Änderungen in Dschidda könnten Tracklimits zum Problem machen
Begünstigen die Anpassungen an der Formel-1-Strecke in Dschidda etwa Tracklimits-Verstöße? Einige Fahrer sehen dafür ein gewisses Potenzial
(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Fahrer haben angedeutet, dass die Tracklimits am Rennwochende in Saudi-Arabien zu einem Problem werden könnten, nachdem die Strecke seit dem letztjährigen Grand Prix verändert wurde. So wurden an mehreren Stellen die Mauern zurückversetzt und einige Randsteine weniger aggressiv gestaltet.
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Beim Track Walk konnten sich Fahrer und Teams einen ersten Eindruck verschaffen Zoom Download
Das könnte die Fahrer vermehrt in Konflikt mit FIA-Renndirektor Niels Wittich bringen. Dessen Auslegung ist klar: "Die weißen Linien definieren die Tracklimits. Jedes Mal, wenn ein Fahrer während des Qualifyings und des Rennens nicht innerhalb der Tracklimits fährt, wird seine Rundenzeit für ungültig erklärt."
Einen ersten Eindruck davon, wie sich die Modifikationen an der Strecke tatsächlich auswirken, wird man während der Trainings am Freitag bekommen. "Es gibt ein paar Stellen, an denen man die Tracklimits überschreiten kann", sagt Valtteri Bottas.
"Es gibt also Möglichkeiten, davon zu profitieren, aber ich denke, sie werden heutzutage ziemlich gut überwacht", weiß der Alfa-Romeo-Pilot und ergänzt: "Ich persönlich sehe, wie auf jeder anderen Strecke, auf der es Möglichkeiten gibt, etwas weiter zu fahren, kein großes Problem. Man muss nur vorsichtig sein."
Alex Albon von Williams meint: "Vergangenes Jahr waren die Randsteine ziemlich knifflig und gefährlich. Sie haben gute Arbeit geleistet, um das zu umgehen. Aber vielleicht gibt jetzt mehr Raum für Tracklimits-Überschreitungen. Wir werden sehen."
"Ich denke, dass einige Kurven fast zu schnell sind, um sie einzuhalten", gibt Albon zu bedenken. "Aber wie ich schon sagte, ist die Strecke aus meiner Sicht generell besser geworden. Und das ist das Wichtigste, worauf wir uns konzentrieren sollten."
Wie Bottas erwartet auch Hülkenberg, dass eine mögliche Strafe als Abschreckung vor Tracklimits-Verstößen dienen wird. "Die FIA hat seit einem Jahr oder so einen festen Standpunkt, was die weiße Linie angeht", sagt der Deutsche. "Und in Bahrain haben wir in der Fahrerbesprechung noch einmal darüber gesprochen."
"Es geht oft um sehr geringe Abstände, vor allem im Qualifying. Da geht es um ein paar Millimeter. Vom Auto aus ist es manchmal auch schwer zu sehen. Aber wir werden damit arbeiten und hoffentlich gut zurechtkommen", blickt der Haas-Pilot voraus.
Formel-1-Rookie Nick De Vries kündigt an, dass er sich der Strecke mit ihren Neuerungen vorsichtig nähern will. "Ich werde es anderen überlassen, diesen Bereich zuerst zu erkunden", sagt der AlphaTauri-Fahrer. "Ich glaube, ich brauche die Zeit auf der Strecke. Also werde ich mich in meinen Rhythmus einfinden."
Viele der Randsteine sind aus seiner Sicht jetzt einfacher zu benutzen, weil weniger aggressiv: "An praktisch allen Kurvenausgängen geht der Asphalt in den Randstein über. Man kann jetzt also mit den Rädern nicht mehr so extrem hinter den Randstein fallen."