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Comeback nach Safety-Car-Pech: Hamiltons "Hunger" ist noch immer da
Lewis Hamilton wird in Baku durch das Safety-Car zurückgeworfen, kämpft sich danach aber toll zurück - Die Aufholjagd endet hinter Carlos Sainz im Ferrari
(Motorsport-Total.com) - War das Formel-1-Rennen in Baku eine Antwort auf die Kritiker, die Lewis Hamilton vorwerfen, er habe seinen Zenit als Rennfahrer inzwischen überschritten? Rein auf dem Papier ist Platz sechs auf dem Stadtkurs in Aserbaidschan kein spektakuläres Ergebnis.
Doch Hamilton selbst erklärt, die Umstände am Sonntag seien ein Beleg dafür gewesen, "dass der Hunger [noch immer] da ist." Denn nachdem der Rekordchampion zunächst Pech mit dem Safety-Car hatte, kämpfte er sich danach eindrucksvoll durch das Feld zurück.
"Es war nicht ideal", sagt Hamilton über die Safety-Car-Phase ab Runde elf. Hintergrund: Bis zu seinem Boxenstopp am Ende der neunten Runde hatte Hamilton auf Rang fünf zwischen Carlos Sainz im Ferrari und Fernando Alonso im Aston Martin gelegen.
Weil zwei Runden später allerdings das Safety-Car kam, konnten seine Gegner das für ihren jeweiligen Boxenstopp nutzen, sodass Hamilton satte fünf Positionen verlor und nur noch Zehnter war. "Das ist auf jeden Fall ein Schlag in die Magengrube", gesteht er.
"Aber in diesen Frust durfte ich mich nicht hineinsteigern", erklärt Hamilton. Stattdessen sei er sofort auf "Angriff" gegangen, um die verlorenen Positionen zurückzugewinnen. Gleich in der ersten Kurve nach dem Neustart schnappte er sich Nico Hülkenberg im Haas.
Ferrari auf den Geraden etwas zu schnell
Kurz nach Kurve 2 überholte er auch den Alpine von Esteban Ocon, Teamkollege George Russell war eine Runde später fällig und in Runde 19 holte er sich nach einem Fehler Platz sechs von Lance Stroll. "Ich habe diese Kämpfe wirklich genossen", blickt Hamilton zurück.
Doch damit endete seine Aufholjagd dann. Hamilton machte zwar auch noch Druck auf Carlos Sainz, steckte aber bis zum Rennende hinter dem Ferrari fest. "Sie sind auf der Geraden einfach ein bisschen schneller als wir, denke ich", so der Rekordchampion.
Fotostrecke: Baku: Die Fahrernoten der Redaktion
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"Selbst mit offenem DRS [bei uns] war er auf der Geraden schnell", sagt er über Sainz. "Und es war nicht so einfach, durch den Mittelsektor zu folgen. Aber ich habe alles gegeben", versichert Hamilton, der zwischenzeitlich am Funk mehr Leistung forderte, um den Spanier doch irgendwie noch überholen zu können.
"Ein Fahrer will immer mehr Leistung haben", erklärt er seinen Funkspruch. Zumal die um 100 Meter verkürzte DRS-Zone auf der Zielgeraden das Überholen in Baku in diesem Jahr zusätzlich erschwert habe. "Wenn man das DRS einschaltete, war es schon zu spät", berichtet Hamilton.
Hamilton wartet auf die Updates
Er könne sich daher nicht erklären, warum die Zone überhaupt verkürzt worden sei, denn in Baku habe man zuvor mit der längeren DRS-Zone "tolles Racing" gehabt. Letztendlich kann er mit Rang sechs aber gut leben und betont: "Ich bin durchweg stolz auf mein Team."
"Wir hatten nicht die Pace des vergangenen Rennens [in Melbourne], was natürlich nicht so toll ist. Aber an Motivation mangelt es in diesem Team nicht. Wir sind alle super hungrig und arbeiten einfach daran, diese Updates zu bekommen", betont Hamilton.
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Denn die neuen Teile, mit denen Mercedes die Aufholjagd auf Red Bull so richtig starten will, bekommen Hamilton und Russell planmäßig erst in Imola. Auch das kommende Rennen in Miami wird also eher noch eine Art Übergangsrennen sein.
Doch für die Zeit danach kündigt Hamilton an, auf Attacke zu gehen. "Und wenn ich erst einmal das Vertrauen in das Auto habe, wird sich auch die Pace einstellen", ist er sich sicher. An ihm selbst soll es nicht scheitern - zumindest wenn es nach den Eindrücken aus Baku geht.