Ferrari: Neuer Heckflügel wird nach Problemen in Bahrain weiter evaluiert
Zwar machte der neue Heckflügel von Ferrari in Bahrain noch Probleme und wurde zurückgestellt - Der erste Eindruck sei aber dennoch positiv, betont Jock Clear
(Motorsport-Total.com) - Ferrari wird die Entwicklung seines Heckflügels mit nur einer zentralen Stütze weiter fortsetzen, obwohl es sowohl bei den Formel-1-Tests in Sachir als auch während des Rennwochenendes in Bahrain offensichtliche Probleme gab.
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Leclerc mit dem neuen Heckflügel: Die Halterung besteht aus nur einer Strebe Zoom Download
Bei seiner Erprobung am letzten Testtag hatte das neue Design, das den Luftstrom zum Flügel verbessern soll, ein DRS-Problem ausgelöst. Als es dann im ersten Freien Training am Freitag erneut getestet wurde, zeigten die Fernsehübertragungen, dass der Flügel ziemlich instabil war und stark wackelte.
Daraufhin wechselte Ferrari für den Rest des Wochenendes wieder zur Standardversion des Flügels mit zwei Stützen. Laut Ferrari-Ingenieur Jock Clear sind die Probleme vor allem darauf zurückzuführen, dass nicht genügend Testzeit zur Verfügung stand.
"Ich denke, der Flügel mit zwei Stützen ist offensichtlich ein Überbleibsel aus dem Vorjahr und hat sich bewährt", sagt er. "Die Variante mit nur einer Stütze wurde erst später im Jahr entwickelt, eigentlich erst sehr spät im Jahr, vielleicht im letzten Monat der Entwicklung. Sie ist also noch ziemlich jung."
"Es ist eine Entwicklung, die uns mit dem Heckflügel einen Schritt weiter bringt. Die Umstellung auf eine Stütze sorgt für eine sauberere Strömung an der Unterseite. Das gibt einfach ein bisschen mehr Saft. Aber wie bei allem, müssen wir es am Auto ausprobieren. Das haben wir beim Test und auch am Wochenende getan."
"Es ist wirklich eine fortlaufende Entwicklung", erklärt Clear. "Es ist also nichts Ungewöhnliches. Aber es ist wahrscheinlich etwas, das wir weiterverfolgen wollen, denn was wir bisher gesehen haben, ist positiv. Es wird also wahrscheinlich wieder auftauchen."
Clear: Flügel soll irgendwann zum Einsatz kommen
Wie viel Arbeit nötig sein wird, damit das Team in der Lage ist, den neuen Heckflügel tatsächlich an einem Rennwochenende einzusetzen, vermag der Ferrari-Ingenieur im Moment noch nicht zu beurteilen: "Das ist wirklich schwer zu sagen."
"Es ist eines dieser Dinge, bei denen es sehr schwierig ist, die Art von Vibrationen im Windkanal zu reproduzieren. Man kann zwar die Lasten ermitteln, aber alle Steifigkeiten müssen in der realen Größe wiedergegeben werden. Deshalb mussten wir zum Auto gehen und es am Auto anbringen", bekräftigt Clear.
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"Und natürlich hat man heutzutage nur noch sehr wenig Zeit zum Testen. Also müssen wir die Freitage nutzen, um einige Teile zu testen. Wie gesagt, es ist rine ganz normale Entwicklung. Und wir haben viel gelernt. Wir haben die Videos und die Sensoren, die uns sagen werden, wie viel Bewegung es jetzt gibt."
Im Vergleich zwischen Test- und Grand-Prix-Woche sieht der Ingenieur bereits eine Verbesserung. "Und wir werden zurück ins Werk gehen und es noch einmal verbessern. Wenn wir dann damit zufrieden sind, wird es erscheinen", kündigt er an.
"So etwas will man im Qualifying natürlich nicht"
Ferrari hatte im Qualifying von Bahrain auch ein Problem mit der Karosserie, als Leclerc Teile von einer der vorderen Radverkleidungen verlor. Sie wurden aber rechtzeitig ersetzt, sodass er sich als Dritter qualifizieren konnte, und über Nacht verstärkt.
"Ich denke, dass es wieder einmal ein Spiegelbild der begrenzten Tests vor der Saison ist", sagt Clear. "Wir hatten nicht die Möglichkeit, alles zu testen. Und ja, das ist bedauerlich, und es verunsichert den Fahrer sicherlich ein wenig, wie am Funk zu hören. So etwas will man im Qualifying natürlich nicht."
"Es war tatsächlich nur ein kleines Teil an der vorderen Radverkleidung. Wir haben sie ersetzt und über Nacht verstärkt. Nochmals, wir mögen solche Dinge im Qualifying nicht, wir könnten darauf verzichten. Aber das gehört zum ersten Rennen einfach dazu, um die Kinderkrankheiten aus dem Auto zu bekommen."