Mercedes: George Russell hätte in Melbourne gewinnen können
Mercedes-Teamchef Toto Wolff glaubt, dass George Russell ohne seinen Ausfall und der ersten roten Flagge den Grand Prix von Australien hätte gewinnen können
(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Formel-1-Teamchef Toto Wolff glaubt, dass George Russell ohne seinen Motorschaden in der 17. Runde des Großen Preises von Australien um den Sieg hätte mitfahren können. Russell gewann von Platz zwei den Start und zog vor Kurve eins an Verstappen vorbei, womit er sich die Führung des Rennens sicherte.
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George Russell führt in Melbourne vor Lewis Hamilton und Max Verstappen Zoom Download
Obwohl Red Bull die stärkere Rennpace als Mercedes zu haben schien, meint Wolff, dass Russell gute Karten auf den Sieg gehabt hätte, allerdings nur, wenn die rote Flagge wegen Alexander Albons Crash in Runde sieben nicht gekommen wäre.
"Wir sind zufrieden mit unserer Pace, das muss man sagen", so Wolff. "Wir haben einen Schritt nach vorne gebracht hier in Australien. Hinter Verstappen waren eigentlich alle relativ gleich schnell. Schade um den George, weil ich glaube, dass wir mit der Strategie vielleicht ganz vorne mitgefahren wären, aber so ist es."
Wolff stellt klar: Früher Stopp war kein Fehler!
Als Williams-Pilot Albon seinen Williams in Runde sieben in die Mauer manövrierte, wurde zunächst das Safety-Car aktiviert, was einige der Medium-Starter - darunter auch Russell - nutzten, um zeitsparend die Reifen zu wechseln. Auf den harten Reifen hätte der Brite, der auf P7 zurück ins Feld kam, problemlos durchfahren können, während Verstappen an der Spitze noch einmal zum Reifenwechsel hätte kommen müssen.
Als jedoch aus dem Safety-Car eine rote Flagge wurde, war klar, dass Russells Strategie nicht mehr aufgehen würde, da es unter roten Flaggen erlaubt ist, Änderungen am Auto durchzuführen, darunter auch einen Reifenwechsel. Verstappen konnte seinen Pflichtboxenstopp somit komplett kostenlos durchziehen und die Führung des Rennens behalten.
Wolff glaubt jedoch nicht, dass der frühe Stopp von Russell ein Fehler war: "Ich glaube, dass wir eine gute Entscheidung getroffen haben, indem wir die Autos splitten. Und mit dem harten Reifen, ja ohne die rote Flagge wäre er vermutlich ganz vorne mitgefahren, hätte er vielleicht das Rennen sogar gewonnen. Aber dann ist es gegen ihn gegangen."
Wolff: Red Bull war wieder in "eigener Liga"
Ob Mercedes-Teamchef Toto Wolff mit seiner Vermutung recht hat, haben wir übrigens mit Hilfe der Daten des Technologieunternehmens 'PACETEQ' in einem YouTube-Video auf dem Kanal von 'Formel1.de' analysiert.
Nein, Russell hätte in Melbourne nicht gewonnen, Toto Wolff!
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Aufgrund des technischen Defekts von Russell wäre es ohnehin nicht zu einem Sieg gekommen, doch der Mercedes-Teamchef betont trotz der verpassten Chance, dass Red Bull unter normalen Umständen in einer "ganz eigenen Liga" unterwegs ist.
"Es war ein Motorschaden, ein substanzieller", sagt er. "Aber vor allem die Pace hat gestimmt. Wir waren aus eigener Kraft vorne dabei, sieht aus auch näher am Verstappen, aber man darf sich keine Illusionen machen. Die sind schon in einer ganz eigenen Liga und jetzt müssen wir verstehen, warum wir hier besser waren und dann hoffentlich daran anschließen bei den nächsten Rennen."
"Es spricht für viele Dinge, nicht nur den Motor, sondern auch die Chassis-Seite, aber man darf sich da nicht blenden lassen. Wir haben einen super Start gehabt mit beiden Autos. Die sind perfekt gefahren, aber die Pace hätten wir dann trotzdem nicht halten können, wenn das DRS aufgeht, ist der Red-Bull-Zug einfach zu schnell."