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Strafen über Strafen: So erklärt Alpine die Pannenserie bei Esteban Ocon
Die Pannenserie bei Esteban Ocon im Formel-1-Rennen in Bahrain erklärt: Welcher Fehler welche Konsequenzen hatte und was Alpine künftig anders machen wird
(Motorsport-Total.com) - Vielleicht war das Rennen von Esteban Ocon schon vor dem Start gelaufen. Denn der Alpine-Fahrer stellte sich beim Formel-1-Auftakt 2023 in Bahrain nicht korrekt in seine Startposition, sondern ließ den A523 etwas zu weit nach vorne rollen. Es folgte eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, und diese Strafe löste eine regelrechte Pannenserie aus bei Ocon und Alpine.
Teamchef Otmar Szafnauer spricht von einer Verkettung individueller Fehler und meint: "Auf diesem Niveau sollte das nicht passieren. Aber: Wir werden uns all das anschauen und diese Fehler künftig nicht mehr machen."
Auf das "Falschparken" von Ocon in der Startaufstellung geht Szafnauer gar nicht näher ein, wohl aber auf den zweiten Boxenstopp im Rennen in Runde 15, als Ocon seine erste Fünf-Sekunden-Strafe "absitzen" sollte. Problem dabei: Die Mechaniker begannen schon mit ihren Arbeiten, noch ehe die fünf Sekunden abgelaufen waren.
Szafnauer erklärt das Alpine-Vorgehen beim Boxenstopp
"Das war ein Timing-Problem", sagt Szafnauer und erklärt: "Wir haben ein System, das den Mechanikern einen Countdown auf die Ohren gibt und ihnen sagt, wann sie anfangen können. Doch das System war um vier Zehntelsekunden daneben. Und dann ist alles außer Kontrolle geraten, wenn man so will."
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Denn weil die Mechaniker zu früh mit dem Nasenwechsel am Alpine A523 von Ocon begonnen hatten, war die Zeitstrafe nicht vollständig absolviert - und die Sportkommissare der Formel 1 verhängten eine zusätzliche Zeitstrafe gegen Ocon, aber dieses Mal über zehn Sekunden.
Wie es dazu kommen konnte? Szafnauer rätselt. Der Countdown-Fehler müsse "irgendwo im System" zu finden sein. "Aus irgendwelchen Gründen hat der Countdown um vier Zehntelsekunden zu früh begonnen. Das müssen wir erst noch nachvollziehen."
Alpine denkt schon über einen Puffer nach
Vielleicht baut Alpine auch einen Puffer ein, um solche Szenarien künftig zu vermeiden. Szafnauer spricht konkret von einer "Verzögerung, damit der Countdown eine halbe Sekunde zu spät beginnt. Denn eine halbe Sekunde extra bringt dich nicht um Kopf und Kragen", so meint er.
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Eine halbe Sekunde zu wenig Standzeit beim Absitzen der Strafe erwies sich jedoch als fatal, weil Ocon so eine weitere Zeitstrafe aufgebrummt bekam. Und beim Absitzen der zusätzlichen Strafe unterlief dem Franzosen noch ein weiterer Fehler: Er wurde in der Boxengasse mit zu hoher Geschwindigkeit "geblitzt".
"Das geht auf die Kappe des Fahrers", sagt Teamchef Szafnauer. "Esteban hat den Finger beim Boxenausgang zu früh vom Knopf genommen, das war alles. Ich glaube, es ging um einen halben Meter." Die Konsequenz: Eine weitere Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, macht insgesamt also 20 zusätzliche Sekunden, eine Ewigkeit in der Formel 1.
Teamchef Szafnauer fordert "saubere Rennen" von seinem Team
Deshalb gibt sich Szafnauer auch überrascht: Alpine sei nicht für solche Fehler bekannt. "Dass zu früh am Auto gearbeitet wird, das habe ich hier noch nie erlebt. Und eigentlich haben wir ja Systeme, die genau das verhindern sollen. Ich bin daher zuversichtlich, dass es nicht erneut auftritt."
Sein Team aber stehe nun unter Druck, "saubere Rennen ohne Probleme" abzuliefern, zumal auch Pierre Gasly mit einem verpatzten Qualifying ein besseres Abschneiden verhinderte. Deshalb fordert Szafnauer "die von uns angestrebten Top-10-Positionen" von seinen Fahrern ein. Denn unter normalen Umständen könne Alpine in jedem Rennen "viele Punkte" holen. "Und dann", so der Teamchef, "kämpfen wir um P4 [in der Gesamtwertung]."