• 19. März 2023 · 09:44 Uhr

Daten: In einer Kurve hat Magnussen gegen Hülkenberg alles verloren

Die Datenauswertung zeigt: Nico Hülkenberg bremst in den meisten Kurven früher als Kevin Magnussen, ist unterm Strich aber trotzdem schneller

(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg hat im Qualifying-Duell gegen seinen Teamkollegen Kevin Magnussen auf 2:0 gestellt. Beim Grand Prix von Saudi-Arabien war der Haas-Pilot in Q1 um 0,197 und in Q2 um 0,066 Sekunden schneller. Das ist ein deutlich geringerer Vorsprung als beim Saisonauftakt in Bahrain vor zwei Wochen (0,614 Sekunden in Q1).

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Nico Hülkenberg war bis Kurve 27 sogar langsamer als Kevin Magnussen Zoom Download

Und das, obwohl Magnussen mit seiner Session ganz und gar nicht zufrieden war: "Ich hatte das Potenzial, in die Top 10 zu fahren", ärgert er sich. Doch bereits seit dem zweiten Training plagte ihn ein Problem mit den Bremsen, die "nicht genug beißen" und "in jeder Kurve anders" bremsen, und "im Qualifying kam dann auch noch ein Problem mit dem Runterschalten dazu".

Letztendlich sicherte sich Magnussen P13 und Hülkenberg P11. In der Startaufstellung rückt nur Hülkenberg um eine Position auf P10 auf. Er profitiert von der Rückversetzung von Charles Leclerc (plus zehn Positionen nach P2 im Qualifying), Magnussen nicht.

Geht man etwas genauer in die Telemetriedaten der Haas-Piloten rein, dann zeigt sich: Magnussen war auf seiner letzten Q2-Runde bis zur Bremszone vor der allerletzten Kurve solide schneller als Hülkenberg, hatte dort noch zwei Zehntelsekunden Vorsprung. Doch Hülkenberg bremste einen Hauch früher und konnte dadurch am Ausgang besser rausbeschleunigen.

Die Haas-Telemetriedaten im Detail

Generell zeigt der Telemetrievergleich der jeweils letzten Runde der beiden, dass Magnussen zwar an fünf von sieben Bremspunkten der Strecke in Dschidda später bremst als Hülkenberg, es der Deutsche dann aber besser versteht, den Speed mitzunehmen und zu beschleunigen.

In der Haarnadel schaltet Hülkenberg sogar in den dritten, Magnussen nur in den vierten Gang runter. Möglicherweise, weil Magnussen beim Runterschalten Probleme hatte. Das würde auch erklären, warum er von Kurve 27 bis zur Ziellinie fast drei Zehntelsekunden auf Hülkenberg verlor.

Für den 35-jährigen Deutschen war es ein "okay" Qualifying, wie er sagt: "Nicht perfekt, aber auch nicht schlecht." Auf Q3 fehlten letztendlich 0,040 Sekunden. Hülkenberg schien mit einer spät getimten Attacke schon fast durch zu sein. Nach ihm fuhr aber Pierre Gasly (Alpine) über die Ziellinie, der einen Hauch schneller war.

"Vier Hundertstel: Da kann man sagen, die kannst du immer irgendwo finden", sagt Hülkenberg. "Ich stand wegen der gestrichenen Runde ein bisschen unter Druck, weil ich nur noch einen Schuss hatte. Ich wollte den Runplan auch anders gestalten, aber weil ich nur noch eine Runde hatte, ging das nicht. Hätte aber wahrscheinlich eh keinen großen Unterschied gemacht."

Zeit gestrichen: Was war da los?

Hülkenberg war zuvor das gleiche Malheur wie Williams-Rookie Logan Sargeant passiert. Ausgangs der Haarnadelkurve zog er auf der Start- und Zielgeraden zu weit nach links und fuhr dabei über die weiße Linie, die die Boxeneinfahrt von der Rennstrecke abtrennt. Das wertet die Rennleitung in Saudi-Arabien konsequent als Tracklimits-Verstoß.


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Im Hinblick auf das Rennen ist Hülkenberg trotzdem optimistisch, anders als in Bahrain mit dem Mittelfeld mithalten zu können: "Ich glaube schon, dass wir eine ordentliche Rennpace haben werden", sagt er. Was den Reifenverschleiß betrifft, habe das Team seit dem Saisonauftakt "die Hausaufgaben gemacht".

Zumal Dschidda für die Reifen weit weniger anspruchsvoll ist als Bahrain. Das stimmt nicht nur Hülkenberg, sondern auch Magnussen optimistisch: "Ich habe ein gutes Gefühl. Ich glaube, wir haben Fortschritte gemacht. Wir waren viel näher dran, und das trotz meiner ganzen Probleme. Das hat mich überrascht."

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