• 01. April 2023 · 08:15 Uhr

F1-Qualifying Melbourne: Verstappen vor Mercedes-Duo auf Pole!

Nico Hülkenberg schafft erneut den Einzug in Q3, aber Max Verstappen lässt sich im Albert Park nicht die Show stehlen - Aus für Sergio Perez schon in Q1

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat beim Grand Prix von Australien 2023 in Melbourne das Qualifying gewonnen und sich damit die Poleposition gesichert. Gleichzeitig schied sein Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez bereits in Q1 aus und startet damit als 20. und Letzter.

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Flankiert von zwei Mercedes-Fahrern: Ein neues Gefühl für Max Verstappen Zoom Download

Dabei war Q3 für Verstappen nicht ohne Nervenflattern. Im ersten Run war es erst die zweite schnelle Runde, die stach und ihn von P6 auf P1 katapultierte. Red Bull gilt zwar als "Reifenflüsterer", aber das ist nur für das Rennen gut und für das Qualifying eher ein Handicap. "Es war nicht leicht, die Reifen ins Fenster zu bekommen", bestätigt er.

Vor seiner letzten Runde, die in 1:16.732 Minuten letztendlich als Bestzeit registriert wurde, klagte Verstappen dann auch noch über Probleme beim Runterschalten. Das treibt den Verstappen-Fans in Anbetracht der defekten Antriebswelle in Saudi-Arabien wieder die Sorgenfalten auf die Stirn.

Zweiter wurde George Russell mit einem Rückstand von 0,236 Sekunden, vor Lewis Hamilton (beide Mercedes/+0,372) in Reihe 2. Fernando Alonso (Aston Martin/+0,407) wurde Vierter, sein Teamkollege Lance Stroll (+0,576) Sechster.

Die beiden Ferraris, die bei kühlen Temperaturen wegen ihres Reifen-Warm-ups eigentlich zumindest im Qualifying als chancenreich eingestuft wurden, mussten mit den Plätzen 5 (Carlos Sainz/+0,538) und 7 (Charles Leclerc/+0,637) vorliebnehmen.

Abgerundet wurden die Top 10 von Alexander Albon (Williams/+0,877), Pierre Gasly (Alpine/+0,943) und Nico Hülkenberg (Haas/+1,003).

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Was sagt Helmut Marko zur Verstappen-Pole?

Der Red-Bull-Motorsportkonsulent spricht im Interview mit 'ServusTV' von einer "mega" Runde Verstappens: "Es war eine unglaublich tolle Runde von Max. Überraschend, wie nah Mercedes herangekommen ist. Aber ich hoffe, dass die im Rennen einen höheren Reifenverschleiß haben. Ich glaube noch immer, dass Alonso auf die Renndistanz der Stärkere sein wird."

Was ist mit Verstappens Antriebswelle los?

Der Boxenfunk, dass das Runterschalten wieder nicht passt, beunruhigt die Verstappen-Fans. Dabei handle es sich dabei um kein technisches Problem, sondern nur um Feintuning, beruhigt der Polesetter: "Es ist kein Problem, es ist einfach nicht gut. Ich wünsche mir das immer besser."

Nur: Genau das Gleiche hat er in Saudi-Arabien auch schon gesagt ...

Warum war Russell wieder schneller als Hamilton?

Hamilton lief vor seiner schnellen Runde auf Hülkenberg auf. Dadurch, so berichtet er, waren seine Reifen bei kühlen Asphalttemperaturen in den ersten beiden Sektoren nicht heiß genug: "Die letzte Runde war nicht mehr ganz so toll wie die davor. Ich bekam die Reifen nicht optimal auf Temperatur", berichtet der siebenmalige Weltmeister.

Hamilton fehlten letztendlich 0,136 Sekunden auf Russell. Im Qualifying-Stallduell bei Mercedes steht es jetzt aus seiner Sicht 0:3.


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Während Hamilton nicht hundertprozentig glücklich wirkt, steht Russell das Grinsen ins Gesicht geschrieben: "Das Auto hat sich richtig lebendig angefühlt", sagt er. "Ich war total am Limit - und ich will ganz ehrlich sein: Ich bin enttäuscht, dass wir nicht auf Poleposition stehen!"

"So schnell kann sich die Erwartungshaltung in diesem Sport ändern. Gestern wäre ich mit einem fünften Platz noch zufrieden gewesen. Aber heute fühlte sich das Auto einfach top an. Das zeigt, dass wir noch eine Menge Potenzial in uns haben", sagt Russell.

Ist Alonsos Rennpace besser als die von Mercedes?

Die Longruns am Freitag sind wegen Regens ausgefallen. Am Samstagmorgen war Aston Martin bei den wegen einer roten Flagge verkürzten (und damit nicht hundertprozentig repräsentativen) Longruns das schnellste Team, eine halbe Sekunde vor Ferrari und Verstappen, der allerdings mit dem härteren Mediumreifen fuhr.

Trotzdem ist Alonso zurückhaltend: "Es wird sehr schwierig, die Mercedes zu überholen. Und die Ferraris sind bei den kühleren Bedingungen auch besser. Aber mit 'Checos' Aus in Q1 haben wir natürlich eine Chance, Punkte gutzumachen. Wenn es fürs Podium reicht, toll. Wenn wir Vierter oder Fünfter werden, ist es auch okay."

Und weiter: "Es war das bisher beste Qualifying in dieser Saison für uns", sagt Alonso. "Wir waren noch nie so nah an der Poleposition dran. Das Auto liegt gut und macht Freude. Die Mercedes waren in Q3 sehr schnell und haben den besseren Job gemacht. Aber schauen wir mal, ob wir sie im Rennen herausfordern können."

Gab's schon wieder eine Taktik-Panne bei Ferrari?

Leclerc ärgert sich: "Ich weiß nicht, was im zweiten Q3-Run passiert ist, ob es eine Misskommunikation mit Carlos war oder was auch immer. Aber ich war den ganzen ersten Sektor hinter ihm, was natürlich nicht so toll ist. Wir werden im Debriefing drüber sprechen."

Der Monegasse, der das Qualifyingduell gegen Sainz diesmal verloren hat, ist aber auch mit seiner fahrerischen Performance nicht zufrieden: "Ich hätte heute besser fahren können." Trotzdem sieht er für das Rennen nach den verkürzten Longruns am Samstagmorgen nicht schwarz: "In den paar Runden hatte ich ein ganz gutes Gefühl."

Haas-Duell: Wie kam das 3:0 für Hülkenberg zustande?

Der Haas-Pilot zeigte von der ersten Runde an eine herausragende Performance und stellte seinen Teamkollegen Kevin Magnussen neuerlich klar in den Schatten. Bereits in Q1 gab er sich keine Blöße, und in Q2 verbesserte sich Hülkenberg am Ende sogar auf Platz 5, 0,356 Sekunden hinter der Bestzeit von Verstappen und 0,717 Sekunden vor Magnussen. Gegen den steht's im Qualifying-Stallduell jetzt 3:0.

"Die zweite Runde in Q2 war sehr gut. Besser hätte ich sie nicht treffen können", sagt Hülkenberg. "In Q3 hatte ich nur noch einen neuen Reifensatz. Leider konnte ich die Runde da nicht ganz reproduzieren. Ich weiß nicht, ob vielleicht der Wind ein bisschen zugenommen hat."

Dass er das extrem hohe Niveau von Q1 und Q2 in Q3 nicht ganz halten konnte, ärgert Hülkenberg aber kaum: "Es ist nicht immer so einfach. Es ist Kunst, diese Runden hinzuzaubern. Wenn's einfach wäre, könnt es jeder machen. Aber ich bin zufrieden."

Was war der Grund für Perez' Aus in Q1?

Der Red-Bull-Pilot hatte noch keine Rundenzeit gesetzt, als er in Q1 beim Anbremsen von Kurve 3 von der Strecke rutschte. Perez hätte beinahe genug Schwung gehabt, um durchs Kiesbett zu fahren, musste dann aber bremsen, um nicht die Barrieren zu berühren. So blieb er halb auf Kies, halb auf Schlamm stecken und musste die Session frühzeitig beenden.

Am Boxenfunk ließ er seinem Ärger freien Lauf: "Wir müssen dieses Problem aussortieren, Mann! Es war wieder das gleiche Problem."

Bereits im dritten Freien Training war Perez dreimal neben die Strecke gefahren, laut Helmut Marko wegen eines "technischen Problems im Vorderwagen". Perez hatte während des dritten Trainings unter anderem über blockierende Vorderräder in Kurve 3 geklagt - genau das Problem, das ihm auch im Qualifying zum Verhängnis wurde.

"Wir hatten im P3 ein Problem mit der Motorsteuerung, dass beim Bremsen nicht die richtige Einstellung gekommen ist", erklärt Marko. "Dadurch gab es bei Sergio eine Verunsicherung. Es war ein kleiner Schub vom Motor, aber nicht so wie in den Trainings. Es war am Anfang noch rutschiger. Dann ist er da halt hinausgerutscht."

Ob nur die Technik an dem Abflug schuld war, ist Stand jetzt nicht klar. Aber für Perez bedeutet das Aus in Q1 nach dem Sieg in Saudi-Arabien einen Rückschlag. "Nichts Neues", meint 'Sky'-Experte Ralf Schumacher. "Er hat super Wochenenden, aber er hat eben auch solche."

Wer flog außer Perez noch in Q1 raus?

Die Session war insofern spannend, als zu Beginn eine 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit gemeldet wurde und zu befürchten stand, dass es während Q1 zu regnen beginnen könnte. Als wegen Perez unterbrochen wurde, hatten viele der Topfahrer noch keine Zeit gesetzt. Letztendlich blieb es aber trotz roter Flagge bis zum Ende von Q1 trocken.

Perez belegte ohne Zeit den 20. und letzten Platz. Die tragische Figur war ausgerechnet Lokalmatador Oscar Piastri (16.). Dem McLaren-Piloten fehlten am Ende 0,046 Sekunden auf Yuki Tsunoda (15./AlphaTauri), der den Aufstieg seinerseits gerade noch schaffte.

17. wurde Guanyu Zhou (Alfa Romeo), 18. Logan Sargeant (Williams) und 19. Valtteri Bottas (Alfa Romeo). Bottas war nicht einmal um zwei Zehntelsekunden langsamer als Piastri. Mit einer Verbesserung um eine halbe Sekunde wäre er in Q1 sogar Elfter geworden. Ein Beleg dafür, wie hart umkämpft die Formel 1 2023 ist.

Ging das in Q2 so weiter?

Am Ende waren es 0,007 Sekunden, die Esteban Ocon (11./Alpine) auf Platz 10 (Albon) fehlten, um den Cut zu schaffen. Und auch dahinter ging es knapp zu: Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Lando Norris (McLaren), Kevin Magnussen (Haas) und Nyck de Vries waren nur durch 0,236 Sekunden getrennt und belegten die Positionen 12 bis 15.

Norris stand bei seinem zweiten Versuch in Q2 bereits ein wenig unter Druck. Im ersten war er bei Kurve 3 von der Strecke abgekommen, sodass er noch keine Zeit gesetzt hatte. Q3-Potenzial steckte im McLaren diesmal aber wahrscheinlich einfach nicht drin.

Wann beginnt das Rennen am Sonntag?

Start ist um 15:00 Uhr Ortszeit im Albert Park. Das ist 7:00 Uhr deutsche Zeit. Um 6:30 Uhr beginnt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de die Watchparty mit dem Alternativkommentar von Kevin Scheuren und Daniel Windolph. Sky steigt bereits um 6:00 Uhr in die Vorberichterstattung ein.


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Doch auch der Qualifying-Samstag bietet noch Videocontent für Formel-1-Fans. Zum Beispiel die ausführliche Analyse mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll sowie einer Analyse der Longrun-Simulationen im dritten Freien Training auf Basis von Daten des Motorsport-Technologieunternehmens PACETEQ.

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