Alonso nimmt Fünf-Sekunden-Strafe auf seine Kappe: "War mein Fehler"
Neben Fernando Alonso standen beim Start zum Großen Preis von Saudi-Arabien auch weitere Fahrer links ihrer Startbox - Deshalb wurde nur der Spanier bestraft
(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso gesteht, dass er sich beim Start des Großen Preises von Saudi-Arabien mit seiner Startbox verschätzt hat, woraufhin der Spanier eine Fünf-Sekunden-Strafe erhielt. Alonso stand zu weit links in seiner Startbox und löste damit einen Sensor der FIA aus.
"Ich muss mir das Rennen noch einmal ansehen, aber offenbar war ich zu sehr auf der linken Seite", bestätigt er. "Es war also mein Fehler, dem ich mehr Aufmerksamkeit schenken muss. Es ist auch ein bisschen seltsam, dass in zwei Rennen zwei Autos trifft, Esteban [Ocon in Bahrain] und jetzt ich."
"Vielleicht sind es die Autos oder der Halo, die mit der Sicht, wie wir das Auto positionieren, interagieren. Wie auch immer, das war mein Fehler. Aber die Sache ist die, dass sie mir gesagt haben, dass du fünf Sekunden Strafe bekommst. Also habe ich danach ein bisschen mehr Gas gegeben. Und ich habe sieben Sekunden aufgeholt und die Strafe abgesessen."
Warum bekam nur Alonso eine Strafe?
Wenn man sich die Bilder der Startaufstellung ansieht, ist zu erkennen, dass auch mehrere Piloten im hinteren Teil des Feldes relativ weit links in ihrer Startbox positioniert waren. Allerdings löste nur Alonso den Sensor der FIA aus, weil er so weit links stand, dass er die gelbe Linie nicht mehr berührte.
Nach dem Vorfall um Esteban Ocon zwei Wochen zuvor in Bahrain, haben daraufhin Sergio Perez, Max Verstappen und GPDA-Direktor George Russell in der FIA-Pressekonferenz die Sinnhaftigkeit der aktuellen Regel hinterfragt, da es mit den aktuellen Formel-1-Autos ohnehin sehr schwer zu sehen sei, wo man sein Auto in der Startbox positioniert.
"Ich denke, dass ein bisschen gesunder Menschenverstand gefragt ist, und letztendlich denke ich, dass er ein bisschen zu weit links stand", sagt Russell. "Er hat dadurch nichts gewonnen. Vielleicht sind fünf Sekunden zu viel."
Fahrer erklären: So schlecht ist die Sicht wirklich
"Es ist unglaublich schwierig, das zu sehen", fügt der Mercedes-Pilot hinzu. "Wir sitzen so tief und sehen nur die oberen vier oder fünf Zentimeter des Reifens, sodass man den Boden nicht wirklich sehen kann. Wir haben diese großen, langen gelben Linien, die nach außen zeigen, aber nicht einmal die gelbe Linie kann man sehen, geschweige denn die weißen Linien, die die seitliche Position bestimmen."
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"Es ist wirklich sehr schwierig, und deshalb denke ich, dass wir in dieser Hinsicht ein bisschen mehr gesunden Menschenverstand zeigen müssen", fordert der GPDA-Direktor.
"Ich habe nicht gesehen, wie viel er außerhalb seiner Box war", fügt Verstappen hinzu. "Es ist schmerzhaft, wenn das passiert, aber es ist ein bisschen so wie mit der weißen Linie bei Streckenbegrenzungen. Manchmal streitet man sich darüber, ob man etwas gewonnen hat, wenn man die Linie überfahren hat oder nicht."
"Ich denke, an einem bestimmten Punkt brauchen wir eine Regel. Es sieht wirklich albern aus, wenn die Leute anfangen, den Vorteil zu nutzen, wirklich links und rechts zu fahren, aber ja, ich wüsste nicht, was wir besser machen könnten. Die Sicht im Auto ist wirklich schlecht, das ist, glaube ich, das Hauptproblem, bei dem man manchmal nicht ganz richtig in seiner Box steht."
Perez: Richtige Positionierung manchmal "einfach nur Glück"
Dschidda-Sieger Sergio Perez betont zudem, dass die Sicht zum Teil so schlecht ist, dass die richtige Positionierung in der Startbox manchmal "einfach nur Glück" ist. "Es ist wirklich schwierig, zu erkennen, wo man angehalten hat", sagt er.
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"Meiner Meinung nach habe ich es heute einfach übertrieben und zu früh angehalten, aber man hat keine Ahnung, wo man ist, wenn man im Auto sitzt. Man weiß nicht, ob man zu weit oder von hinten oder zu weit vorne gefahren ist."
"Ich denke also, wir brauchen eine bessere Sicht, um eine bessere Idee zu haben, als wir sie derzeit haben. Es ist gut, dass es eine Regel gibt, aber gleichzeitig ist es manchmal wie Glück, um ehrlich zu sein, wo man sich positioniert."