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Rotphase erklärt: Weshalb das Melbourne-Training unterbrochen wurde
Was genau die erste Rotphase im Formel-1-Freitagstraining in Australien ausgelöst hat und wie die Fahrer mit dieser Entscheidung der Rennleitung umgehen
(Motorsport-Total.com) - Auf einmal ist Rot im ersten Freien Training der Formel 1 in Australien, und zunächst weiß niemand, warum der Fahrbetrieb unterbrochen ist. Die Rennleitung gibt keinen Aufschluss, erst später wird klar: Nicht etwa Trümmerteile oder ein Zwischenfall auf der Strecke haben die Rotphase ausgelöst, sondern technische Abläufe im Hintergrund.
Interessant: Die Formel-1-Teams machten alsbald einen "Fehler im GPS-System" dafür verantwortlich, dass ihnen nach gut 40 Minuten im ersten Freien Training etwas Fahrzeit genommen wurde. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' hat nämlich nicht das globale Positionsbestimmungssystem (GPS) an sich versagt. Es funktionierte auch während der Rotphase und war für die Rennleitung jederzeit verfügbar.
Was wirklich hinter der Rotphase steckte
Ein anderes elektronisches System aber entwickelte eine Störung, und zwar das für die Übermittlung der aktuellen Reifendaten an Zeitnahme und Fernsehen. Und durch den Ausfall dieses Systems gerieten weitere Übertragungen durcheinander, darunter auch die Weitergabe der aktuellen Positionsdaten an die Teams.
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Es vergingen neun Minuten, bis die Verantwortlichen den Fehler gefunden und behoben hatten. Dann wurde das erste Freie Training in Australien wieder freigegeben.
Weil es vor der Unterbrechung zu einigen haarigen Szenen auf der Rennstrecke gekommen war, begrüßen die Formel-1-Fahrer das Vorgehen der Rennleitung ausdrücklich. "Das ist schon ein Sicherheitsthema", sagt etwa Valtteri Bottas von Alfa Romeo.
Fahrer loben "sinnvolle" Entscheidung der Rennleitung
Er erklärt: "Wenn es viel Verkehr gibt auf der Strecke, das halbe Feld auf einer fliegenden Runde ist und die andere Hälfte auf langsamen Runden, dann ist es [ohne GPS] wie Blindflug. Man würde es schon irgendwie hinkriegen, aber es besteht halt das zusätzliche Risiko, dass jemand an einer nicht einsehbaren Stelle steht und jemand anders ohne Vorwarnung mit Vollgas darauf zufährt."
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AlphaTauri-Fahrer Nyck de Vries hält es daher für "ziemlich sinnvoll, rote Flaggen zu zeigen", wie er meint. "Denn die Geschwindigkeitsunterschiede waren gewaltig und die Sicht ist eher schlecht. Und wenn du dich sonst darauf verlässt, dass dich der Ingenieur über die Abstände in Kenntnis setzt, er aber plötzlich nichts mehr tun kann, dann kann es wirklich zu blöden Situationen kommen, wie wir gesehen haben."
Unabhängig vom Systemversagen im Formel-1-Training kam es am Freitag in Melbourne übrigens noch zu einem weiteren technischen Zwischenfall: Die Formel-1-Ampelanlage funktionierte nicht, als das zweite Supercars-Rennen des Wochenendes gestartet werden sollte. Einen Zusammenhang mit dem GPS-Problem gab es nicht, aber eine praktische Lösung: Das Rennen wurde mit der australischen Nationalflagge "von Hand" gestartet.