30 Uhr deutscher Zeit. Die Vorberichte auf Sky, unter anderem mit Experte Ralf Schumacher und spannenden Infos rund um die Formel 1, gibt's zur besten Sendezeit ab 20:00 Uhr zu sehen.
Übrigens: Rund um die Live-Übertragungen zeigt Sky dieses Wochenende auch Highlights wie ein ganz besonderes Interview mit Lewis Hamilton, in dem sich der siebenmalige Weltmeister einem Lügendetektortest unterzieht.
Das aufgezeichnete Interview gibt's am Samstag um 21:15 Uhr und am Sonntag ab 19:45 Uhr zu sehen. (ANZEIGE: Sei mit Sky hautnah dabei, vom ersten Freien Training bis zur Siegerehrung!)
Wie Ralf Schumacher Hülkenbergs Crash kommentiert
Nico Hülkenberg hat sich in Miami seinen ersten gröberen Schnitzer der Formel-1-Saison 2023 geleistet. Wie Ralf Schumacher darauf reagiert hat. Weitere Formel-1-Videos
Außerdem gibt's am Freitagabend auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de auch eine ausführliche Nachbereitung des Freien Trainings. Die tägliche Formel-1-Show mit Kevin Scheuren & Christian Nimmervoll beginnt in der Nacht von Freitag auf Samstag voraussichtlich um 3:00 Uhr deutscher Zeit.