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Nico Hülkenberg in Q3: "Die Zitrone richtig ausgepresst!"
Wie Haas-Fahrer Nico Hülkenberg sein Abschneiden im Formel-1-Qualifying in Australien einordnet und was er sich vom Rennen in Melbourne verspricht
(Motorsport-Total.com) - Er sei "recht zufrieden" mit Platz zehn im Qualifying zum Australien-Grand-Prix 2023 in Melbourne (das Rennen hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!), versichert Formel-1-Fahrer Nico Hülkenberg im Gespräch mit 'ServusTV'. Und das ist auch kein Wunder: Einerseits sicherte sich der Deutsche mit dem Haas VF-23 eine gute Ausgangslage, andererseits hielt er auch seinen Teamkollegen Kevin Magnussen auf Distanz, dieses Mal sogar deutlich.
© Motorsport Images
Nico Hülkenberg im Haas VF-23 beim Formel-1-Qualifying in Australien 2023 Zoom Download
Bei seinem dritten Qualifying-"Sieg" über Magnussen im dritten Qualifying des Jahres war Hülkenberg über sieben Zehntel schneller als Magnussen, der als 14. schon nach Q2 aufhören musste. "Ich weiß nicht, ob er irgendwelche Probleme hatte", sagt Hülkenberg. "Der Abstand war ungewöhnlich groß."
Magnussen selbst sagt nichts von etwaigen technischen Einschränkungen, sondern meint schlicht: "Das Auto war gut, aber ich habe es leider versaut, als es darauf ankam. Nico hat gezeigt, was das Auto kann."
Warum Hülkenberg nicht mehr zulegen konnte
Und das war eine Menge im Qualifying: Schon in Q1 hatte Hülkenberg P9 belegt, war in Q2 sogar auf P5 vorgerückt, dann mit 1:17.412 Minuten, an die er später in Q3 nicht mehr anknüpfen konnte. Allein die Wiederholung dieser Leistung hätte ihm im finalen Segment den achten Platz beschert. So aber landete Hülkenberg mit 1:17.735 Minuten auf dem letzten Platz der Top 10.
Warum also gab es einen Rückschritt bei Hülkenberg ganz zum Schluss? Das kann sich der Haas-Fahrer selbst noch nicht erklären. Es "lief nicht ganz so gut wie in Q2", sagt Hülkenberg. "Sowas passiert. Natürlich wäre ich gerne vor dem Williams auf P8 gestanden. Aber jetzt muss ich ihn halt am Sonntag schnappen."
Er habe Q3 mit nur einem frischen Reifensatz bestreiten müssen, fügt Hülkenberg hinzu. "Und es ist nicht immer so einfach. Manchmal ist es Kunst, diese Runden so hinzuzaubern, alles immer perfekt zu treffen. Gerade auf einem solchen Straßenkurs, der noch dazu unheimlich schnell ist. Und wenn es einfach wäre, könnte es jeder machen."
In Q2 ist Hülkenberg auf den Punkt zur Stelle
Seine Runde in Q2 sei "sehr gut" gewesen. "Die hätte ich nicht besser treffen können. Das war wirklich Arsch auf Eimer, die Zitrone richtig ausgepresst", meint Hülkenberg. Danach habe ihm vielleicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht: "Es hat ja nochmal zugezogen, ist bewölkter geworden."
Erschwerend hinzugekommen sei außerdem der Verkehr auf seiner schnellen Runde, weshalb Hülkenberg glaubt, es sei "ein bisschen mehr drin" gewesen für ihn und Haas. Er spricht bei 'Sky' von einer Situation mit Hamilton und Gasly zu Beginn seines Versuchs. "Da war ich ein bisschen zu nahe an Gasly dran und gewann zwar auf den Geraden, aber verlor in den Kurven. Das ist etwas schade."
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"Aber nichtsdestotrotz: wieder Q3 und ein positives Qualifying. Ein Top-10-Ergebnis ist immer okay."
Worüber sich Haas-Teamchef Steiner ärgert
Haas-Teamchef Günther Steiner sieht indes vor allem das, was hätte sein können, und Steiner ärgert sich über die verpassten Positionen mit Hülkenberg. Er sagt: "Da war mehr drin für uns, denn Nico hatte am Ende keine ideale Runde, was an einigen Umständen lag."
"Es gab keine Notwendigkeit für Hamilton, Nico zu Beginn seiner schnellen Runde so dicht auf die Pelle zu rücken und sogar zu versuchen, ihn zu überholen. Denn Lewis befand sich nicht auf einer schnellen Runde."
Andererseits ist Steiner "zufrieden" mit der Ausgangslage von Haas auf den Plätzen zehn und 14. "Alles scheint nach Plan zu laufen und ich glaube, unsere Rennpace ist gut", so der Teamchef. "Die Mission für Sonntag lautet, in die Punkte zu fahren."
Hülkenberg hält Punkte für "realistisch"
Aber ist das auch möglich mit dem Haas VF-23 und nach einem verregneten zweiten Freien Training, in dem praktisch niemand Erkenntnisse für die Renndistanz gewinnen konnte? Hülkenberg verweist auf "Fragezeichen bei allen", hat selbst aber ein "gutes Gefühl" und wähnt sich und sein Team "konkurrenzfähig über mehrere Runden".
Sein Fazit: "Man fährt definitiv eher ins Ungewisse. Es könnte interessant werden mit den Reifen, im Mittelfeld wird es wohl wieder eng. Es wird also nicht einfach, aber Punkte sind realistisch schon möglich."