Alfa Romeo nach Baku-Pleite ratlos: "Sind nicht konkurrenzfähig"
Das Alfa-Romeo-Formel-1-Team erlebte "ein Wochenende zum Vergessen" in Aserbaidschan und fischt bei den Gründen für die schwache Pace noch im Trüben
(Motorsport-Total.com) - Für Alfa Romeo war der Formel-1-Grand-Prix von Aserbaidschan "ein Wochenende zum Vergessen". Das Schweizer Team fand während der gesamten drei Tage auf keinen grünen Zweig, da der Alfa Romeo C43 nicht die nötige Pace vorweisen konnte, sodass das Team ohne Punkte aus Baku abreisen musste.
Seit dem Saisonstart in Bahrain, als Valtteri Bottas mit Platz acht vier Punkte holen konnte und Alfa Romeo damit das beste Team hinter den Top vier war, geht es steil bergab. In Melbourne konnte Guanyu Zhou noch einmal zwei Punkte dank vieler Ausfälle holen, doch die generelle Performance des Autos ist eindeutig eingebrochen.
"Es war ein enttäuschendes Rennen, das gezeigt hat, dass unser Paket im Moment nicht konkurrenzfähig genug ist, um in die Punkte zu fahren", bilanziert Alfa-Romeo-Team-Repräsentant Alessandro Alunni Bravi das Wochenende in Aserbaidschan.
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"Die Priorität für jeden von uns im Team - hier an der Strecke und zurück an der Basis - ist es, hart zu arbeiten und die notwendigen Verbesserungen vorzunehmen, um wieder dorthin zu kommen, wo wir erwarten, zu sein. Das Feld ist nach wie vor eng beieinander, und wir können wieder in den Kampf eingreifen, aber dazu müssen wir einen Schritt nach vorn machen. Wir sind alle fest entschlossen, und wir werden alles tun, was nötig ist, um dieses Ziel zu erreichen."
Mit den Formel-1-Daten, die uns vom Technologieunternehmen 'PACETEQ' zur Verfügung gestellt werden, liegt das Team aus Hinwil aktuell auf dem letzten Platz, wenn man sich die Qualifyingpace im gesamten Saisonverlauf anschaut.
Auf eine schnelle Runde fehlen Valtteri Bottas und Guanyu Zhou im Schnitt 1,6 Sekunden auf Spitzenreiter Red Bull, während es bei der Rennpace durchschnittlich 1,7 Sekunden pro Runde sind. Damit ist man in dieser Disziplin Neunter, nur das Williams-Team ist im Grand Prix noch langsamer unterwegs.
Bottas Letzter: Berührung am Start hatte aber keine Auswirkungen
"Es war kein gutes Rennen für uns, denn wir hatten nie eine Chance auf Punkte", analysiert Bottas, der mit drei Boxenstopps Letzter wurde. "Wir müssen verstehen, was passiert ist, und vor allem, wie wir wieder konkurrenzfähig werden können. Mein Rennen war von Anfang an schwierig: Ich hatte in Kurve zwei eine Berührung, ich war außen und wurde von links und von hinten getroffen, wodurch ich einen Schaden erlitt."
"Danach war es ein ziemlich langes Rennen: Wir haben versucht, einen Weg zurückzufinden, denn hier kann alles passieren, aber letztendlich hatten wir keine Chance mehr, unser Rennen wieder aufzubauen. Natürlich müssen wir unsere Pace verbessern und alles tun, was wir können, um vorwärts zu kommen."
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Der Kontakt in der zweiten Kurve der ersten Runde, als es zwischen Alexander Albon, Oscar Piastri und dem Finnen zu eng wurde, hat laut Alfa-Romeo-Ingenieur Xevi Pujolar jedoch keine zu großen Auswirkungen auf das Rennen von Bottas gehabt.
"Wir hatten einige kleine Schäden, aber nichts Offensichtliches, was die Leistung beeinträchtigt hätte", sagt er. "Die Leistung im Rennen war bei beiden Autos nicht gut, aber das hatte nichts mit dem Zwischenfall in Runde eins zu tun."
Warum ist Alfa Romeo zu langsam?
"Ich denke, es fehlte uns an Grip, was sich auf unser Tempo auswirkte. Das ist etwas, woran wir jetzt als Team arbeiten. Es sieht so aus, als ob sich alle Konkurrenten verbessern. Wir müssen uns neu gruppieren und sehen, was wir für Miami tun können, um dann zu sehen, wie wir es angehen können, aber im Moment erfordert es Teamarbeit."
"Alle Lücken sind derzeit noch sehr klein, also ist noch nichts verloren und es ist noch am Anfang der Saison, aber wir müssen uns als Team in verschiedenen Bereichen verbessern", erklärt der Spanier, der aber nicht davon ausgeht, dass mit dem C43 etwas fundamental nicht stimmt.
"Ich glaube nicht, dass etwas grundsätzlich falsch ist, es ist nur so, dass sich alle verbessern, und wir müssen nur dafür sorgen, dass wir uns mit ihnen verbessern. Es ist ja nicht so, dass irgendetwas nicht funktioniert. Alles funktioniert, aber alle werden immer besser, und wir müssen dafür sorgen, dass wir den Rückstand aufholen."
Alfa Romeo klärt Zhou-Ausfall auf
Für den zweiten Alfa-Romeo-Piloten Guanyu Zhou war das Rennen zudem bereits nach 31 Runden vorbei. Der Chinese lag ebenfalls nicht in einer aussichtsreichen Position, ehe er sein Auto mit einem Problem an der Kühlung abstellen musste.
"Bei Zhou hatten wir ein Problem mit dem Kühlsystem, weshalb wir das Rennen aufgeben mussten, um sicherzugehen, dass wir den Motor nicht beschädigen", erklärt Pujolar. "Und ja, wir werden ein Upgrade haben, das uns eine bessere Gesamtleistung bringt, damit wir einen Schritt machen, um die Lücke zu den Konkurrenten zu schließen."
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Zhou selbst zeigt sich nicht nur vom Ausfall, sondern auch von der allgemeinen Performance seines Teams enttäuscht: "Es war ein Wochenende zum Vergessen für uns: Ein DNF ist nie schön, aber realistisch betrachtet hatten wir heute ohnehin keine Chance, in die Punkte zu fahren."
"Wir mussten das Auto vorsichtshalber abstellen, da wir steigende Temperaturen und Alarme auf meinem Lenkrad hatten. Generell war es für uns alle ein hartes Wochenende. Wir müssen die Gründe dafür verstehen und hart arbeiten, wir alle, um einen Schritt nach vorne zu machen."
Alfa Romeo glaubt: In Miami sollte es nicht besser werden
Beim kommenden Rennen in Miami geht Alfa Romeo nicht davon aus, das Blatt schnell wenden zu können: "Im Moment gehe ich davon aus, dass auch dies schwierig und herausfordernd für uns sein wird", meint Alfa-Romeo-Ingenieur Pujolar.
"Aber ich würde sagen, dass kleine Veränderungen von Rennen zu Rennen etwas bewirken können, also werden wir als Team unser Bestes geben. Und immer, wenn jemand Probleme hat und sich eine Gelegenheit bietet, müssen wir bereit sein, sie zu ergreifen. Wir werden auf jeden Fall nicht aufgeben und versuchen, die Punkte zu holen."