• 19. März 2023 · 08:24 Uhr

Was die GPS-Daten zeigen: So muss Verstappen das Rennen angehen

Hilft ein überlegener Topspeed Max Verstappen beim spielerischen Vorbeifahren in Dschidda? Das sagt die GPS-Analyse über die Chancen im Rennen

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen schien auf bestem Weg zur Poleposition für das Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien zu sein, bis ihm eine defekte Antriebswelle einen Strich durch die Rechnung machte. Der Dominator von Bahrain hatte zuvor auch alle Trainingssessions für sich entschieden und zusammengerechnet 1,3 Sekunden Vorsprung dabei gehabt.

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Max Verstappen hat alle Mittel, um am Sonntag wieder nach vorne zu kommen Zoom Download

Und nachdem er auch in Q1 mit deutlichen 0,483 Sekunden vor seinem Teamkollegen und dem späteren Polesetter Sergio Perez lag, spielte sein RB19 in Q2 nicht mehr mit. Dadurch schied der amtierende Weltmeister schon im zweiten Abschnitt aus - so früh wie seit Sotschi 2021 nicht mehr, als er vollbepackt mit Strafen nicht mehr weitermachen wollte.

Doch wie die Rennen in Ungarn, Belgien und Italien im vergangenen Jahr gezeigt haben, scheint Verstappen bereit, eine beeindruckende Aufholjagd hinzulegen: Erst gewann er in Budapest von Startplatz zehn, in Belgien war er von Startplatz 14 innerhalb kürzester Zeit wieder an der Spitze, und in Monza war er als Siebter gestartet.

Und seinem optimistischen Auftreten nach zu urteilen, als er sich direkt nach seiner Panne auf dem Jeddah Corniche Circuit an die Medien wandte, hält er eine weitere erstaunliche Aufholjagd für durchaus möglich.

Wo Red Bull in Dschidda glänzt

Verstappen erzielte seinen ersten von 15 Grand-Prix-Siegen in der vergangenen Saison durch einen DRS-Triumph über Charles Leclerc in Saudi-Arabien, wobei sich die Spitzenleistung des umgebauten Honda-Motors gegenüber dem agilen Ferrari als entscheidend erwies, da der Red Bull die Topspeed-Wertung anführte.

Aber diese Eigenschaften waren schon zuletzt in Bahrain vertauscht. Der für 2023 leichtere RB19 erwies sich als schnell in den langsamen Beschleunigungszonen, kam mit dem Low-Drag-Ferrari jenseits von 300 km/h aber nicht mehr mit.

Die Highspeed-Strecke und der nicht mehr so raue Asphalt wie in Bahrain, der die Reifenprobleme von Ferrari aufdeckte, hätten Charles Leclerc und Carlos Sainz in der Theorie zum Favoriten machen sollen.

Doch die GPS-Daten des Samstags in Saudi-Arabien zeigen die ganze Bandbreite der Fähigkeiten des Red Bull, wobei der RB19 seinem rot lackierten Rivalen auf den flüssigen Straßen überlegen ist.

Selbst Verstappens Bestzeit in Q1 von 1:28.761 Minuten (die ihn in Q3 auf Platz drei gebracht hätte) sah ihn beinahe an der Spitze der Geschwindigkeitsmessung. Der Niederländer fuhr 332 km/h, bevor er vor Kurve 1 auf die Bremse stieg. Zum Vergleich: Teamkollege Sergio Perez erreichte 328,9 km/h, Leclerc 326 km/h und Fernando Alonso 318,6 km/h.

Interessanterweise wechselt das Verhältnis zu Aston Martin, Mercedes und Ferrari zwischen den Kurven 4 und 10, da der RB19 in den schnellen Richtungswechseln, bei denen es auf viel Abtrieb ankommt, etwas eingeschränkt ist.


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Auf der Gegengerade legt Red Bull dann zu und erreicht maximale 338 km/h - sechs km/h mehr als Ferrari und fast zehn km/h mehr als Mercedes und Aston Martin.

Perez' Pole-Runde zeigt zwar, dass er in der kniffligen Kurve 22 das Tempo vorgibt, doch der RB19 scheint in der nächsten Sequenz einen Preis zu zahlen, wo Ferrari und Aston Martin in den Vordergrund treten.

Auch beim Sprint in die letzte Kurve ist Red Bull unübertroffen, denn Perez hat die höchste Geschwindigkeit bis zum Scheitelpunkt, bevor Alonso bei der langsamen Beschleunigung nicht mehr eingeholt werden kann.

Was macht das für die Rennstrategie?

Wegen Verstappens Antriebswellenschaden werden sich die Organisatoren des Grand Prix von Saudi-Arabien und die Formel-1-Bosse die Hände reiben bei der Aussicht, einen Hattrick von spannenden Dschidda-Rennen zu vollenden.

Beim ersten Rennen gab es mehrere Kämpfe und sogar eine Kollision zwischen den erbitterten WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton, die sie punktgleich ins letzte Rennen in Abui Dhabi gehen ließ. Und im vergangenen Jahr gab es Teil 2 des DRS-Messpunkt-Duells zwischen Leclerc und Verstappen.

Diesmal werden alle Augen auf die Aufholjagd des Weltmeisters gerichtet sein - in der Hoffnung, dass es anders als in Spa 2022 diesmal länger als zwölf Runden dauert, bis er wieder ganz vorne angekommen sein wird.


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Doch anders als auf der berühmten belgischen Strecke wird Verstappen auf dem engen Betonband von Dschidda etwas geduldiger sein müssen.

Verstappen ist zwar ein präziser und scharfer Überholer, doch der Schwerpunkt wird auf seiner Fähigkeit liegen, zu erahnen, wo seine Rivalen ihre Autos platzieren werden, um Kollisionen zu vermeiden.

Vermutlich wird er abwarten müssen, was die erste Runde so ergibt, sollte sich das Chaos im Mittelfeld ausbreiten - ansonsten könnte er schnell selbst darin verwickelt werden.


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Max Verstappen hat die Story des Qualifyings beim Grand Prix von Saudi-Arabien geschrieben, indem er eben genau nicht auf Pole gefahren ist. Weitere Formel-1-Videos

Aber sobald sich der erste Stint eingespielt hat, wird die Abstimmung des RB19 ideal für seine Aufholjagd geeignet sein - auch wenn diese Optimierung eher zufällig ist, da keiner der Red-Bull-Crew ursprünglich damit gerechnet hatte, dass Verstappen so früh im Qualifying ausscheiden würde.

Sobald DRS aktiviert ist, wird die Überholhilfe mit der ohnehin schon überlegenen Höchstgeschwindigkeit des Red Bull kombiniert, um scheinbar einfache Überholmanöver auf den Geraden zu ermöglichen oder damit Verstappen mit jedem Gegner gleichziehen kann, bevor er sich in der Bremszone davorsetzt.

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