Zu viel Abstand hinter dem Safety-Car: Darum wurde Hamilton nicht bestraft
Max Verstappen schimpfte, dass Lewis Hamilton zu viel Abstand hinter dem Safety-Car gelassen hat: Nach Ansicht der Kommissare war das aber sein gutes Recht
(Motorsport-Total.com) - Obwohl in der Formel 1 nach dem Rennen von Australien vor allem über den zweiten Neustart kurz vor Rennende gesprochen wird, gab es auch beim ersten Neustart nach dem Unfall von Alexander Albon eine kontroverse Szene und auch eine Beschwerde von Max Verstappen gegen Lewis Hamilton. Die FIA entschloss sich jedoch in beiden Fällen gegen eine Strafe.
Als das Safety-Car das Feld aus der Boxengasse heraus in die Startaufstellung führte, meldete der zweitplatzierte Verstappen am Funk, dass Lewis Hamilton vor ihm mehr als zehn Autolängen Abstand zum Safety-Car lassen würde - ein vermeintlicher Verstoß gegen Artikel 58.8 des Sportlichen Reglements, dem auch Sergio Perez und Pierre Gasly 2022 schon zum Opfer gefallen waren.
Allerdings ist in Artikel 58.11 geregelt, dass das führende Fahrzeug die Pace vorgeben darf, falls es anschließend einen stehenden Start gibt und den Fahrern von der Rennleitung das entsprechende Signal gegeben wurde. Das war bei Hamilton der Fall.
"Auto 44 war das erste Auto in der Reihe und diktierte, als die Safety-Car-Lichter in Kurve 6 ausgingen, das Tempo, indem er sehr langsam fuhr (wie es das Reglement vorschreibt)", heißt es in der Begründung der Kommissare. Daher sahen sie keinen Anlass für eine Strafe.
Ein weiterer Vorfall um den zweiten Mercedes von George Russell wurde in dieser Phase ebenfalls untersucht, allerdings auch hier ohne Strafe. Auch Russell hatte zu seinem Vordermann Nico Hülkenberg einen zu großen Abstand gelassen, als die Fahrzeuge aus der Boxengasse fuhren.
Beim Versuch, wieder Boden gutzumachen, fuhr er schließlich auf die langsam fahrende Gruppe davor auf, was eine Kettenreaktion im hinteren Feld auslöste, weil die Fahrer hinter Russell ebenfalls wieder aufholen mussten. Hinter der blinden Kurve 6 staute es sich dann, sodass einige Fahrer stehenden Fahrzeugen ausweichen mussten.
Kevin Magnussen (Haas) rauschte beim Ausweichen sogar durch das Kiesbett. "Aus sicherheitstechnischer Sicht war das überhaupt keine ideale Situation", merken die Kommissare an.
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Aber: "Obwohl der Start von Russell langsam war, da er die Geschwindigkeit in der Boxengasse bis zum Verlassen der Boxen beibehalten musste und sofort beschleunigte, um den Rückstand aufzuholen, hielten wir es nicht für notwendig oder angemessen, Russell für einen langsamen Start aus der Boxengasse zu bestrafen. Wir haben daher keine weiteren Maßnahmen ergriffen."
Als Problem sehen die Kommissare dabei den Fakt an, dass der Führende das Tempo bestimmen darf, was zu einer Verlangsamung der Spitze geführt hatte. "Dies sollte vielleicht in Zukunft überprüft werden, um zu sehen, ob dies für einen Neustart dieser Art angemessen ist", so die Kommissare.