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Warum Ferrari keine großen Updates nach Baku bringt
Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur erklärt, weshalb sein Rennstall beim vierten Rennen der Formel-1-Saison 2023 in Aserbaidschan auf neue Teile verzichtet
(Motorsport-Total.com) - Zeit genug war nach dem Australien-Grand-Prix vor vier Wochen, um neue Teile für die beiden Ferrari SF-23 von Charles Leclerc und Carlos Sainz zu produzieren. Dennoch setzt Ferrari beim Grand Prix von Aserbaidschan in Baku keine neuen Teile ein. Teamchef Frederic Vasseur spricht zumindest davon, "keine großen Updates" zu haben, "außer ein paar Teilen, die streckenspezifisch sind".
© Motorsport Images
Die beiden Ferrari-Fahrer Charles Leclerc und Carlos Sainz in ihren SF-23-Autos Zoom Download
Vasseur begründet diese Haltung mit dem veränderten Zeitplan unter dem Sprintformat der Formel 1, das für das Wochenende in Baku kurzfristig nochmals angepasst wurde. Ergebnis: Den Teams steht beim vierten Grand Prix des Jahres nur ein Freies Training zur Verfügung für die Vorbereitung auf die folgenden Qualifyings und Rennen.
Eine Stunde freies Fahren am Freitagvormittag: "Da macht man zwei Versuche oder höchstens drei", meint Vasseur. "Damit ist es schwierig, wirklich etwas auszuprobieren." Es gelte, alle erforderlichen Tests in nur einer Einheit unterzukriegen. "Und wenn dann auch noch [neue Teile] dazukämen, wäre es richtig schwierig."
Ferrari-Updates wohl erst in Miami
Mindestens bis dahin bleibt es beim aktuellen technischen Paket am Ferrari SF-23. Das hatte Vasseur beim Grand Prix von Australien überzeugt: "Rein von der Leistung her war Melbourne ein echter Fortschritt für uns, wenn auch nicht bei den Punkten. Zumindest die Rennpace hat gestimmt."
Ferrari habe das Rennwochenende inzwischen ausgiebig analysiert und werde in Baku "mit einer etwas anderen Herangehensweise" antreten, sagt Vasseur. Er verweist auf die Abstimmung der beiden Fahrzeuge und "will [aber] nicht zu sehr ins Detail gehen", was das konkret bedeutet.
Sein Team werde Australien ohnehin nicht überbewerten: Die Leistungsfähigkeit des Rennautos lasse sich unmöglich "anhand einer einzelnen Veranstaltung einschätzen", sagt Vasseur. Begründung: "Jede Strecke, jeder Asphalt ist anders. Wir müssen [den Trend] erst noch bestätigen in Baku, wo es viele langsame Kurven hat. Und nächste Woche in Miami gleich noch mal."
Rein sportlich aber wähnt er Ferrari "auf dem richtigen Weg, was das Set-up und das Verständnis des Autos anbelangt", so Vasseur. Die aktuelle Formel-1-Gesamtwertung sieht das Traditionsteam aus Maranello in Italien jedoch nur auf dem vierten Zwischenrang.