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Protest gegen Rennwertung eingelegt: Haas kämpft um Hülkenberg-Podium
Haas kämpft um ein Podium für Nico Hülkenberg: Der Rennstall hat offiziell Protest gegen die Wertung des Rennens eingelegt - Fragezeichen um Startreihenfolge
(Motorsport-Total.com) - Haas hat offiziell Protest gegen das Ergebnis des Formel-1-Rennens in Australien 2023 eingelegt. Es geht um die Entscheidung der FIA, die Fahrer beim letzten Re-Start wieder so aufzureihen, wie sie vor dem dritten stehenden Start zwei Runden vor Rennende waren. (Der Protest wurde inzwischen abgewiesen. Story hier nachzulesen!)
Die Entscheidung hat Haas ein mögliches Podium von Nico Hülkenberg gekostet, der von dem Chaos vor ihm profitiert hatte und von Startplatz neun auf Platz vier gefahren war. Durch die Fünf-Sekunden-Strafe gegen Carlos Sainz (Ferrari) hätte der Deutsche vermutlich Platz drei einfahren können.
Durch das Zurücksetzen der Ausgangsreihenfolge musste Hülkenberg beim letzten Neustart hinter dem Safety-Car wieder auf Position acht starten (Pierre Gasly, der ursprünglich vor ihm war, konnte das Rennen nicht wieder aufnehmen) und wurde im Ziel durch die Strafe von Sainz noch als Siebter gewertet.
Aus Sicht von Haas problematisch: Fahrer wie Fernando Alonso und Lance Stroll (Aston Martin) oder Sergio Perez (Red Bull) durften sich so wieder vor Hülkenberg einreihen, obwohl sie beim Neustart durch Kollisionen oder Abflüge ins Kiesbett eigentlich hinter den Haas zurückgefallen waren.
Einen offiziellen Kommentar zu den Gründen für den Protest gibt es von Seiten Haas nicht, allerdings ist davon auszugehen, dass es dabei genau um diese Formalität geht.
Im Sportlichen Reglement der Formel 1 ist genau festgelegt, wie die Reihenfolge im Fall eines Abbruchs gebildet wird. In Artikel 57.3 heißt es: "In all cases the order will be taken at the last point at which it was possible to determine the position of all cars. All such cars will then be permitted to resume the sprint session or the race."
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Das heißt, dass die Reihenfolge genommen wird, die zum letzten Zeitpunkt vorherrschte, an dem es möglich war, die Position aller Fahrzeuge zu bestimmen. Wie genau dieser Zeitpunkt bestimmt wird, ist allerdings nicht festgelegt.
Haas könnte daher sagen, dass die Reihenfolge zum Zeitpunkt der roten Flagge eingefroren werden muss - was theoretisch sogar jeder Fan über F1TV nachverfolgen kann.
Einen Präzedenzfall gab es allerdings im vergangenen Jahr in Silverstone, als das Rennen nach dem Überschlag von Alfa Romeos Guanyu Zhou abgebrochen werden musste. Weil noch nicht alle Fahrer über die zweite Safety-Car-Linie gefahren waren, wurde die ursprüngliche Startreihenfolge für den Neustart genommen. Von einer solchen Linie steht allerdings im Reglement nichts.
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Wir erklären, warum die Startaufstellung gegen den Wortlaut des Reglements war und auf welcher Grundlage Haas Protest eingelegt hat. Weitere Formel-1-Videos
"Wir haben es in Frage gestellt", sagte Red-Bull-Teamchef Christian Horner damals. "Soweit ich weiß, hatten nicht alle Autos die Safety-Car-Linie [zwei] passiert. Die einzige Referenz, die sie hatten, war die Startlinie, weswegen sie zu dieser Reihenfolge zurückkehrten. Das ist etwas, das wir uns vielleicht ansehen müssen."
Die Reihenfolge zum Zeitpunkt des Abbruchs war Max Verstappen, Lewis Hamilton, Carlos Sainz, Nico Hülkenberg, Yuki Tsunoda, Lando Norris, Oscar Piastri, Guanyu Zhou, Valtteri Bottas und Sergio Perez, die die Punkteränge belegen würden. Die beiden Aston Martins von Fernando Alonso und Lance Stroll würden dabei aus den Punkten fallen.
Allerdings würde eine Änderung des Ergebnisses weitere Probleme nach sich ziehen: Da es keine Zwischenzeiten gab, hätte die FIA Schwierigkeiten, bei der Strafe für Carlos Sainz fünf Sekunden auf eine nicht vorhandene Rennzeit zu addieren.