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Alfa Romeo nach Qualifying Nummer 6 der neuen Rangordnung
Die drei Topteams, Aston Martin und Alpine scheinen nicht in Reichweite zu sein, doch Alfa Romeo führt die zweite Hälfte des Formel-1-Feldes 2023 an
(Motorsport-Total.com) - In der Außenwahrnehmung ist der zehnmalige Grand-Prix-Sieger Valtteri Bottas gefühlt Teamleader bei Alfa Romeo (Sauber), doch zumindest im ersten Qualifying der Formel-1-Saison 2023 war das teaminterne Duell zwischen dem ehemaligen Mercedes-Star und dem Chinesen Guanyu Zhou eins auf Augenhöhe.
© Motorsport Images
Alfa Romeo liegt in Bahrain ziemlich genau da, wo man schon 2022 gelegen ist Zoom Download
Zhou hätte im Stallduell wahrscheinlich sogar auf 1:0 stellen können, sagt er, wäre ihm nicht in Kurve 10 ein kleiner Verbremser passiert: "Das hat zwei Zehntel gekostet. Mit einer sauberen Runde wäre es P11 gewesen, aber ich habe versucht, eine mega Runde zu fahren, und dann habe ich mich in Kurve 10 verbremst", ärgert er sich über die 0,030 Sekunden Rückstand auf Bottas.
Die Onboardaufnahmen der Szene belegen zwar in der Tat einen geringfügigen Fahrfehler, bei dem das linke Vorderrad ganz kurz steht und sogar ein harmloser Hauch von Qualm zu sehen ist. Doch Zhou traf die Linie in Kurve 10 trotzdem gut. Ob die Situation wirklich zwei Zehntelsekunden gekostet hat, wie er selbst behauptet, sei dahingestellt.
Nach dem Freitagstraining hatte sich Alfa Romeo vorgenommen, beide Autos in die Top 10 zu bringen. In Q2 belegten Bottas und Zhou dann die Positionen 12 und 13. Auf den Q3-Einzug fehlten etwas mehr als drei Zehntelsekunden. "Ich hatte gehofft, ins Q3 zu fahren, aber dafür waren wir nicht schnell genug", gibt Bottas zu.
Bottas: War einfach nicht mehr drin
Und er kann das, anders als Zhou, nicht auf einen Fahrfehler schieben: "Es war ein problemloses Qualifying ohne Fehler", sagt der Finne. Die Runde sei zwar nicht perfekt gewesen, aber es habe "nicht viel" zu einer perfekten Runde gefehlt. Er gibt zu: "Q3 war definitiv außer Reichweite, denn da haben drei Zehntel gefehlt. Wir reden da eher von Hundertsteln."
Laut Bottas ist Alfa Romeo genau da, wo das Team hingehört: "Ich war mit der Balance sehr zufrieden, ich hatte keine Probleme. Auf den Geraden haben wir vielleicht ein bisschen zu viel Luftwiderstand. Das ist wahrscheinlich der größte Zeitverlust. Aber abgesehen davon war alles gut", sagt er und ergänzt: "Es war noch nie so eng. Da kommt es auf die Kleinigkeiten an."
Zhou nickt: "Zwischen P8 und P14 liegen alle extrem dicht beisammen. Da kommt's drauf an, wer das eine Zehntel extra findet. Wir wussten, dass es mit den Top 10 ganz eng werden könnte. Der Abstand nach vorn sind aber drei Zehntel. Es war also nicht leicht, dieses Quäntchen extra an Grip zu finden."
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Der 23-Jährige empfindet es in der Formel 1 2023 als schwierig, im Vorhinein zu erahnen, wie schnell das Auto durch die Kurve fahren kann. Trotzdem ist er für das Rennen optimistisch: "Das Ziel sind definitiv Punkte. Ich glaube, dass die Chance realistisch ist", sagt er. "Wir sind besser als in den letzten Rennen des Vorjahres. Aber andere haben halt einen noch größeren Schritt gemacht."
Aston Martin so stark erwartet, Haas nicht
Zum Beispiel Aston Martin. Bottas findet zudem überraschend, dass Nico Hülkenberg im Haas am Ende vor beiden Alfa Romeos lag - mit dem gleichen Ferrari-Motor. Bottas sagt: "Ich hätte das Q3-Ergebnis schon vorher vorhersagen können. Das ist ziemlich genau das, was wir erwartet hatten. Nur Haas ist überraschend schnell. Das ist die einzige Überraschung."
Ob Haas allerdings auch im Renntrimm mit Alfa Romeo mithalten kann, das bleibt vorerst ein Fragezeichen. Haas, McLaren, AlphaTauri und Williams liegen den Daten nach vollgetankt hinter Alfa Romeo. Aber die drei Topteams, Aston Martin und Alpine sind wohl zu schnell - auch wenn Bottas hofft: "Im Vorjahr war das Auto in den Longruns immer ganz gut."
"Ich hoffe wirklich, dass wir am Sonntag einen besseren Tag haben werden. Bisher hat noch niemand die Lebensdauer der Reifen bis zur Grenze ausgetestet. Das werden wir erst im Rennen herausfinden. Aber wenn ich raten muss, dann würde ich sagen, dass wir im Rennen ein bisschen besser aussehen werden als im Qualifying", sagt er.