Hamilton: Von Hülkenberg um bessere Position gebracht?
Welche Rolle Haas-Fahrer Nico Hülkenberg für die Endposition von Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton im Formel-1-Qualifying in Australien gespielt hat
(Motorsport-Total.com) - Hat Haas-Fahrer Nico Hülkenberg indirekt zur Endposition von Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton im Formel-1-Qualifying in Australien beigetragen? Laut Hamilton war der Deutsche ein Faktor, denn vor dem letzten Versuch in Q3 wurden sich Hamilton und Hülkenberg auf der Strecke nicht ganz über die Vorfahrt einig: Hamilton wollte überholen, Hülkenberg blockierte. Dabei hielt er Hamilton vermutlich auf.
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Lewis Hamilton im Mercedes W14 im Formel-1-Qualifying in Australien 2023 Zoom Download
Die Szene sei "definitiv ein bisschen verwirrend" gewesen, sagte Hamilton in der Pressekonferenz. Er spricht von "keinem optimalen Auftakt in die Runde", weil es ihm durch die Begegnung mit Hülkenberg nicht gelungen sei, im letzten Sektor "die normale Pace" zu fahren.
Die Daten bestätigen Hamiltons Eindruck: Er ging nach einer Aufwärmrunde von 1:32.111 Minuten in seinen finalen Qualifying-Versuch, weil Hülkenberg vor ihm 1:32.648 Minuten gebraucht hatte. Hamiltons Mercedes-Teamkollege George Russell wiederum absolvierte die Aufwärmrunde in 1:29.935 Minuten und damit deutlich schneller.
Die Auswirkungen auf Hamiltons Runde
Die Konsequenz für Hamilton: "Der Beginn meiner Runde war nicht so gut wie davor. Anfangs fehlte es uns etwas an Temperatur [in den Reifen]. Das wurde erst zum Ende der Runde besser."
Tatsächlich handelte sich Hamilton im ersten Sektor einen Großteil des Rückstands ein, den er im Ziel auf seinen Mercedes-Kollegen Russell hatte, nämlich rund eine Zehntelsekunde bis Kurve 4. Anschließend geriet Hamilton in ein Defizit von bis 0,260 Sekunden, ging in der vorletzten Kurve sogar kurzzeitig gegen Russell in Führung, um auf der Linie doch bei 0,136 Sekunden Rückstand zu landen.
Hülkenberg macht er aber keinen Vorwurf, sondern meint: "Manchmal läuft es eben so."
Was die Teamchefs zum Qualifying sagen
Zumal laut Mercedes-Teamchef Toto Wolff lange unklar gewesen sei, welche Strategie im Qualifying die beste sein würde. "Die richtigen Runden auszusuchen" war die schwierigste Aufgabe für den Kommandostand, so erklärt Wolff bei 'Sky'.
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Sein Team habe zunächst mit einem langen Vorlauf für die finale Runde gerechnet: Mercedes ging davon aus, "erst die dritte oder vierte" Runde werde die entscheidende sein. "Am Ende war es doch die zweite mit nur einer Aufwärmrunde, und das war nicht ganz trivial", meint Wolff.
Derweil findet Haas-Teamchef Günther Steiner einige Worte der Kritik in Richtung Hamilton. Es habe "keine Notwendigkeit" für Hamilton bestanden, "zu Beginn der letzten schnellen Runde so dicht auf Nico aufzufahren und einen Überholversuch zu starten", so Steiner. "Lewis befand sich ja nicht auf einer schnellen Runde."