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Red Bull: Handicap für Max Verstappen durch Schaden war "massiv"
Max Verstappens Loch im Seitenkasten hat laut Red-Bull-Analyse Rundenzeit gekostet, wie viel genau, das lässt sich vor Ort in Baku aber nicht ermitteln
(Motorsport-Total.com) - Das Loch im Seitenkasten, das ihm George Russell bei der Berührung in der ersten Kurve des F1-Sprints in Baku zugefügt hatte, hat Max Verstappen spürbar eingebremst. Das hat die Datenauswertung von Red Bull in der Nacht von Samstag auf Sonntag vor dem Grand Prix von Aserbaidschan 2023 ergeben.
© Motorsport Images
Max Verstappen zog sich beim Duell mit George Russell einen Schaden am Seitenkasten zu Zoom Download
"Der Aeroverlust war massiv. Wie groß genau, ist schwierig zu sagen, denn wir konnten das Auto ja nicht in den Windkanal stellen. Aber es war spürbar für die Rundenzeit", sagt Chefingenieur Paul Monaghan.
"Wir hatten damit gerechnet, dass die Balance anders sein würde. Aber es war auch einfach weniger Anpressdruck vorhanden. Zum Glück hatten wir kein Über- oder Untersteuern, das es unmöglich gemacht hätte, das Rennen zu beenden. Aber wir konnten eindeutig sehen, dass Anpressdruck gefehlt hat. Das war ganz offensichtlich."
Das Loch in Verstappens Seitenkasten konnte während des Rennens nicht im vollen Umfang eingeschätzt werden. Den Ingenieuren fiel nur auf, dass Verstappens Reifentemperaturen ungewöhnlich hoch waren. Mutmaßlich eine Folge der veränderten Balance.
Verstappens Glück: Kühler nicht beschädigt
Dabei hatte der WM-Leader sogar noch Glück im Unglück. Wäre Russell nur etwas heftiger in den Red Bull gekracht, hätte es neben der Aerodynamik auch relevante Teile unter der Motorhaube erwischen können: "Zum Glück wurde der Kühler nicht beschädigt. Sonst wären wir raus gewesen", atmet Monaghan auf.
Der Schaden an der Aerodynamik von Verstappens Auto darf für das Rennen behoben werden, und so gilt der Niederländer, vom zweiten Startplatz aus, als einer der Favoriten auf den Sieg. Polesetter Charles Leclerc hatte schon im F1-Sprint mit stärker abbauenden Reifen als die Red Bulls zu kämpfen.
Auffällig: Obwohl der RB19 eigentlich als Topspeed-Wunder gilt, war er bei den Messungen am Samstag nicht im absoluten Spitzenfeld zu finden. Verstappen fuhr nur die zwölftbeste Höchstgeschwindigkeit im Feld, mit 324,3 km/h, und war damit Zwölfter der Rangliste.
Die FIA hat auf die Strecke verteilt vier Topspeed-Messpunkte eingerichtet; drei davon an den jeweiligen Sektorenzwischenzeiten. Dabei ist ein Muster erkennbar: Je höher die Geschwindigkeit, desto größer der Vorteil von Verstappen auf Leclerc.
Je niedriger die Geschwindigkeit, desto besser der Ferrari
Im ersten Sektor lag das Delta am Samstag zum Beispiel bei 6,6 km/h. Im langsameren Mittelsektor allerdings war Verstappen um 5,4 km/h langsamer als Leclerc. Oder, übersetzt: Red Bull hat immer noch einen Topspeed-Vorteil auf Ferrari; der scheint in Baku aber kleiner zu sein als bei den ersten Saisonrennen.
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"Wir haben unser Auto so abgestimmt, wie wir es für den besten Kompromiss zwischen Qualifying und Rennen hielten. Wir werden sehen, ob wir damit richtig liegen oder nicht", erklärt Monaghan. "Du kannst ein bisschen Qualifyingperformance gewinnen, aber die Rechnung zahlst du dafür dann vielleicht am Sonntagnachmittag."
"Diese Strecke ist anders als alle anderen, auf denen wir bisher gefahren sind. Insofern überrascht es mich nicht, dass die anderen Schritte gemacht haben und wo sie damit relativ zu uns stehen. Wir haben uns für eine Richtung entschieden und hatten am Freitagmorgen nur eine Möglichkeit, diese zu überprüfen. Danach sind wir bei unserer Entscheidung geblieben."
Vom zweiten und dritten Startplatz aus sieht der Red-Bull-Chefingenieur gute Chancen, das Rennen am Sonntag zu gewinnen. Er sagt: "Auf Pole hast du acht Meter Vorsprung. Aber die Punkte gibt's heute Nachmittag. Wenn die Rundenzeit passt und wir überholen können, wenn wir überholen müssen, dann wird das Rennergebnis passen."