• 18. März 2023 · 19:06 Uhr

Verstappen in Saudi-Arabien in Q2 raus: Perez vor Alonso auf Pole!

Sergio Perez und Fernando Alonso stehen in Dschidda in der ersten Startreihe, weil Topfavorit Max Verstappen wegen eines technischen Problems ausschied

(Motorsport-Total.com) - Die programmierte Poleposition von Max Verstappen beim Grand Prix von Saudi-Arabien 2023 ist ausgeblieben. Der Red-Bull-Fahrer rollte auf seiner ersten Q2-Runde in Dschidda mit einem technischen Problem aus und landete im Qualifying auf dem 15. Platz.

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Sergio Perez nutzte die Gunst der Stunde und sicherte sich die Poleposition Zoom Download

Die Gunst der Stunde nutzte Sergio Perez, der sich bereits 2022 die Poleposition gesichert hatte. Der Mexikaner stellte eine Bestzeit von 1:28.265 Minuten auf und hatte letztendlich 0,155 Sekunden Vorsprung auf Charles Leclerc (Ferrari) und 0,465 auf Fernando Alonso (Aston Martin), der allein im letzten Sektor um 0,331 Sekunden langsamer war als Perez.

Alonso startet damit aus der ersten Startreihe, weil Leclerc wegen eines Motorwechsels nach hinten versetzt wird.

Dabei hatte das Qualifying für Alonso gar nicht nach Wunsch begonnen. Gleich auf seiner allerersten Runde in Q1 ging ihm ausgangs Kurve 2 das Heck weg, sodass er ein zweites Mal auf Attacke gehen musste, um überhaupt in die Top 15 einzuziehen. Ein Malheur, das ohne Folgen bleiben sollte.

Vierter wurde George Russell (Mercedes/+0,592), gefolgt von Carlos Sainz (Ferrari/+0,666), Lance Stroll (Aston Martin/+0,680), Esteban Ocon (Alpine/+0,813), Lewis Hamilton (Mercedes/+0,958), Oscar Piastri (McLaren/+0,978) und Pierre Gasly (Alpine/+1,092).

Nico Hülkenberg (Haas) wurde Elfter.

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Ist die Ursache für das Ausrollen von Verstappen schon bekannt?

Verstappen hatte das Freie Training dominiert und auch in Q1 Bestzeit aufgestellt und galt als haushoher Favorit auf die Poleposition. Doch bei seinem ersten Versuch in Q2 wurde er plötzlich langsamer. "Ein Motorproblem", meldete er am Boxenfunk und rollte langsam zurück an die Box. Dort konnten ihm die Red-Bull-Mechaniker aber nicht mehr helfen.

Für Verstappen ist es das erste Mal seit dem Grand Prix von Russland 2021, dass er den Einzug ins dritte Qualifying verpasst hat. Übrigens vor den Augen von Red-Bull-CEO Oliver Mintzlaff, der an diesem Wochenende prominenter Gast in der Red-Bull-Box ist.

Ob wirklich ein Motorproblem die Ursache dafür war oder eher eine gebrochene Antriebswelle, worauf die Audiospur des Zwischenfalls schließen lässt, ist inzwischen auch bestätigt: "Es war die Antriebswelle", sagt Teamchef Christian Horner.

Der Brite ärgert sich: "Super frustrierend, denn Max war wirklich schnell unterwegs. Seine Runde aus Q1 hätte in Q3 für den vierten Startplatz gereicht. Jetzt müssen wir halt auf ein bisschen Rennglück hoffen, zum Beispiel ein Safety-Car. Dann geht vielleicht noch was."

Die Hoffnung auf den Sieg gibt Verstappen trotz der miserablen Ausgangsposition nicht auf: "Jetzt wird es halt ein bisschen schwieriger. Aber es geht darum, gute Punkte zu holen. Auf dieser Strecke ist alles möglich. Andererseits müssen wir auch realistisch bleiben. Es wird schwierig, aber wir haben eine super Rennpace. Wir werden sicher nach vorn kommen."

Leclerc eigentlich auf P2: Wie viel fehlt wirklich?

Laut Stoppuhr war Ferrari diesmal nur um 0,155 Sekunden langsamer als Red Bull. Das verzerrt aber. Erstens wegen des Ausfalls von Verstappen, zweitens weil seine Runde außergewöhnlich gut war: "Die war wirklich total am Limit. Ich habe da alles reingelegt", sagt Leclerc.

Und weiter: "Morgen wird nicht einfach. Ich muss ja um zehn Plätze nach hinten. Unsere Rennpace sieht gut aus - ein bisschen besser als in Bahrain. Aber Red Bull ist auf einem anderen Planeten."


Prognose: Max Verstappen kann von P15 gewinnen!

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Max Verstappen hat die Story des Qualifyings beim Grand Prix von Saudi-Arabien geschrieben, indem er eben genau nicht auf Pole gefahren ist. Weitere Formel-1-Videos

Das sieht Alonso übrigens genauso: "Ich will nicht pessimistisch klingen, aber wenn wir uns die Pace anschauen, dann müssen wir ehrlich sein und zugeben, dass Red Bull vor allen anderen liegt. Rein vom Tempo her ist Red Bull in einer eigenen Liga. Wir müssen uns eher auf die dahinter konzentrieren. Max wäre haushoch überlegen gewesen."

An Chancen auf den Sieg glaubt Alonso nicht - zumindest nicht aus eigener Kraft: "Ich glaube, so gut sind wir noch nicht. Ich schaue eher, was sich im Rückspiegel tut - aber wenn sich vorn eine Chance ergibt, werde ich versuchen, sie zu nutzen." Denn: "Heute hätte auch keiner Verstappen auf P15 getippt. Aber sowas passiert. Der Sport ist unberechenbar."

Wie lautet das Fazit von Mercedes nach P4 und P8?

"George hat alles aus dem Auto rausgequetscht. Mehr ist nicht da", sagt Teamchef Toto Wolff in einem Interview mit dem 'ORF'. "Wir verstehen jetzt viel besser, wo es mangelt. Was wir zu Hause im Windkanal gefunden haben, würde uns hier schon ein paar Zehntel schneller machen. Ich denke, dass wir mit Ferrari und Aston Martin auf Augenhöhe sind, was den Longrun betrifft. Und ich glaube, wir können um ein Podium fahren."

Dass Hamilton letztendlich um 0,366 Sekunden langsamer war als Teamkollege Russell, erklärt sich der siebenmalige Weltmeister so: "Mein Set-up war ein bisschen anders als seins. Vor allem eine Sache. Vielleicht hilft mir die aber morgen. In den schnellen Kurven war das Auto ein bisschen instabil. Dadurch konnte ich nicht das Maximum rausholen."

War Alpine am Freitag nicht Geheimfavorit?

Wie sich herausstellte, hatten die Alpines im zweiten Freien Training bei den Longruns wohl weniger Benzin an Bord als die etablierten Topteams. Trotzdem schafften sowohl Ocon als auch Gasly den Einzug in die Top 10. Dank der Strafversetzung von Leclerc steht Ocon sogar neben Stroll in Reihe 3.

Dabei wäre er auf seiner schnellsten Runde fast gecrasht: "Ich bin zweimal in die Mauer gekracht, in der ersten und in der letzten Kurve. Ich dachte schon, es wäre was gebrochen, habe das Gaspedal aber einfach stehen lassen. Tolle Verbesserung seit dem dritten Training, denn da fühlte sich das Auto gar nicht richtig an. Und auch eine tolle Verbesserung im Vergleich zu Bahrain."

Wie lief's für Nico Hülkenberg?

Beinahe wäre er nach Bahrain zum zweiten Mal hintereinander in die Top 10 eingezogen. Mit einer Zeitenverbesserung in Q2 schob sich Hülkenberg zunächst auf Platz 10, doch zu dem Zeitpunkt war Gasly noch auf der Strecke unterwegs. Letztendlich entschieden 0,040 Sekunden für den Alpine-Piloten.

Immerhin: Teamintern war Hülkenberg im Haas-Duell erneut Sieger, wenn auch nicht ganz so deutlich wie beim Saisonauftakt. In Q1 nahm er Kevin Magnussen 0,197 Sekunden ab, in Q2 war er um 0,066 Sekunden schneller als der Däne. Hülkenberg sicherte sich P11, Magnussen P13.


Fotostrecke: Formel 1 2023 in Saudi-Arabien: Das Wichtigste zum Samstag

In Q2 schieden damit gleich vier Ferrari-Motoren aus. Neben den beiden Haas-Piloten erwischte es nämlich auch das Sauber-Duo Guanyu Zhou auf P12 und Valtteri Bottas auf P14.

Was war der Grund für Lando Norris' Aus in Q1?

Der McLaren-Pilot war die große Enttäuschung des ersten Qualifyingsegments. Als 19. fehlten ihm 0,518 Sekunden auf den rettenden 15. Platz. Und das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Denn bei einem Mauerkuss in der Zielkurve beschädigte Norris seine linke Vorderradaufhängung, die nicht mehr rechtzeitig repariert werden konnte.

Besonders bitter: Für Norris war es nach Hockenheim 2019 erst das zweite Mal in seiner gesamten Formel-1-Karriere, dass er gleich in Q1 ausschied. Seine bis zu dem Malheur aufgestellte Rundenzeit reichte ihn nicht aus, um ihn in Q2 zu tragen.

Neben Norris erwischte es in Q1 auch Yuki Tsunoda (AlphaTauri), der den Cut nur um 0,010 Sekunden verpasste, Alexander Albon (Williams), Nyck de Vries (AlphaTauri) und Logan Sargeant (Williams). Letzterer setzte mit 1:29.721 Minuten zwar eigentlich eine Zeit, die für die nächste Runde gereicht hätte. Diese wurde ihm aber aberkannt, weil er vor Start und Ziel über die Boxenlinie fuhr.

Danach passierte ihm auch noch ein Dreher. Von seinem Teamchef James Vowles gibt's trotzdem keinen Vorwurf: "Das Potenzial war da. Die Jungs wollen liefern. Es geht um Millisekunden, und jede Kleinigkeit kann einen Unterschied machen. Da kann so ein Fehler mal passieren."

Für de Vries, zuletzt durch Aussagen von Helmut Marko unter Druck geraten, begann das Qualifying nicht nach Wunsch. Der AlphaTauri-Pilot drehte sich gleich auf seiner allerersten schnellen Runde in der ersten Kurve der Strecke und beschädigte damit einen Reifensatz. Seine danach aufgestellte Rundenzeit war wegen eines Fehlers in der letzten Kurve um 0,305 Sekunden langsamer als die von Tsunoda.

De Vries hatte bereits das dritte Freie Training aufgrund von technischen Problemen auslassen müssen. In der Pause zwischen Training und Qualifying wurde dann seine komplette Honda-Powerunit ausgewechselt. Weil es sein erster Motorwechsel der Saison ist, bleibt dieser aber straffrei.

Gibt's eigentlich Gridstrafen für das Rennen?

Ferrari hat nach dem Leclerc-Defekt in Bahrain bei beiden Autos die Powerunit gewechselt. Weil das in Leclercs Fall bedeutet, dass er bereits die dritte Steuerelektronik der Saison einbauen lassen musste, rückt der Monegasse in der Startaufstellung für den Grand Prix von Saudi-Arabien um zehn Positionen nach hinten.

Wo kann man das Rennen live sehen?

In Deutschland exklusiv bei Sky. Start ist am Sonntag um 18:00 Uhr (Vorberichte ab 16:30 Uhr, jeweils deutscher Zeit). (ANZEIGE: Sei mit Sky hautnah dabei, vom ersten Freien Training bis zur Siegerehrung!) Noch am Samstagabend gibt's auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de eine ausführliche Nachbereitung des Qualifyings. Die tägliche Formel-1-Show mit Kevin Scheuren & Christian Nimmervoll beginnt voraussichtlich um 22:30 Uhr.

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